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Schaufenster Riehl  27

Hochbeete sollen ein Stück Heimat werden

GAG – Mitarbeiter bei Freiwilligentag aktiv für Flüchtlinge

Rund 550 Flüchtlinge leben in drei Häusern an der Boltensternstraße, auf dem Ge-

lände der ehemaligen Riehler Heimstätten. Das Zusammenleben so vieler Men-

schen auf engstem Raum zu organisieren, die zum Nichtstun verurteilt sind, weil

sie auf die Anerkennung ihrer Asylanträge warten, ist nicht leicht. Ehrenamtliches

Engagement ist daher stets willkommen.     Fotos: Biber Happe

„Arbeit ist Leben“, sagt einer der Bewoh-  Bewohnern aus alten Holzpaletten, Folie       Daniela Franz, die als Gärtnerin Tipps für
ner, der an einem kühlen und trüben        und Maschendraht große Kisten gebaut.         die Anlage der Beete gegeben hat. „Wir
Herbsttag am Rand der Flüchtlingsunter-    Für einige der mehr als 200 Menschen          möchten den Flüchtlingen nach ihrer
                                                                                         Ankunft die Möglichkeit geben, sich hier
kunft in der Boltensternstraße 10, dem                  in der Flüchtlingsunterkunft     vor Ort einzusetzen und mitzuarbeiten“,
ehemaligen Versorgungsamt, Kompost                      sollen sie spätestens im Früh-   begründet Dumuscheit das Engagement
und Erde in eines der neun Hochbeete                    jahr als Ersatz für einen eige-  der AVG, die in Niehl unter anderem die
füllt. Seit dem Morgen haben 35 Mitar-                  nen Garten dienen. „Das ist      Müllverbrennungsanlage betreibt.
beiterinnen und Mitarbeiter der GAG                     für uns auch ein Experiment,
Immobilien AG im Rahmen eines Frei-                     ob solch ein langfristiges Pro-  Seit mehr als eineinhalb Jahren leben
willigentages zusammen mit rund 30                      jekt funktioniert“, sagt Juana
                                                        Rooijakkers vom Deutschen        in dem Flüchtlingsheim rund 200 Men-
                                                        Roten Kreuz (DRK), die das
                                                        Flüchtlingsheim leitet. „Aber    schen, 40 Familien mit 110 Kindern. Für
                                                        die Bewohner sollen ein we-
                                                        nig ein Gefühl von Heimat        sie hatten die GAG-Mitarbeiterinnen an
                                                        und Heimaterde bekommen,
                                                        und wir sind einfach dankbar     diesem Tag auch ein Spielezelt aufgebaut.
                                           für dieses Engagement.“
                                                                                         In unmittelbarer Nachbarschaft zum er-
                                           Der Bau der Hochbeete ist ein Gemein-
                                           schaftsprojekt nicht nur von GAG und          sten Haus sind noch 350 weitere Flücht-
                                           DRK. Beteiligt ist auch die AVG Köln, die
                                           Abfallentsorgungs- und Verwertungsge-         linge untergebracht. In einem städtischen
                                           sellschaft, der Interkulturelle Dienst und
                                           die Bezirksvertretung, die 1000 Euro gab.     Gebäude, das eigentlich als Unterkunft im
                                           „Wir versuchen mit unseren wenigen fi-
                                           nanziellen Mitteln, auch Flüchtlinge hier     Katastrophenfall zur Verfügung stehen
                                           bei uns im Bezirk zu unterstützen“, sagt
                                           Bezirksbürgermeister Bernd Schößler           muss, leben seit einem Jahr rund 200
                                           und freut sich über das Ergebnis der ein-
                                           tägigen Arbeit. Einen Blumenkasten mit        alleinstehende Männer, überwiegend
                                           Samentütchen und zwei Gießkannen
                                           bringt Timo Dumuscheit, Pressesprecher        aus Nordafrika, die ebenfalls vom DRK
                                           der AVG zusammen mit seiner Kollegin
                                                                                         betreut werden. Ein drittes Haus, das Ei-

                                                                                         gentum des Landes ist, aber von der Stadt

                                                                                         betreut wird, wird als Erstaufnahmestelle

                                                                                         genutzt. Dort wohnen zurzeit 150 Men-

                                                                                         schen. Doch die Zahlen schwanken, weil

                                                                                         Flüchtlinge beispielsweise in die Unter-

                                                                                         kunft in Chorweiler umziehen oder nach

                                                                                         ihrer Erstaufnahme in andere Kommunen

                                                                                         weiterreisen.       mac
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