Page 32 - fuer-nippes_2012-3
P. 32
32 Nachhaltigkeit
Es war einen Versuch wert
Für Nippes-Team testete neues Elektroauto kombiniert mit Benzinmotor von Toyota
Das neue Hybridfahrzeug von Toyota kommt im Oktober auf den Markt. Für Nip- noch bevor das
pes konnte vorab testen, ob der Pkw im dicht bebauten Stadtteil und im Arbeitsall- Auto, das an jeder
tag der Redaktion nutzbar ist. herkömmlichen
Steckdose auf-
Vielleicht liegt es daran, dass die Krähen waren allerdings geladen werden
auf dem Feld bei Marsdorf aufgrund der nicht viele. Denn kann (daher Plug
Nähe zur Autobahn schwerhörig gewor- rund 20 Kilome- in), ab Oktober in
den sind, aber bei unserer ersten Fahrt ter Wegstrecke den Autohäusern
mit dem Prius Plug-in Hybrid – einem schaffte unser steht. Wir wollen
Pkw mit kombiniertem Elektro- und Wagen. Dann an dieser Stelle
Benzinantrieb – vom Gelände der Firma muss 90 Minuten Design, Technik,
Toyota machten die Tiere am Straßen- geladen werden. PS-Zahlen und
rand keine Anstalten aufzufliegen. Pres- Eindeutig zu wenig Preise außen
sesprecher Dirk Breuer hatte uns schon für unseren Her- vor lassen. Wir
vorgewarnt: „Sie fahren anders mit so stellungsleiter, der wollten wissen,
einem Elektroauto. Sie kommunizieren als selbständiger ob solch ein neu
anders mit dem Fahrzeug.“ Und auch mit Werbeberater häu- auf den Markt
der Umwelt. fig zu seinen Kun- gekommenes Au-
den im gesamten tomodell in einem
Stadtgebiet fährt. dicht bebauten
„Die 20 Kilometer Stadtteil wie Nip-
waren gefühlt schnell weg“, sagt Biber pes genutzt werden kann. Um es gleich
Happe. Strecken bis zu 25 Kilometer ent- vorweg zu sagen: Bei uns funktionierte
sprechen den täglichen Anforderungen Plug-in an der heimischen Steckdose nur
von 80 Prozent der Europäer, hatte uns sehr selten. Wer froh ist, in der Nähe sei-
Breuer erklärt. Deshalb sei der Strom- ner Wohnung überhaupt einen Parkplatz
zu finden, kommt nicht an die eigene
Reichweite mit Strom 25 Kilometer vorrat so ausgelegt. Das mag für den Ei- Steckdose.
genheimbesitzer in Pulheim gelten, der
Tatsächlich freuten wir uns über jede morgens zur Arbeit nach Köln fährt und Unser Herstellungsleiter, der in Riehl
rote Ampel, denn die Bremsenergie abends wieder zurück und anschließend wohnt, hatte mehr Glück und konnte
wird zum Aufladen der Elektrobatterie sein Auto in der heimischen Garage für öfters direkt vor seinem Wohnhaus,
den nächsten Tag auflädt. Wer nicht die- einem Mehrfamilienhaus, parken. Das
ser Norm entspricht, stößt schnell an die sechs Meter lange Kabel – mittlerweile
Grenzen der Elektromobilität. Und muss werden Längen von 5 oder 10 Metern an-
konventionell mit Benzinmotor weiter- geboten - aus dem Kofferraum geholt,
fahren. Für unsere 330 gefahrenen Test- durchs Kellerfenster in die Waschküche
kilometer wurden insgesamt nur 9,43 gelegt und eingestöpselt. Und dann
Liter Benzin benötigt. später nicht das Ausstöpseln vergessen.
„Es war so, als ob ich abends noch mal
mit dem Hund raus müsste. Ich musste
ja das Auto abklemmen“, erinnert sich
Utopie vom Plug-In
(Lithium-Ionen) genutzt. Wir starrten Bereits im Frühjahr – als Auswirkung un- Unser Testwagen nach dem Aufladen an der Kel-
gebannt auf das Display, das uns in hell- lersteckdose
grünen Balken anzeigte, wie viele Kilo- seres Schwerpunktthemas Nachhaltig-
meter wir noch ohne die Zuschaltung
des Benzinmotors schaffen würden. Es keit – hatte das kleine Redaktionsteam
von Für Nippes die Gelegenheit, den Pri-
us Plug-in Hybrid zehn Tage zu testen,

