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14 Leben bis zum Schluss

„Auch Schweigen muss man aushalten können“

Hospizdienst St. Vinzenz begleitet Sterbende und ihre Angehörigen

Um einen Sterbenden auf seinem letzten Lebensweg nicht alleine zu lassen und

auch den Angehörigen Hilfe und Unterstützung bieten zu können, gibt es den

Hospizdienst St. Vinzenz. 25 Ehrenamtler begleiten auf Wunsch Schwerkranke bis

zu ihrem Tod.                                       Fotos: Holger Hoeck, Fotolia

„Wir sind in der erfreulichen Situation,            Mitarbeitern. Bei einem persönlichen          (mit 60 Stunden Unterricht inklusive eines
beide Hospizdienste anbieten zu können“,            Erstgespräch werden zunächst die Erwar-
sagt Benno Schiffer, Koordinator der eh-            tungen und Wünsche der Betroffenen            Praktikums) auf außergewöhnliche Situ-
renamtlichen Mitarbeiter im Ambulanten              besprochen. „Danach schaue ich, welcher
Dienst. Während das stationäre Hospiz im            unserer ehrenamtlichen Kräfte für die         ationen vorbereitet werden, freuen sich
Haus des St. Vinzenz-Krankenhauses ein              persönliche Betreuung geeignet ist.“ In
Zuhause für Menschen in ihrer letzten               diesem Jahr wurden über 120 Sterbende         alle auf den monatlich stattfindenden
Lebensphase mit bestmöglicher pflege-               begleitet; seit der Gründung des Hospiz-
                                                                                                  gegenseitigen Erfahrungsaustausch.
rischer, palliativmedizinischer und psycho-                      dienstes vor 16 Jahren sind es
sozialer Begleitung ist, versteht sich der                       insgesamt 1900 Personen.         „Hier können wir mit den anderen ehren-
ambulante Hospizdienst als Ergänzung
zu Pflegediensten und dem stationären                            Britta Pallada und Christian     amtlichen Kräften unsere Erlebnisse aus-
Hospiz. „Hier werden die Sterbenden für                          Fiege sind zwei der 25 ehren-
einige Stunden in der eigenen Wohnung                            amtlichen Mitarbeiter, die für   tauschen und erhalten von ihnen Tipps
besucht, um mit ihnen eine gemeinsame                            ihren Einsatz mehrere Stun-
                                                                 den in der Woche zur Verfü-      und Ratschläge für die nächsten Beglei-
Christian Fiege, Britta Pallada und Benno Schiffer               gung stehen. „Drei Stunden
                                                                 sind es mindestens, die ich      tungen“, begrüßt Pallada die Info-Treffen,
Zeit zu verbringen.“ Schiffer ist das Bin-                       gerne hierfür aufbringe“, sagt
deglied zwischen den Patienten und ih-                           die 45-jährige Pallada, und bei  aber auch die weiteren, den Zusammen-
ren Familien sowie den ehrenamtlichen                            ihrem pensionierten Kolle-
                                                                 gen Fiege sind es sogar noch     halt fördernde Veranstaltungen im Jahr
                                                                 mehr. Wenn er das stationäre
                                                    Hospiz besucht, betritt er jedes Zimmer.      wie Sommerfest, Weihnachtsfeier oder
                                                    „Ich prüfe zunächst, ob überhaupt ein
                                                    Bedarf oder Wunsch für ein persönliches       Ausflüge. Christian Fiege stimmt ihr zu:
                                                    Gespräch besteht.“ Bisweilen nehme er
                                                    die Patienten auch mit auf einen Ausflug      „Es ist gut, zu wissen, dass auch noch die
                                                    durch Nippes oder zum Karnevalszug.
                                                    „Wir haben auch durchaus viel Spaß mit-       anderen da sind.“          hoe
                                                    einander. Wichtig ist, dass der Bewohner
                                                    ein Stück Alltag und Normalität erfährt.“     www.st.-vinzenz-hospiz.de
                                                    Doch natürlich gebe es auch schwierige
                                                    Zeiten. „Es gibt Tage, an denen überwie-      physio
                                                    gend geweint oder geschwiegen wird.           therapie
                                                    Das muss man dann aber aushalten kön-         wenzel
                                                    nen“, ergänzt Pallada. Sie erkenne ihre
                                                    persönliche Herausforderung, wenn sie                  Krankengymnastik
                                                    Gleichaltrigen oder Jüngeren begegne.
                                                    „Es fällt mir schwer, Leute in meinem Al-             MNaenuuseslleerTShterraaßpeie453 - 455
                                                    ter sterben zu sehen“, gibt sie ehrlich zu.   KG auf ne5u0r7o3p3hKysöiolnlogischer Basis

                                                    Manche Eindrücke, die sich im Rahmen                        Bobath/PNF
                                                    der ehrenamtlichen Tätigkeit ergeben,
                                                    bleiben durchaus auch länger im Ge-               ManFuoenlle0L2y2m1p7h1d5r8a4in5a5ge
                                                    dächtnis haften. „Die nimmt man nach              MassFaagxe0•2H2e1iß7l1u5f8t/4F4a6ngo
                                                    den Besuchen mit nach Hause und wird           MKieedfeizrSigpnpweoioslwrecstnhwptk@eh.pbyTehpsrhiayhosaiytninshoidnietolhgrutasehnptreghiare/epaCripaeMipweDiweenenzezle.dl.dee
                                                    sie auch so schnell nicht wieder los“, sagt
                                                    Fiege, der bereits seit zwölf Jahren dabei                  Osteopathie
                                                    ist. Auch wenn die Ehrenamtler während
                                                    ihres sechsmonatigen Befähigungskurses        Neusser Straße 453 - 455

                                                                                                  50733 KöSlnparkasse KölnBonn
                                                                                                  Fon 0221B/L7Z158374055501 98
                                                                                                  www. phKyTsiOoth19er0ap2i0e8w3e7n5z5el.de
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