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36 Leben

Friseursalon mit dem Charme der 1980er Jahre

Frisurenmode Herbers trotzt dem Trend nach ständiger Veränderung

Seit 25 Jahren führen Elke und Dirk Herbers ihren Friseursalon, den es schon seit

1958 in der Florastraße gibt. Die aus der Zeit gefallene Einrichtung und die famili-

äre Atmosphäre machen den Besuch zu einem besonderen Erlebnis; und das nicht

nur zum Waschen, Schneiden, Legen.	                                                                                                Fotos: Biber Happe, privat

Es war schön, aber es soll die Ausnah- ckenhauben und lauschten kölschen

me bleiben: Im Frühjahr war Gaby Koof Chansons, Liedern von Hildegard Knef

zu zwei Konzerten im Friseursalon von und den Bläck Fööss („Minge Friseur“).

Elke und Dirk Herbers in der Florastra- Der Salon war darüber hinaus schon

ße zu Gast. 60 Zuhörer saßen zwischen Kulisse fürs Fernsehen. Götz George als
Waschanlagen, Frisierplätzen und Tro- legendärer Tatort-Kommissar Horst Schi-

                                                                                                                                   manski ließ sich hier die Haare

                                                                                                                                   schneiden. Gaby Koof wohnt       Der Teppichboden an der Wand wird re-
                                                                                                                                                                    gelmäßig gereinigt und auch sonst wird
                                                                                                                                   nur ein paar Häuser weiter in    die Einrichtung von 1981 gehegt und ge-
                                                                                                                                                                    pflegt.
                                                                                                                                   der Bülowstraße. „Die beiden
                                                                                                                                                                    Im September 1990 haben Elke und Dirk
                                                                                                                                   Inhaber, Elke und Dirk Her-      Herbers das 80 Quadratmeter große
                                                                                                                                                                    Geschäft von ihrem Onkel Walter Gill
                                                                                                                                   bers, sind einfach total nett,   übernommen. Er hatte ab 1963 mit sei-
                                                                                                                                                                    ner Frau Sigrid „Salon Gill“ von seiner
                                                                                                                                   und der Laden ist kultig“, sagt  Mutter Helene weitergeführt. Angefan-
                                                                                                                                                                    gen hat das Friseurgeschäft aber schon
                                                                                                                                   Koof. Jägergrüner Teppichbo-
                                                                                                                                                                    in den 1950er Jahren in der Bülowstraße
                                                                                                                                   den an den Wänden, dunkel-       1, schräg gegenüber des jetzigen Wohn-
                                                                                                                                   braune Schränke und Frisier-     und Geschäftshauses Florastraße 36.
                                                                                                                                                                    Dieser „Neubau“ wurde 1958 bezogen.
                                                                                                                                   tische, grüne Friseurstühle      „Ganz am Anfang gab es in der Bülow-
                                                                                                                                                                    straße nur einen Raum mit zwei Wasch-
                                                                                                                                   zum Hochpumpen – es ist der      becken“, weiß Dirk Herbers aus Erzäh-
                                                                                                                                                                    lungen. Die Geschichte des Friseursalons
                                                                                                                                   Charme der 1980er Jahre, der
                                                                                                                                                                                 gibt auch gleichzeitig einen
                                                                                                                                   jeden sofort einfängt, der zur                kleinen Einblick in die Sozi-
                                                                                                                                                                                 algeschichte der vergange-
                                                                                                                                   Ladentür hereinkommt. Dazu                    nen Jahrzehnte. „In den 50er
                                                                                                                                                                                 und 60er Jahren waren die
                                                gehört der spezielle Geruch von Haarspray                                                                                        einzelnen Frisierplätze noch
                                                                                                                                                                                 mit Vorhängen voneinander
physio                                          und Festiger, der in der Luft liegt, und der                                                                                     abgetrennt, damit bloß nie-
therapie                                        unwillkürlich Kindheitserinnerungen an                                                                                           mand sehen konnte, wem
                                                die ersten Friseurbesuche an der Hand der                                                                                        gerade die Haare gefärbt
                                                Mutter weckt. „So lange wir das Geschäft                                                                                         wurden. Das hätte doch nur
                                                führen, wird sich an der Ausstattung auch                                                                                        böses Blut in der Nachbar-
                                                nichts ändern“, verspricht Dirk Herbers.

wenzel                                          „Neulich kam ein neuer Kunde und freute
                                                sich über den schönen Laden und mein-
                                                te, bei den modernen Salons, alles weiß in

                                                weiß, wisse man gar nicht mehr, ob man

         Krankengymnastik                       in der Klinik oder beim Friseur sei.“ Schwe-
                                                ren Herzens mussten vor einiger Zeit die
        MNaenuuseslleerTShterraaßpeie453 - 455  drei Waschanlagen – schwarze Säulen mit
KG auf ne5u0r7o3p3hKysöiolnlogischer Basis      grünen Waschbecken –, die in der Mitte
                                                des Salons stehen, ausgetauscht werden.
              Bobath/PNF                        „Die ließen sich tatsächlich nicht mehr
                                                reparieren“, sagt Elke Herbers bedauernd.
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