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Jugend                        23

Seit 50 Jahren steht die Tür offen in der Werkstattstraße

Evangelische Jugendeinrichtung besteht seit 1968 – Großes Fest im Juni für jung und alt

Seit einem halben Jahrhundert besuchen Kinder, Jugendliche und jungen Er-

wachsene aus ganz Nippes das evangelische Jugendzentrum (OT) in der Werk-

stattstraße 7. Neben Spiel, Sport, Musik und Tanz bieten die BetreuerInnen

auch Unterstützung bei Problemen. Am 30. Juni wird mit einem extragroßen

Sommerfest und Stefan Brings als Gast gefeiert.     Fotos: Biber Happe

Die Mischung stimmt in jeder Hinsicht        28 Jahre zuvor, im Juni 1968, hatte die       Bedürfnissen der neuen Nachbarn
in der Werkstattstraße: Zusammen mit         Evangelische Kirchengemeinde Köln-            Rechnung zu tragen, gibt es neue An-
jugendlichen Helfern bereitet der OT-        Nippes für eine Million D-Mark, so die        gebote, wie die seit 2014 stattfindende
Mitarbeiter Johannes Rix gerade das          damalige Kirchenzeitung „Der Weg“,            Sommerferien-Stadt „Mini-Nippes“ auf
Mittagessen für Kinder in der Über-          ihr neues Gemeindezentrum an der              dem benachbarten Gelände des Sport-
mittagsbetreuung vor. Am Nachmittag          Werkstattstraße eröffnet – auf einem          vereins ESV Olympia. Die Öffnung ins
steht der offene Treff für Kinder bis ein-   Grundstück, wo schon seit 1875 die Ge-        Veedel sei für einen Jugendclub immer
schließlich 13 Jahren an; der Abend ist      meindearbeit für Nippes stattfand. „Da-       wichtig. „Es besteht immer die Gefahr ei-
                                                                                           ner Jugend-Ghettobildung. Ein Zentrum
für alle Altersklassen offen. Mit dabei ist               mals brauchten die geburten-     sollte versuchen, sich ins Veedel zu öff-
auch der Leiter der Einrichtung, Stephan                  starken Jahrgänge einen Ort,     nen“, betont Osinski. Dazu trägt auch die
Osinski. Seit 1996 arbeitet er hier; somit                wo sie sich treffen konnten“,    Fahrradwerkstatt im Haus bei, wo auch
hat er fast die Hälfte der Zentrums-Ge-                   so Osinski. Zu den damals        Nachbarn schon mal kleine Reparaturen
schichte erlebt und aktiv begleitet. „Im                  noch mehrheitlich aus Ar-        erledigen.
Jugendzentrum erlebt man immer als                        beiterfamilien stammenden
erstes, wenn sich in der Bevölkerungs-                    Kindern und Jugendlichen ge-     Die Aufwertung von Nippes sieht OT-
struktur des Veedels etwas ändert“, bi-                   sellten sich in den Folgejahren
lanziert er. „Als ich die OT kennenlernte,                immer mehr Altersgenossen        Leiter Stephan Osinski auch mit Sorge:
waren noch türkische Jugendliche die                      mit griechischen und tür-
Hauptzielgruppe. Das Feiern mit ihnen                     kischen Wurzeln, seit der EU-    „Nippes kann kaum noch günstigen
war recht lustig“, erinnert er sich.                      Osterweiterung 2004 auch
                                                          aus Bulgarien und Rumänien.      Wohnraum bieten. Die erste Wohnung
                                                          Zugleich wurde das Publikum
                                                          im Veedel aufgrund der Neu-      der Jugendlichen, die hier groß geworden
                                             baugebiete immer besser situiert. Seit
                                             2015 sind viele Flüchtlingskinder hinzu-      sind, ist meist weit draußen.“ Dazu fällt
                                             gekommen.
                                                                                           ihm ein langjähriger Besucher ein, der
                                             Jugend-Arbeitslosigkeit - in den 1980er-
                                             Jahren bei den BesucherInnen und in           eine gute Entwicklung genommen hat:
                                             der Arbeit mit ihnen ein großes Thema
                                             - habe an Bedeutung verloren. Dafür           Ein aus dem Irak stammender junger
                                             gestiegen ist der schulische Stress, der
                                             gerade für pubertierende Jugendliche,         Mann, der heute mit Familie im eigenen
                                             insbesondere für Jungen, schädlich sei.
                                             Auch um den veränderten, gestiegenen          Haus in Bergheim lebt. Mit 16 war er über

                                                                                           das Breakdance-Angebot, für das die OT

                                                                                           bekannt ist, ins Zentrum gekommen. „Er

                                                                                           meinte mal: Ihr habt mich von der Stra-

                                                                                           ße geholt. Ohne Euch wäre mein Leben

                                                                                           nicht so positiv verlaufen.“  bes

Esche & Partner                                  G  Rechtsanwälte
                                                 b
                                                 R

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RA Wolfram Esche                             Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht
RA Joachim Schmitz-Justen                    Fachanwalt für Strafrecht
RA Lukas Pieplow                             Fachanwalt für Strafrecht
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