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6 Leben bis zum Schluss
Ideen für neue Rituale
Produktdesignerin Yvonne Schroeder fertigt besondere Urnen und Gedenkobjekte
Vapaa, das finnische Wort für frei, hat die Designerin ihr Unternehmen genannt, Rituale sind wich-
deren Produkte etwas ungewöhnlich sind. Denn die 39-Jährige aus Nippes bietet tig, besonders für
sehr persönlich gestaltete Urnen und Gedenkobjekte an, die helfen sollen, die die Menschen, die
Trauer um einen geliebten Menschen zu verarbeiten. Fotos: Yvonne Schröder zurück bleiben und
mit dem Verlust
Das eine einschneidende Erlebnis im Le- Tod und Sterben waren für Yvonne Schro- umgehen müssen.
ben gab es nicht für Yvonne Schroeder, eder lange kein Thema: „Wenn man jung
um sich mit der Gestaltung von Urnen ist, hat man auch einfach keine Lust, sich „Viele Menschen
zu beschäftigen. „Immer, wenn ich an Be- mit diesen Themen zu beschäftigen. Das
stellt sich erst ein, wenn man selbst ein haben keine Bezie-
Kind bekommen hat. Geburt und Sterben
sind die beiden Enden unseres Lebens. Das hung mehr zur Kir-
wurde mir dann sehr bewusst.“ Doch die
Rituale rund um die Bestattung erschie- che, suchen nach
nen der Designerin nicht mehr zeitgemäß.
Als Vorbereitung für ihre Arbeit hat Schro- neuen Wegen, um
eder dann ein Praktikum in einem Hospiz
gemacht. „Im Laufe meines Lebens habe sich zu verabschie-
ich gemerkt, dass niemand dem Thema
Tod ausweichen kann. Das betrifft uns den, aber auch der Trauer Raum zu geben“,
alle.“ Sie gibt zu, dass vor ihrer Arbeit im
Hospiz die Vorstellung vom Sterben eher sagt Schröder. Deshalb fertigt sie auch
ein Traumata für sie war. „Dort habe ich
erlebt, wie gut man auch sterben kann. Schmuckurnen an, die nicht bestattet
Das hat mich mit dem Leben versöhnt.“
werden, sondern später bei den Hinter-
bliebenen in der Wohnung bleiben, gefüllt
mit Erinnerungsstücken an den Verstor-
benen. „Wer sich anonym begraben lässt,
hinterlässt den Angehörigen keinen Ort
zum Trauern. Das ist aber ganz wichtig,
um sich zu verabschieden, um das Alte
abzustreifen, und um frei zu sein für das
weitere Leben.“ mac
www.vapaa.de
stattungshäusern vorbeigegangen bin, Eine Einrichtung der Stiftung der Cellitinnen e.V.
hatte ich einfach das Gefühl, dass ich da
nicht rein will“, sagt die Mutter einer sie- „Wir sind da, wenn Sie uns brauchen“
benjährigen Tochter und hat noch einen Kurzzeitpflege am St. Agatha Krankenhaus Köln-Niehl
Vergleich parat: „Es ist wie mit Beklei- • Qualifizierte Pflege und Betreuung (Bestnote „Sehr gut“)
dungsgeschäften. Da kann ich auch von • Helle und freundliche Komfort-Gästezimmer (20 Einbettzimmer)
außen sofort erkennen, dass ich da für • Großer Gemeinschaftsraum mit schöner Terrasse
mich nichts finde.“ Jeder Mensch sei doch
sein Leben lang ein Individuum gewesen, Ihre Fragen beantwortet: Einrichtungsleiterin Marion Schmitt
und da passe nach dem Tod eine Urne Feldgärtenstr. 97 • 50735 Köln
von der Stange einfach nicht. „Ich bin ab- Tel.: 0221 / 7175-3501 • Fax: 0221 / 7175-3509
soluter Star Wars-Fan und deshalb habe EMail: kurzzeitpflege@st-agatha-krankenhaus.de
ich schon mal eine Urne aus Keramik www.st-agatha-krankenhaus.de
geschaffen, die an
den Computer R2-
D2 erinnert.“ Für
Hobbyfotografen
gibt es die Urne
mit Bilderrahmen,
für Menschen, die
das Meer liebten,
liegt Treibgut auf
dem Urnendeckel.
„Mein Anliegen ist
es, etwas Indivi-
duelles zu schaffen, das dem Menschen
gerecht wird, der verstorben ist.“