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26 Schaufenster Bilderstöckchen
Offene Türen für Jugendliche
Take Five und Lucky´s Haus machen vielfältiges Angebot fürs Veedel
Bilderstöckchen ist ein junger Stadtteil und Kindern und Jugendlichen ab zehn
Jahren stehen gleich zwei Jugendclubs offen, die beide der SKM betreibt: Seit 2005
gibt es in der Ulmer Straße 12 im südlichen Teil des Veedels das “Take Five”; im
Norden liegt Am Bilderstöckchen 58a „Lucky’s Haus”. Die Besucher können dort
Freunde treffen, erhalten Hausaufgaben-Hilfe, Unterstützung bei persönlichen
Problemen und können bei Sport, Musik und Kunst ihre Freizeit gestalten. Von
ihrem Ambiente her sind beide Clubs recht unterschiedlich. Fotos: Biber Happe
„Die Jugendlichen wissen, wo sie hin- mamsellscher” der Besonders stolz ist das Take Five auf sein
kommen können. Hier ist es sehr fami- Stadtteilbibliothek Ladenlokal gleich nebenan: Vor vier Jah-
liär, wir kochen schon mal zusammen Nippes ermöglicht. ren übernahm der Club die ehemalige
„Wir haben schließ- Kneipe „Zum Schnäuzer” und machte ei-
und auch unser Bezirkspolizist schaut lich eine Büdchen- nen liebevoll dekorierten Party- und Ver-
ab und zu vorbei”, berichtet Christian kultur in Köln. Hier gibt’s alles, außer anstaltungsraum daraus. „Wir freuen uns
Schons vom Sozialdienst Katholischer Kölsch natürlich”, schmunzelt Schons. sehr über das Vertrauen und die Wert-
Männer (SKM). Den Sozialarbeiter aus schätzung der Vermieter“, unterstreicht
dem Team des Take Five kennen die Die Jugendarbeit im Take Five besteht Schons. Denn sie stellen dem Jugendzen-
Jugendlichen auch unter seinem Mu- aus zwei Säulen: einerseits die Übermit- trum die Gaststätte nahezu mietfrei zur
sikernamen „Cizzah”; er ist in der Hip- tags-Betreuung für 22 zehn- bis 14-jäh- Verfügung. Die Räume können auch für
Hop-Szene unterwegs und arbeitet mit rige Kinder, inklusive selbst gekochtem, private Feiern angemietet werden.
mehreren Nachwuchsmusikern und gesunden Essen für einen symbolischen
-gruppen aus Bilderstöckchen zusam- Euro. Später startet der „Offene Treff“ Lucky´s Haus ist Wohnzimmer im Veedel
men. Sehr gemütlich und farbenfroh für sämtliche Altersgruppen, mit Besu-
eingerichtet mit Sofa- und Couchgrup- chern bis jenseits der 25. „Und auch am Ist das Take Five eher der gemütliche, ent-
pe, Computer-Ecke, Kicker und Bücher- Wochenende gibt es Angebote, etwa, spannte Salon, dann ist „Lucky’s Haus”
regal präsentiert sich das Take Five. Am dass wir einfach mal zusammen in die das quirlige Zentrum, wo von früh bis
großen runden Tisch in der Raummit- Stadt fahren”, so Schons. Der Jugendclub spät etwas los ist. „Unser Tag teilt sich im
te ist zur Mittagszeit eine Gruppe von Prinzip in drei Abschnitte: Vormittags ha-
Mädchen in ihre Hausaufgaben vertieft. hat ein großes Einzugsgebiet, nicht nur ben wir die für jeden offene Sozialbera-
aus der direkten Umgebung, sondern tung, dazu dienstags die Krabbelgruppe
Das Take Five-Team: Christian Schons, Nur Zorlu und bis zum Parkgürtel. Als Ende 2012 eini- und mittwochs das Veedels-Café”, erläu-
Leiterin Bettina Eckhardt (v.l.) ge Hundert Meter weiter entfernt der tert Mitarbeiter Florian Mimm. Mittags
städtisch betriebene „Escher Club” ge- gibt es die geschlossene Hausaufgaben-
Ein ganz großer Stolz des Teams und schlossen wurde, kamen einige Nutzer Gruppe für Zehn- bis 14-Jährige mit Mit-
der Jugendlichen ist das neue Büdchen von dort hinzu. „Wir konnten die Schlie- tagessen und anschließenden Musik-,
aus Holz in einer Ecke des Raumes. Es ßung zum Glück ein wenig auffangen, Kreativ- und Bewegungsangeboten; ab
wurde durch eine Spende der „Strick- auch wenn es für die Jugendlichen, die 16 Uhr geht der Betrieb in den „Offenen
ihr Zentrum verloren, natürlich schwer Treff“ über, der bis 21.30 Uhr dauert, mit
war”, erinnert sich Schons. Auch die Ar-
beit mit Flüchtlingen ist ein aktuelles 60 bis 90 Besuchern am Tag. „Wir ver-
Thema. In großer Zahl kommen die, die stehen uns nicht nur als Jugendzentrum,
in der Turnhalle des Dreikönigsgymnasi- sondern als Stadtteilhaus, sozusagen als
ums einquartiert sind. „Hier können sie Wohnzimmer im Veedel. Die meisten Kin-
in entspannter Atmosphäre Deutsch
lernen, einfach mal ins Internet gehen
oder auch nur ihr Handy aufladen, all
die kleinen Sachen”, ergänzt Schons.