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30 Familien und Kinder

Sind so viele Kinder, sind noch Plätze frei

Neues Gesetz schafft Probleme bei der Tagespflege

Sie heißen Wilhelmplätzchen, Turmstraßenkinder im Altenberger Hof oder Zwei für                                                         Kita bekommen haben“, sagt Günter
                                                                                                                                        Glocksin, der zusammen mit Tina Bohn-
Ngeesupnf.leIngedienBnaNuleiuptnzptteeersnnweWhimeoePcnihlzGeemnabsuHins ddeAmngBeobdoetne  für Kinder unter drei Jahren in der Ta-     mann seit August die Großtagespflege
                                                                                            geschossen. Doch viele Plätze sind frei.    „Zwei für Neun“ in der Wilhelmstraße
                                                                                                                                        betreibt. Die beiden betreuen insge-
Manch einer nennt sie abwertend                                                            richtungen der Großtagespflege, die bis      samt neun Kinder in zwei U 3-Gruppen.
„Schaufenster-Kitas“, jene Orte für die                                                    zu neun Kleinstkinder betreuen dürfen        Tagesmütter oder –väter bekommen
Betreuung von Kindern unter drei Jahren,                                                   – ab zehn Kindern gelten diese Einrich-      zurzeit 3,50 Euro pro Stunde und Kind
                                                                                                                                        von der Stadt vergütet. Jede Tagespflege
                                                                                                        tungen als Kindertagesstätte    handelt darüber hinaus mit den Eltern
                                                                                                        mit anderen gesetzlichen Vor-   private Verträge über Zuzahlungen aus,
                                                                                                        gaben-, weil ihnen das hilft,   weil der städtische Zuschuss nicht ko-
                                                                                                        den seit August bestehenden     stendeckend ist, gerade auch für die, die
                                                                                                        gesetzlichen Anspruch auf ei-   Kinder nicht in der eigenen Wohnung
                                                                                                        nen Betreuungsplatz für Kin-    betreuen, sondern extern Räume ange-
                                                                                                        der unter drei Jahren (U 3) zu  mietet haben. „Früher war das kein Pro-
                                                                                                        erfüllen.                       blem, weil U 3-Plätze in den städtischen
                                                                                                                                        Kitas so rar gesät waren, dass eine Zu-
die in Ladenlokalen entstehen oder, wie                                                                 Zwar ist Nippes ein junger      sage wie ein Sechser im Lotto war“, sagt
am Wilhelmplatz, in einer ehemaligen                                                                    Stadtteil mit vielen Babys      Glocksin. „Mit der gesetzlichen Garantie
Kneipe. Die Stadt unterstützt diese Ein-                                                                und Kleinkindern, aber die      sind Eltern nicht bereit, mehr für die Be-
                                                                                                        Tagespflege kämpft trotz-       treuung zu zahlen, nur weil ihre Kom-
                                                                                                        dem um ihre „Kunden“. „Das      mune nicht in der Lage war, genügend
                                                                                                        liegt daran, dass viele Eltern  städtische Kita-Plätze zur Verfügung zu
                                                                                           nicht bereit sind, mehr Geld für eine Ta-    stellen und auf die teurere Tagespflege
                                                                                           gesmutter auszugeben, wenn sie keinen        verweisen muss.“
                                                                                           Platz für ihr Kind in einer städtischen

                                                                                                                                        Wie eben auch in Köln. Jetzt arbeitet die

                                                                                                                                        für den Kinder- und Jugendbereich ver-

                                                                                                                                        antwortliche Dezernentin Agnes Klein

                                                                                                                                        an einer Regelung, dass Tageseltern

                                                                                                                                        statt 3,50 Euro fünf beziehungsweise

                                                                  Scharnhorststr. 1         Tel: 0221-888 288-28                        5,50 Euro erhalten und dann keine zu-
                                                                  50733 Köln                Fax: 0221-888 288-30
                                                                                            info@kiklasch.de                            sätzlichen Beträge mehr von den Eltern
                                                                                            www.kiklasch.de
                                                                                                                                        verlangen sollen. Doch das bedeutet

                                                                         uge w                                                          für Tageseltern einen Hungerlohn, mit

8, Fax 0221 ‑ 888 288‑30 info@kiklasch.de, www.kiklasch.de        Im Ba  1920 erBe s                                                    dem sie nicht über die Runden kommen.
 : 370 501 98 Dresdner Bank, Kto: 0 307 264 200, BLZ: 370 800 40
040 Geschäftsführer Hermann‑Josef Kiklasch                               eIt                                                            Denn gerade die Kleinsten brauchen viel

                                                                                                                                        Zeit, Aufmerksamkeit und Hilfe, müssen

                                                                                                                                        noch gewickelt und gefüttert werden.

                                                                  24.07.2008 13:42:50 Uhr                                               Früher waren Eltern eher bereit, für die-

                                                                                                                                        sen Mehraufwand zu bezahlen. Deshalb

                                                                                                                                        wünscht sich ein Tagesvater auch eine

                                                                                                                                        inhaltliche Diskussion: „Wir reden immer

                                                                                                                                        nur über Geld. Bei der Tagespflege gibt

                                                                                                                                        es für die U 3- Kinder doch einen viel bes-

                                                                                                                                        seren Personalschlüssel als in den Kitas,

                                                                                                                                        die Gruppen sind kleiner. Hier kann viel

                                                                                                                                        individueller auf die Bedürfnisse der

                                                                                                                                        Kinder eingegangen werden.“ Aber das

                                                                                                                                        werde nicht honoriert. Er befürchte, dass

                                                                                                                                        aufgrund der jetzigen Situation ein Exo-

                                                                                                                                        dus der Tagesmütter stattfinden werde

                                                                                                                                        und fragt: „Warum werden soziale Be-

                                                                                                                                        ruf in Deutschland eigentlich so schlecht

                                                                                                                                        bezahlt?“  mac
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