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Riehler Historie Riehl Intern | 21
Weiterhin müssen zwei Fabriken erwähnt Weiler ter-Meer, Auer-Werke, Ostermann
werden, die postalisch zu Riehl gezählt & Flüs und Delfosse gingen dem Standort
wurden, aber bereits zu Nippes gehörten. Riehl verloren.
Es handelt sich um die Opekta-Werke, Xan-
tener Str. 99, die Geliermittel zum Einkochen Die Bevölkerungszahl stieg in Riehl von 1900
herstellten und in der gleichen Straße Nr. 34 mit 900 Einwohnern auf 14.669 Einwohner
die Plakatfirma Carl Thomas. im Jahr 1933. Diese starke Zunahme war
auch bedingt durch die Einrichtung der
Riehler Heimstätten in der ehemaligen Ka-
sernenanlage Boltensternstraße mit ca. 2000
Plätzen.
Diese vielen Industriebetriebe in Riehl schufen Riehl wandelte sich im Laufe der Jahre von
ab 1840 bis zum ersten Weltkrieg eine große einem Industriestandort zu einem Wohnort
Zahl von Arbeitsplätzen, und damit verbun- mit geringem Kleingewerbe. Natürlich be-
den war der Bedarf an Wohnungen. So nötigen diese vielen Menschen nach dem
begann in dieser Zeit ein wahrer Bauboom. Verlust der Industriearbeitsplätze auch neue
Die Häuserzeile an der Ecke Stammheimer wohnungsnahe Arbeitsplätze. Es siedelten
Straße / Hittorfstraße entstand, ebenso die sich in den nächsten Jahren einige große
Straßenbahnersiedlung an der Stammheimer Arbeitgeber aus dem Bereich Verwaltung
Straße. Die Naumannsiedlung zwischen dem und Dienstleistung in diesem Stadtteil an.
Riehler Tal und der Boltensternstraße und
der „Grüne Block“ (heute gelb) zwischen der Bis zum Jahr 2008 bestand über viele Jahr-
Hildegardis- und Schachtstraße wurden Ende zehnte das Versorgungsamt in der Boltens-
der 20er Jahre errichtet. Weiterhin entstan- ternstraße. Die Riehler Heimstätten (heute
den für die Familien der englischen Soldaten Städt. Senioren- und Behindertenzentrum
Ein- und Zweifamilienhäuser am Botanischen Riehl) haben alleine am Standort Riehl 600
Garten und in der Tiergartenstraße sowie die Arbeitsplätze und 140 Ausbildungsplätze am
Mehrfamilienhäuser am Riehler Gürtel und Fachseminar für Altenpflege. Der zentrale
in der Slabystraße. Dienstleister der Bundesregierung, das 1960
in Köln errichtete
Nach dem ersten Weltkrieg und durch die Bundesverwaltungs-
Inflation veränderte sich die industrielle Lage amt, hat seit 1983
in Riehl deutlich. Viele Fabriken stellten ihre seinen Hauptsitz mit
Produktion ein oder verlagerten die Produkti- rund 800 Beschäf-
onsstätten in andere Vororte, in denen mehr tigten am Dienstort
Raum verfügbar war. Die Firmen Hilgers, Riehl. In der 1984
in Betrieb genom-
menen Zentrale der Deutschen-Eisenbahn-
Versicherung (DEVK) arbeiteten Ende 2012
insgesamt 1612 MitarbeiterInnen.
www.joachim-brokmeier.de

