Page 13 - smart-nippes-2015_web
P. 13

13

keine Nachhaltigkeit

                                                                    sich allerdings erst bei einer Kaminsanierung. Das System mit
                                                                    der größten Wirkungsfaktor hinsichtlich der Nachhaltigkeit
                                                                    ist die „Pellet-Heizung“, wo gepresste Rückstände aus der
                                                                    Holzverarbeitung verbrannt werden. Der Nachteil hier ist
                                                                    allerdings, dass große Lagermöglichkeiten benötigt werden,
                                                                    über die natürlich nicht jedes Wohnhaus verfügt.

bedacht werden, dass ökologisch zu bauen auch heisst, die Kos-      Insgesamt gibt es also sehr viele Ansätze für energiesparen-
ten im Blick zu haben. Einfach nur eine alte Heizung herauszurei-   de Massnahmen, ohne dass man völlig neu bauen muss. Me-
ßen und durch eine neue zu ersetzen ist nicht nur teuer, es bringt  cky Hansmann weist zu Recht daraufhin, dass nachhaltig zu
in den wenigsten Fällen auch die gewünschte Nachhaltigkeit.         bauen nicht teurer sein muss als die herkömmliche Bauweise.
                                                                    Bezieht man eine Bau- oder Umbaumaßnahme auf die gesam-
Die richtige Kombination macht‘s                                    te Lebensdauer eines Hauses, rechnet sich zumeist auch die
                                                                    zunächst teurere Investition
Wie fast immer kommt es auf eine richtige Kombination ver-          ökologisch ausgerichteter
schiedener Baumaßnahmen und Baustoffe an. Man sollte da-            Materialien.
rauf achten, dass die verwendeten Baustoffe mit ökologischer
Energie hergestellt und recyclebar sind. So ist z.B. Styropor,      Bei allen richtigen Gedanken
das vielfach zur Wärmedämmung von Außenfassaden ge-
nutzt wird, brennbar und setzt bei der Entsorgung Giftstoffe        zu Ökologie, Nachhaltigkeit
frei. Besser wären „Mineral-Dämmplatten“ die aus komplett
natürlichen Rohstoffen bestehen. Mit solchen ökologischen           und Wirtschaftlichkeit gilt es
Dämm-Materialien, so Mecky Hansmann, „kann das Haus
weiter atmen“. Natürlich darf man dann die Fassade nicht            aber, so Hansmann, die Men-
mit einer der gängigen Binderfarben streichen. Die haben in
der Regel einen zu hohen Kunststoffanteil, der das Haus fast        schen im Blick zu behalten,
versiegeln kann. Mineralische Farben wie Keimfarben gehen
dagegen eine Verbindung mit dem Fassadengrund ein und               die auf der Neusser Straße
gewährleisten so eine hinreichende Luftdurchlässigkeit. Zu-
dem haben solche Farben noch den Vorteil der sehr langen            wohnen und leben. Manche
Haltbarkeit.
                                                                    tun das schon seit sehr vie-
Wenn man sich entschließt eine Grundsanierung durchzufüh-
ren, bietet es sich an, den Wasserhaushalt nachhaltiger zu          len Jahren und möchten dies
gestalten. So kann z. B. das sogenannte Grauwasser, das beim
Duschen, Baden oder Händewaschen anfällt, aufbereitet wer-          auch im Alter tun. Und des-
den und für die Gartenarbeit oder Toilettenspülung genutzt
werden. Gleiches gilt auch für Regenwasser, das gesammelt           halb gewinnt noch ein wei-
und anschließend dem Nutzwasserkreislauf zugeführt wird.
Hier können große Effekte bei der Einsparung von Trink- und         terer Gesichtspunkt an Ge-
Abwasser erzielt werden.
                                                                    wicht: Barrierefreiheit. Wenn

                                                                    man das Lebensumfeld auch

                                                                    für ältere Menschen erhalten

                                                                    will, müssen an den Eingängen Stufen durch Rampen ersetzt

                                                                    und Treppenhäuser mit Aufzügen ausgestattet werden. Dies

                                                                    mag an manchen Stellen nicht so einfach sein und sicher ist

                                                                    es nicht immer die „wirtschaftlichste“ Möglichkeit. Aber, so

                                                                    Hansmann, wir müssen uns auch fragen, worum es uns wirk-

                                                                    lich geht: die Rentabilität einer Immobilie zu maximieren oder

                                                                    die Bewahrung gesunden urbanen Lebensgefühls für alle

                                                                    Mitbewohner zu erhalten? Hier ist ein wirkliches Umdenken

                                                                    aller erforderlich. Hausbesitzer müssen lernen, langfristig

                                                                    zu planen, die Stadt muss barrierefreie Sanierung offensiver

                                                                    unterstützen und die            Mieter müssen ihre

                                                                    Ansprüche deut-                 lich einfor-

                                                                    dern.                           bk

Zentraler Ansatzpunkt für Energieeinsparung sind die Hei-
zungsanlagen. Der Einbau moderner Brennwertkessel lohnt
   8   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18