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Büdchen 31
Büdchen an der Siebachstraße
„Einmal Kiosk, immer Kiosk“
Es ist der nächst gelegene Kiosk zur Kiosk, immer Kiosk.“ Auf die Frage, wa- märkte länger of-
Grundschule in der Steinbergerstraße, rum er damals den Kiosk übernommen
habe, reagiert Petrus unwirsch. „Warum, fen haben, gibt es
und das lässt sich am Süßigkeiten-Sor- warum. Das ist eine komische Frage. Das
timent ablesen: 36 Schütten gibt es, 36 ist doch genauso ein Job wie Schreiner bei uns weniger
Möglichkeiten, sich eine süße Tüte zu- oder Anstreicher. Von irgendwas muss
sammenzustellen. „Früher kamen mehr man leben.“ Umsatz.“ Dabei
Kinder“, sagt Petrus, der den Kiosk seit
1994 betreibt. „Sie kommen erst wieder In zwei kleinen Räumen bietet Petrus je- hat Petrus beson-
häufiger am Nachmittag, nach dem weils eine große Auswahl an Getränken,
Ende ihres Schultags.“ Seinen kompli- Zigaretten und Zeitschriften an und für ders bei Zigaret-
zierten Nachnamen lässt der Inhaber den Notfall Nudeln, Mehl und H-Milch.
lieber weg und will auch sein Alter nicht Auch auf die Frage nach dem Spaß an ten und Tabak eine
preisgeben. Einen Kiosk gibt es hier seit der Arbeit im Büdchen, reagiert Petrus
mehr als 60 Jahren, erzählt er: „Einmal eher abweisend. „17 Stunden hier zu ste- große Auswahl. Das weckt gleichzeitig
hen sind kein Spaß. Aber ich muss von
irgendetwas leben. Ich will nicht zum Begehrlichkeiten bei Menschen, die
Sozialamt gehen, also mache ich hier
weiter. Bis zum Ende. Denn ich habe sich einfach nehmen, was sie brauchen.
keine Rente.“ Nach 23 Uhr fährt er nach
Hause, nach Heimersdorf, um am näch- Mehrere Überfälle habe er schon erlebt,
sten Morgen um 7.30 Uhr wieder auf-
zuschließen. Seine Arbeit sei lang und auch mit vorgehaltener Pistole. „Aber
anstrengend, und es sei ein Kampf, sich
hier zu behaupten. „Seitdem die Super- ich mache weiter. Es gibt ja keine Alter-
native.“ mac
„Ich liebe mein Büdchen in Nippes, ...
... weil es dort die
süße Tüte gibt.“ Pa-
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