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Kunst und Kultur 19
Noch einmal durchgestartet Kulturcafé wird 500
Gaby Koof singt kölsche Chansons 500 Mal Stühle rücken, 500 Mal Mi-
krofon testen, 500 Mal Kaffee kochen:
„Ich lebe und arbeite seit fast 30 Jahren in Nippes. Vor gut zwei Jahren habe ich Am 23. September findet um 16 Uhr die
mir einen Traum erfüllt und eine CD mit fünf kölschen Chansons aufgenommen. 500. Ausgabe des Kulturcafés im Alten-
Ich bin weiter meinen Weg gegangen und habe in diesem Jahr mein erstes Album berger Hof statt. „Das Salonorchester
veröffentlicht.“ Das schrieb uns Gaby Koof. Und das hat uns neugierig gemacht
auf einen Menschen, der seine Träume lebt.
Vor drei Jahren `Die Glühwürmchen´ treten auf,“ sagt
kam dann die
große Wende. „Ich Brigitte Theis, die seit 13 Jahren die er-
traf Monika Schwe-
den, die Witwe von folgreiche Veranstaltungsreihe organi-
Willi Schweden,
dem Gitarristen siert. Präsentiert werden an fast jedem
des legendären Ei-
lemanntrios.“ Sie Donnerstagnachmittag kleinere und
schreibt Gaby Koof
die Texte op Kölsch größere Kulturerlebnisse wie Jazzkon-
„aus der Seele“,
die Günter Weber zerte, Mundartprogramme, Lesungen,
vertont. Dabei sind
es nicht die lauten Theater, Chansons oder Kabarett –
schrillen Töne, son-
dern gefühlvolle bei kostenlosem Eintritt. Die Künstler
Lieder von großen Themen wie Freiheit
„... es e Jeschenk“ und Liebe „Du bes wat kommen mittlerweile nicht mehr nur
ich föhle – wat ich hüre wat ich sinn“ oder
den kleinen Alltagsdingen wie Ausspan- aus Köln, sondern auch dem Umland.
nen im Niehler Hafen „Em Nehler Hafen,
da tank ich op“ und Urlaubsnächten un- „Kultur für alle und vor Ort“ lautet das
term spanischen Himmel „... un im Stäne-
„Ich war immer aktiv, habe immer gerne jefunkel han mir uns richtig jän“. Motto des Kulturcafés. „Schon kurz
gesungen. Auftritte mit einer eigenen
Band habe ich mir mein ganzes Leben „Ich singe gerne op Kölsch, weil ich damit nach Eröffnung des Bürgerzentrums
lang gewünscht“, sagt die Frau, die die Gefühle besser ausdrücken kann“,
schon als kleines Mädchen die Mund- bekennt Gaby Koof. Ein Thema liegt ihr kam von unseren älteren Besuchern
orgel „rauf und runter gesungen hat“. dabei besonders am Herzen: das Älter-
Mit 55 Jahren hat sie es geschafft, ist im werden. „Ich will mit meinen Liedern der Wunsch nach einem speziellen
April im Altenberger Hof zum ersten Mal Mut machen, das Alter positiv zu sehen.“
mit ihrer eigenen Band aufgetreten und Gaby Koof hat´s mit ihrer Gesangskarrie- Kulturprogramm“, erinnert sich Theis.
sagt dazu: „Ich wusste immer, do jeit re vorgemacht und ist in der zweiten Le-
noch jet.“ benshälfte noch einmal durchgestartet. Die Idee des Kulturcafés war geboren.
„Ich weiß überhaupt nicht, wo es noch
Mehr als zwei Jahrzehnte gab es vor- hingeht. Ich habe jetzt einfach gemacht, Einlass ist ab 14 Uhr, damit noch genug
nehmlich die Unternehmerin Gaby Koof. was ich wollte.“
Da blieb für die Musik kaum Zeit.“ Eine Gaby Koof tritt auch auf dem Nikolaus- Zeit zum Schwaden bleibt, denn das
Zeitlang trat sie mit den „Mauerblüm- markt auf dem Schillplatz auf. mac
chen“ auf, die Lieder der 40er und 50er spezielle Café – mit niedrigen Preisen -
Jahre gesungen haben. „Während mei-
ner Studienzeit habe ich mich mal bei ist auch Treffpunkt und Kontaktstelle.
einer Gruppe beworben, aber die haben
mich nicht genommen. Ich war denen zu „Wir haben regelmäßig zwischen 45
dick.“ Dabei singt sie nicht nur, sondern
spielt auch Gitarre und Akkordeon. und 180 Besuchern von 55 bis 90 Jah-
ren und müssen aus Platzgründen im-
mer öfter in die Scheune ausweichen“,
freut sich Theis über die stetig wach-
sende Besucherzahl. Und hofft, dass
sie trotz der Sparzwänge, unter denen
die Bürgerzentren ächzen, das Angebot
aufrecht erhalten kann. „Und ich hoffe
auch, dass es mir gelingt, weiterhin
gute Künstlerinnen und Künstler zu
finden.“ mac
www.buergerzentrum-nippes.de

