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Aus dem Handel Riehl Intern | 27
Ein stadtbekannter Riehler geht in Rente
Kaum vorstellbar, dass Apotheker Jochen Riehl groß geworden. „Hier lagen ja noch
May ab August nicht mehr jeden Tag reichlich Trümmer und die Straßenbahn fuhr
in seiner „Apotheke am Zoo“ stehen wird, noch durch die Stammheimer Straße und hat
denn der 67-Jährige gehört zu Riehl wie der am Riehler Plätzchen gewendet“, erinnert
Zoo, die Flora und die Kirche St. Engelbert. sich May. „Dafür gab es kaum Autos und
Zoo, Flora und die alte Radrennbahn waren
unsere Spielplätze.“ In den Brunnen der Flora
hat May mit seinen Freunden gebadet oder
auch im Teich des Pfarrgartens.
„Ich bin in die Gar-
thestraße zur Schule
gegangen, wo da-
mals noch Mädchen
und Jungen getrennt
unterrichtet wurden,
war Messdiener in
Nach 35 Jahren ist am 31. Juli Schluss. May St. Engelbert, in
gibt die Apotheke am Riehler Gürtel in die
Hände von Dr. Rainer Kahlich, gebürtiger den 1980er Jahren
Kölner, mit eigener Apotheke in Krefeld und
demnächst einer Filiale in Riehl. „Das Team im Pfarrgemeinde-
bleibt so, wie es ist, Filialleiterin wird Eugenie
Grozdea und ich werde weiterhin zwei Tage rat und der Literat
in der Woche hier arbeiten“, versichert May,
der mit seiner Frau in Lindenthal wohnt und der großen Pfarrsit- Der Maler Jochen May 1970
Vater von zwei erwachsenen Töchtern ist. zungen in der Flora.
Dabei schlägt sein Herz ein Leben lang für
Riehl. „Unsere Familie stand dem Stadtteil Ich hatte eine superschöne Zeit in Riehl und
immer sehr nahe“, sagt May. „1952 hat
war irgendwie immer da.“
mein Vater Hansge-
org die Apotheke Deshalb wird sich May nicht so ganz von
gepachtet, die sich
damals noch in der seinem Riehl trennen, wird montags und
Stammheimer Stra-
ße 73 befand. 1974 dienstags in der Apotheke aushelfen und
sind wir dann in den
Neubau am Riehler Gürtel gezogen und 1981 als Mitglied einer Künstlergruppe auch
habe ich die Apotheke übernommen.“ Fami-
lie May zog 1952 von Ehrenfeld nach Riehl Ende August in der Unterkirche von St.
und Jochen May ist mit seiner Schwester in
Engelbert ausstellen. „Ich bin schon seit
Kindertagen Mitglied im DJK Löwe und
wandere gerne, beispielsweise auf dem Ja-
kobsweg. Dieses Jahr werden wir Santiago
de Compostela erreichen.“ Und als Ziel für
seinen Nachfolger wünscht sich May wei-
terhin das Vertrauen seiner Kunden. „Ich
bin mir sicher, er wird sie genauso durch
die kleinen und großen Sorgen des Lebens
begleiten wie ich.“ mac

