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Kultur Riehl Intern | 15

Das ZAK rappt

Im März gibt es im Zirkus- und Artistikzen-       die Handlung ein
  trum ZAK eine besondere Art von Theater:        wie einen harten
Der Kaufmann von Venedig von William              Battle zwischen den
Shakespeare unter einem Zirkusdach, gespielt      Hip-Hoppern und
vom Bonner fringe ensemble. Die Darsteller        Breakdancern, wäh-
sind drei professionelle Schauspieler und vier    rend die Schauspieler
jugendliche Rapper, Hip-Hopper, Breakdan-         mit den zahlreichen
                                                  Rollen des Stückes
                                                  jonglieren.

cer sowie eine ebenso junge Akrobatin und         Shakespeares Kaufmann von Venedig ist
Breakdancerin. Das fringe ensemble ist nicht      eine Komödie, in der es letztlich um nichts
nur für die Adaption ungewöhnlicher Stoffe        weniger als um Leben und Tod geht. Hier in
für die Bühne bekannt, auch in der Besetzung      der Zirkusluft wird der Handel um das Pfund
geht das Ensemble oftmals eigene Wege.            Fleisch zu einem zirzensischen Spiel und
                                                  hochriskanten Drahtseilakt zugleich. Einer
Regisseur Severin von Hoensbroech lässt           der Rapper, die allesamt aus Familien mit Mi-
die Jugendlichen, die zusammen den Shy-           grationshintergrund
lock spielen, wie Conferenciers durch den         kommen, ist der Köl-
Abend führen. Er baut eine akrobatische           ner Rapper S-Dog
Vertikaltuch-Nummer genauso schlüssig in          Gründer der Crazy-
                                                  Kanak. Die Jugend-
                                                  lichen adaptieren die
                                                  Figur des Shylock mit
                                                  den Sprachen des Ju-
                                                  gendkults – Rap, Breakdance, Kampfsport,
                                                  Tanz. Auf der Bühne wird so das Thema
                                                  Parallelgesellschaften nicht nur inhaltlich
                                                  sondern auch formal und ästhetisch greifbar.
                                                  www.zak-koeln.com

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