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Kultur       31

Eine Fotogalerie als „Fenster zur Welt“

Seit 30 Jahren ist Wolfgang Zurborn in Nippes aktiv

Ein „Fenster zur Welt“ nennt der künstlerisch arbeitende Fotograf, Galerist und Do-
zent Wolfgang Zurborn (60) seine „Galerie Lichtblick“ in der Steinbergerstraße 21.
Mit mehr als 200 Gästen feierte das Präsidiumsmitglied der „Deutschen Fotogra-
fischen Akademie“ vor kurzem das 30-jährige Bestehen der Galerie im Herzen von
Nippes. In Kooperation mit seiner Kollegin Tina Schelhorn stellt er nicht nur eigene
Werke aus, sondern auch Bilder von internationalen Fotografen. Fotos: Biber Happe

Im September 1986 gründete Tina Schel-     Im Laufe der Zeit hat Zurborn mit seinen       Zurborn, der auch Lehraufträge und
horn, die in Köln das Fach Fotoingenieur-  Helfershelfern über 200 Ausstellungen
wesen studiert hat, mit dem Fotografen     mit zeitgenössischer Fotografie orga-          Gastprofessuren an Hochschulen wahr-
Stefan Worring und zwei weiteren Kol-      nisiert. Seine „kleine Galerie“, wie er sie
                                                                                          nimmt, ist in Ludwigshafen geboren und
legen die Galerie Lichtblick. Kurz da-                  schmunzelnd nennt, koope-
rauf stieß Wolfgang Zurborn mit Ingo                    riert mit gleichartigen Einrich-  aufgewachsen, hat an der Fachhoch-
Taubhorn, Leiter der Deichtorhallen in                  tungen in den USA, in Skandi-
Hamburg, dazu. „Ich wollte mit Gleich-                  navien und auch in Indonesien.    schule in Dortmund Fotodesign studiert
gesinnten in einer Galerie arbeiten“, be-               Zurborn ist jedoch nicht in er-
richtet Zurborn, der mit Worring die Fo-                ster Linie kommerziell aufge-     und verlegte nach einer längeren Phase
towände in der U-Bahnstation Neumarkt                   stellt oder gewinnorientiert.
gestaltet hat. Das 90 Quadratmeter                      Er hat einen gemeinnützigen       als Theater- und Architekturfotograf
große Ladenlokal in der Steinbergerstra-                Verein gegründet, die „Ge-
ße – früher eine Metzgerei – erscheint                  sellschaft für fotografische      (er war mit seiner Kamera dabei, als
Zurborn mit seinen drei Räumen gera-                    Kunst“, aus der sich 2010 die
dezu ideal, weil sich „hier Ausstellungen               „Lichtblick School“ mit Sitz in   der Eurotunnel eröffnet wurde) seinen
gut gliedern und unterschiedliche For-                  der Steinbergerstraße entwi-
men der Fotografie bestens dokumen-                     ckelt hat. Regelmäßig finden      Schwerpunkt auf „reale Bilder aus un-
tieren lassen.“                                         hier seine Workshops statt,
                                           zumeist Langzeitprojekte von sechsmo-          serer Alltagswelt mit ungewöhnlichen
                                           natiger Dauer. Mit dem Fotobuch-Spezi-
                                           alisten Markus Schaden bietet Zurborn          Perspektiven“. Er arbeitet seit jeher mit
                                           ebenfalls Fotoworkshops an. Darüber hi-
                                           naus kooperiert er mit Renate Gruber, der      einer „Zenza Bronica“, einer speziell
                                           Witwe des bekannten Kölner Publizisten
                                           und Kurators L. Fritz Gruber, dem Begrün-      von Profis bevorzugten Mittelformat-
                                           der der Photokina. Wolfgang Zurborn hat
                                           zahlreiche Fotografen ausgebildet, die         kamera. Auch als Musiker ist der viel-
                                           sich durch ihn international einen Namen
                                           gemacht haben, wie Jitka Hanzlova aus          seitige Fotograf tätig. Er ist Frontmann
                                           Tschechien oder der „streetfotographer“
                                           Alex Wepp aus den USA. Wie der Ameri-          des schrägen Kölner Kunstorchesters
                                           kaner fotografiert er profane Straßensze-
                                           nen, die Menschen in ihrem Alltag zeigen.      „Kwaggawerk“ und betätigt in dieser

                                                                                          Funktion die Rasseln.           job

                                                                                          www.lichtblicknet.com

                                                                                          „Ich engagiere mich ehrenamtlich in
                                                                                          Nippes ...

                                                                                          ... weil ich mit Sport
                                                                                          meine Mitmen-
                                                                                          schen begeistern
                                                                                          möchte.“
                                                                                          Jürgen Cremer (54)
                                                                                          Stadtbezirks-Sport-
                                                                                          verband Nippes
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