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12 Markt
Vielfältiges Angebot lockt täglich auf den Wilhelmplatz
Marktrummel zwischen Obst und Gemüse, Batterien und Edelschmuck
Morgens um sechs Uhr geht es los. Dann bauen die Marktbeschicker auf dem Wil-
helmplatz ihre Stände auf, packen Kisten und Kartons aus und ordnen ihre Waren
einladend sortiert auf ihre Tische. Jede Woche von montags bis samstags. Und das
schon seit 115 Jahren. Fotos: Biber Happe, Holger Hoeck
„Früher dürfen wir merhin dreimal wöchentlich in Nippes
auch nicht losle- vorbei. Marktsprecher Mustafa Özcan,
gen. Mit Rücksicht der bereits seit seinem 16. Lebensjahr im
auf die Anwohner Stoffgeschäft ist, kann bereits auf 38 Jah-
ist das aber auch re Markthistorie zurückblicken, in denen
völlig in Ordnung“, er sein beeindruckendes Sortiment an
sagt Marliese Nee- Kleider- und Dekorationsstoffen anbie-
len, die an ihrem tet. Andrea auf dem Wasser ist mit ihrem
Stand Textilwaren Stand fast Özcans Nachbarin. „Ich bin
anbietet. Seit 36 aber erst seit fünf Jahren mit meinen Ge-
Jahren steht sie würzen, selbst gemachtem Edelschmuck
auf dem Markt auf
den Wilhelmplatz. und Kinderkleidung dabei“, erzählt sie.
„Und es macht „Eine ungewöhnliche Mischung, oder?
immer noch viel Aber es ist genau das, was ich selber mag
Spaß. Man kommt und daher gerne präsentiere.“ Ein anderer
mit netten Leuten Marktbeschicker, der nicht genannt wer-
ins Gespräch und kann sich mit Kolle- den möchte, sieht seine tägliche Arbeit als
gen austauschen. Ein lockeres Leben.“ Berufung. „Und es ist toll, hier Menschen
Täglich von 8 bis 13 Uhr, manchmal auch vieler Nationalitäten zu treffen.“ Sein
etwas länger, können kaufwillige Kun- Kollege vom gegenüberliegenden Stand
den an den zahlreichen Ständen Waren empfahl, unbedingt den kleinen Eierstand
aussuchen oder sich von den Verkäufern
beraten lassen. Das Angebot ist dabei
ausgesprochen vielfältig: Neben teilwei-
se meterlangen Lebensmittelständen,
an denen Obst, Gemüse sowie frische
Wurst- oder Käsespezialitäten angeprie-
sen werden, können Besucher nützliche
Haushaltswaren wie Batterien, Messer,
Kochlöffel, Nähgarn oder Abflussstöpsel
erwerben. Doch auch Taschen, Schuhe,
Gardinen, Badematten, Schmuck oder
Mädchenkleider warten hier auf ihre
Käufer. Wer möchte, kann sich zwi-
schendurch in einer gemütlichen „Kaf-
fee-Ecke“ stärken und vom
Flanieren über den Markt kurz
ausruhen.
Wie Marliese Neelen sind viele
Händler schon seit unzähligen
Jahren dabei oder haben den
Stand „geerbt“. „Unsere Gärt-
nerei ist seit mehr als 60 Jah-
ren generationsübergreifend
auf dem Wilhelmplatz ver-
treten“, berichtet Bernd Kol-
venbach. Mit seiner Frau Silvia
und weiteren Helfern schaut
er zwar nicht täglich, aber im-