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Leben 37

Handwerk“. Und einmal war ein Buch Das ist ein Mystery-Thriller, der auf einer Im Jahr 2000 haben Sie Ihre unbefriste-
dabei mit der Thematik, wie man Krimis tatsächlichen Person beruht, dem „Wer- te Stelle gekündigt, um sich ganz dem
schreibt. Damit fing es an. wolf von Bedburg“ Peter Stubbe, der zu Schreiben zu widmen.
Beginn der Neuzeit gelebt hat und 1589 Noch nicht ganz. Ich habe noch freibe-
Aber reicht allein die Beherrschung des verurteilt und anschließend hingerich-
Handwerks? tet wurde. Ich brauchte mal Urlaub von ruflich als Coach gearbeitet. Aber dafür
Nein, natürlich nicht. Ich habe einen meinen beiden Hauptfiguren und mein
Film im Kopf, den ich aufs Papier bringe. Verleger fragte mich, was ich denn noch habe ich jetzt immer weniger Zeit. Das
Und dafür brauche ich alle meine Sinne. schreiben könnte. Und so ist dieses Buch
Der Krimi lebt ja von der Atmosphäre, entstanden. Mein nächster Kriminalro- Schreiben und die Lesungen nehmen
die ich schaffe. man spielt übrigens an der Nordsee.
immer mehr Platz ein. Das Schönste ist

für mich, morgens den PC hochzufahren

und mit einer Tasse Kaffee ausgerüstet

mit dem Schreiben zu beginnen.

Was reizt Sie an diesem speziellen Genre? Was bedeutet Nippes für Sie, neben der Dabei nutzen Sie auch die Erfahrungen in
Ich führe gerne in die Irre, lege falsche Tatsache, dass der Stadtteil Schauplatz Ihrem ehemaligen Job?
Fährten, betreibe so eine Art von Schnit- ihrer Krimis ist? Ja natürlich. Als Studentin habe ich
zeljagd. Meine Geschichten beginnen Nippes hat ein bisschen den Charakter Nachtwachen im Elisabeth-Fry-Haus
häufig mit einem großen Knall und eines Dorfes. Ich kenne den Mann im Ki- gemacht, einem Frauenaufnahmehaus.
dann erzähle ich bis zur Auflösung. Viele osk, die Leute, die die Pizzeria betreiben, Und dann habe ich acht Jahre im Frau-
Leser bestätigen mir, dass sie erst sehr meinen Friseur hier. Ich gehe immer in enamt gearbeitet und hatte mit der The-
spät darauf kommen, wer der Täter ist. dieselben Lokale. Ich sehe die Kinder matik Gewalt gegen Kinder und Frauen
Ich würde schon gerne einmal ein Buch meiner Nachbarn aufwachsen und erle- zu tun. Wahrscheinlich rührt daher mein
von mir lesen, ohne es zu kennen, um be dabei, wie die Zeit vergeht. Und ganz Interesse an der tatsächlichen Tragik im
als Außenstehende zu urteilen. Aber das klar ist Köln meine Heimatstadt. Hier Leben. Hinzu kommt das Interesse an der
geht ja leider nicht. bin ich geboren, bin zum Teil hier auf- Psychologie meiner Täter und der Foren-
gewachsen, habe in Köln studiert und sik, also die Rechtsmedizin. Ich versuche,
Als Außenstehende würde ich sagen, auch mal bei der Stadt gearbeitet. Das mit jedem meiner Bücher etwas besser
dass der Titel ihres dritten Buches „Der Schönste ist immer noch, wenn man zu werden.
Werwolf von Köln“ schon sehr reißerisch über eine der Rheinbrücken fährt und
klingt. den Dom wieder sieht. Danke für das Gespräch und Prost. mac

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