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20 ... aus der Geschichte von Nippes

Die Clouth-Werke - Teil 5

Letzter Aufschwung und Auflösung

Im Jahre 1962 erreichte die Belegschaftsstärke der Clouth-Werke mit 2 241 ihren
absoluten Höhepunkt. In den folgenden Jahren blieb sie ungefähr konstant, ab
1970 ging sie dann zurück. 1966 gingen 50 Prozent der Clouth-Aktien an die Firma
Continental in Hannover über, den Rest hielt die Firma Philipps als Nachfolgerin
von Felten & Guilleaume.

Die Clouth-Werke kooperierten damals        beträchtlich. Etwa ein Fünftel der Be-         Werken entwickelt wurde. Es handelt
mit Continental (USA) auf dem Automo-       legschaft kam aus dem Ausland, die             sich um ein elastisches Schienenlager,
bilsektor. Die Inlandsumsätze gingen in     meisten davon waren Griechen. Grie-            das es gestattet, Straßenbahnschienen
den Folgejahren zwar zurück, aber die       chenland stellte auch einen bedeu-             auf einem festen Untergrund, zum Bei-
Exporte entwickelten sich. Um 1968 be-      tenden Absatzmarkt der Firma Clouth            spiel auf Beton, zu verlegen.

trug der Exportanteil 18,5 Prozent der                                 dar. 1973 wurde in  1982 kam die Firma Clouth zusammen
Gesamtproduktion der Firma. 1969 wur-                                  der griechischen    mit ihrem griechischen Tochterunter-
de eine neue Kesselanlage im großen                                    Stadt Volos eine    nehmen auf einen Jahresumsatz von
Kesselhaus installiert, das 1950 errichtet                             Clouth-Tochterfir-  270 Millionen D-Mark. Ab 1985 wurde
worden war. Kurze Zeit nach dieser Inbe-                               ma gegründet, die
triebnahme kam es zu einer Verpuffung,                                 IMAS.SA.            sogar ein unternehmensspezifischer
die das Dach des Kesselhauses teilwei-                                                     Ausbildungsgang zum Berufsbild
se abdeckte. Menschen kamen dabei                                      Die Ölkrise des     „Kunststoff- und Kautschukformgeber“
nicht zu Schaden. Im Jahre 1971 wurden                                 Jahres 1974 wirkte  angeboten. Von 1986 an zeichneten sich
die Clouth-Werke viereinhalb Wochen                                    sich auch auf den   jedoch Probleme ab: Die internationale
lang bestreikt. Dadurch kam es trotz                                   Umsatz der Firma    Konkurrenz setzte die Firma Clouth zu-
des boomenden Gummigeschäfts zu                                        Clouth aus. Es kam  nehmend unter Druck. 1990 trennte sich
Umsatzeinbußen. Die Kapazitäten des                                    zu Einbrüchen, die  Philipps von ihren Clouth-Aktien. Conti-
Nippeser Werkes waren, trotz verschie-                                 aber spätestens     nental wurde Alleininhaber. 1991 wollte
dener An- und Umbauten, mittlerweile                                   im Jahre 1977 wie-  Continental zunächst die Clouth-Werke
ausgeschöpft. Deshalb wurde für 1977                                   der ausgeglichen    verkaufen. Dagegen protestierten nicht
die Errichtung eines zweiten Werkes in                                 waren. 1979 war     nur der Betriebsrat und die Gewerk-
Köln geplant. Schließlich konnten aber                                 die Firma auch      schaft, sondern auch große Teile der
in Nippes weitere Grundstücksflächen                                   wieder an der       Nippeser Öffentlichkeit. Der Verkauf
erworben werden. Im Jahre 1992 betrug       Herstellung von Kriegswaffen beteiligt.        unterblieb, aber Teile des Werksgelän-
die Werksfläche rund 146 000 Quadrat-       Clouth wirkte mit an der Ausstattung           des wurden veräußert, es gab Lohnkür-
metern. Das entspricht einer Fläche von     des damals neuen Panzers Leopard 2.            zungen und rund 200 Arbeitnehmer
gut 20 Fußballfeldern.                      Eines der bekanntesten einschlägigen           wurden entlassen.
                                            Produkte der späten 70er Jahre war das
In den 1970er Jahren war die Zahl der       „Kölner Ei“, das gemeinsam von den Köl-        Zum 31. März 1992 wurde dann die Pro-
ausländischen Arbeiter bei Clouth           ner Verkehrsbetrieben und den Clouth-          duktion von gummiertem Gewebe –
                                                                                           früher das wichtigste Clouth-Produkt –
                                            „Kölner Ei“ unter eine Bahnschiene montiert
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