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... aus der Geschichte von Nippes                                                                      21

ganz eingestellt. Danach wurde immer       zer berücksichtigt werden sollen. Eini-     Die Künstler/innen von „Cap Cologne“
mehr abgebaut und am 1. Januar 1997        ge Teile der ursprünglichen Bebauung,       sind inzwischen ausgezogen und rech-
wurde das Ende der traditionsreichen       etwa die sehenswerte Portalanlage um        nen damit, in etwa drei Jahren wieder
Nippeser Firma besiegelt. Restbestän-      das „Tor 2“ an der Niehler Straße, stehen   auf das „Clouth-Gelände“ zurückkeh-
de der Produktionsanlagen liefen aber      ohnehin unter Denkmalschutz.                ren zu können.
noch bis ins Jahr 2001.
                                           Die „Halle Zehn“ (Eingang: Xantener         Seit mehreren Jahren gibt es den Ver-
Im Jahr 2003 kaufte die Stadt Köln das     Straße) wurde einige Jahre für Ausstel-     ein „Industriedenkmal Clouth“, der
Clouth-Gelände. In den aufgegebenen        lungen und Events genutzt. Der Verein       die Erinnerung an die Geschichte der
Fabrikhallen ließen sich verschiedene      „Cap Cologne“, dem 23 Künstlerinnen         Clouth-Werke wach halten will. Der
kleinere Firmen und Künstler nieder, so    und Künstler angehören, hat es ge-          rührige Vorsitzende Manfred Backhau-
zum Beispiel auch „Bananensprayer“         schafft, dass diese Halle erhalten bleibt.  sen hat einen Entwurf für ein „Clouth-
Thomas Baumgärtel und es entwickelte       Im Bebauungsplan war dort eine reine        Denkmal“ schon in der Schublade. Das
sich die Künstlergruppe „Cap Cologne“.     Wohnbebauung vorgesehen. Aller-             Denkmal will der Verein der Stadt Köln
                                           dings müssen die Künstler die Halle auf     spenden, wenn die Neugestaltung des
Für die künftige Nutzung des Geländes      eigene Kosten sanieren. Sie soll zudem      Fabrikgeländes abgeschlossen ist.
schrieb die Stadt Köln einen Architekten-  durch ein Atelierhaus ergänzt werden.
Wettbewerb aus, dessen Ergebnisse im                                                   Winfried Schumacher
Sommer 2004 präsentiert wurden. An-                                                    www.archiv-koeln-nippes.de
schließend wurde ein Bebauungsplan
für das Clouth-Gelände erstellt, der von                                                Quelle:
Dezember 2008 bis Januar 2009 zur                                                       Franz Clouth Rheinische Gummiwarenfabrik AG
Einsicht auslag. Der Stadtentwicklungs-                                                 (Hrsg.): Clouth 1862 | 1962 - Wagnis Arbeit Erfolg / 100
ausschuss und der Rat verabschiedeten                                                   Jahre Clouth, Köln 1962
diesen Plan, bestimmten aber, dass die                                                  Manfred Backhausen: Leben in Nippes – Arbeiten bei
bestehende Bausubstanz, soweit sinn-                                                    Clouth. Aus der Clouth‘schen Familien-, Sozial- und
voll, erhalten beziehungsweise in den                                                   Industriegeschichte. Pulheim 2005
Neubau integriert werden solle und                                                      Archiv für Stadtteilgeschichte Köln-Nippes e.V. (Hrsg.):
dass die Belange der bisherigen Nut-                                                    Loss mer jet durch Neppes jon. Der Stadtteilführer. Köln
                                                                                        (3. Aufl.) 2010, S. 65 f.

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