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Interview Riehl Intern | 17

chisch und Latein gelernt. Praktische Phi-      und von Ihren Zielen.
losophie und Psychologie gehörten auch          Jeder Mensch möchte doch in seinem Le-
dazu. Nach dem Studium und dem Vikariat         ben etwas bewirken, etwas verändern. Ich
bin ich für zwei Jahre in die USA gegangen      möchte, dass wir mehr Wert auf unsere Um-
und habe dort eine Ausbildung als klinischer    welt legen, weder Menschen, noch Pflan-
Seelsorger gemacht.                             zen noch Tiere ausbeuten. Ich möchte die
                                                Vernetzung der Menschen untereinander
Warum sind sie diesen Schritt gegangen?         fördern, auch die geistliche! In der Kirche
Weil ich näher an den Menschen sein wollte.     unterstützen wir die unterschiedlichsten
Jesus war auch nah an den Menschen und          Projekte wie zum Beispiel Straßenkinder in
das auch physisch gesehen. Die praktische       Sao Paulo. Wir machen kleine Schritte, aber
Theologie ist die Disziplin, die mich wirklich  wirksame. Unsere nächsten Projekte sind die
interessiert und in der ich für mich eine per-  Umwelttagung im März und ein Kinderpro-
sönliche Entwicklung sehe.                      jekt am Himmelfahrtstag.

Wie können Sie dieses Wissen in Ihrem All-
tag umsetzen?
Ich arbeite für das SBK in Riehl auch im Kli-
nischen Kontext. Dabei geht es darum, Men-
schen mit Traumatisierungen zu begleiten;
heilen können wir leider nicht, aber in den
Kontakt gehen und gemeinsam aushalten
und hoffen.

Seit wann sind sie in Riehl?                    Segeln mit Jugendlichen Sommer 2009
Ich kam im Jahr 2003 nach Riehl als Un-
terstützung in einer Krise. Eine Pfarrstelle    Woher holen Sie die Kraft für Ihre tägliche
war nicht frei, aber die Zusammenarbeit war     Arbeit?
sogleich fruchtbar. Nur hat es lange gedau-     Von Gott und den Menschen! Familie,
ert, bis ich nun sicher bleiben kann. Heimat    Freunde, Musik, Gottesdienst, Natur. Einmal
finden ist nie einfach!                         im Monat auch eine richtige Supervision.
                                                Wenn es einmal nicht mehr weiter ginge,
Erzählen Sie uns ein wenig von Ihrer Arbeit     bäte ich meinen Chef um eine Auszeit…
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