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32 | Riehl Intern Leben
Eigene Praxis bleibt bestehen
Am 31. Oktober, mit 65 Jahren, ist Dr. 2004 eingeweiht wurde und bis heute ein
Olaf Behlert als Tierarzt aus dem Kölner Besuchermagnet ist. „Das ist wirklich ein
Zoo ausgeschieden. „Ich gehe aber nicht in Highlight meiner Arbeit hier im Zoo. Dass
Rente oder gar in den Ruhestand“, sagt Beh- unser Konzept aufgegangen ist, wir nach
lert. „Mit meiner Kollegin Dr. Katja Teschner 40 Jahren wieder Elefanten aus Asien holten
konnten und die Zucht in Köln so erfolgreich
ist.“ Dazu beigetragen hat auch das moder-
ne Haltungskonzept „Protected Contact“,
das mittlerweile von zahlreichen Tiergärten
übernommen worden ist.
Behlert fallen nur wenige, wirkliche Tief-
punkte während seiner drei Jahrzehnte als
Zoo-Tierarzt ein. „Schön ist es nicht, Giraf-
fen zu erschießen, weil sie Tbc haben. Oder
ich musste, kaum dass ich in Köln war, ein
Panzernashorn einschläfern, weil es einen
arbeite ich weiter in meiner Tierarztpraxis Nasentumor hatte.“ Aber im Zoo habe er
an der Boltensternstraße.“ Vor 30 Jahren,
noch in der Ära Nogge, kam Behlert zum weniger tiermedizinisch gearbeitet, sondern
Kölner Zoo. „Ich lebte damals in Malaysia
und wir hatten zwei kleine Kinder, die ir- sei mehr Gesundheitsmanager gewesen.
gendwann zur Schule gehen mussten.“ Und
in Köln suchte Gunther Nogge nach einem „Es geht ja darum, den Bestand gesund zu
geeigneten Zoo-Tierarzt. „Wir haben uns
auf Anhieb gut verstanden“, erinnert sich erhalten.“ Deshalb sei ihm die eigene Pra-
Behlert, „und er hat mir einen großen Frei-
raum bei meiner Arbeit gelassen.“ Gemein- xis auch immer so
sam haben Nogge und Behlert, der auch
20 Jahre stellvertretender Zoodirektor war, wichtig gewesen.
das Elefantenhaus geplant und gebaut, das
„Ab 17 Uhr, nach
Arbeitsschluss im
Zoo, war ich für die
Kleintiere und ihre
Halter da. Ich bin ein
ausgesprochener Freund von Hunden und
Katzen und hoffe, dass ich noch viele Jahre
hier in Riehl praktizieren kann.“ Keineswegs
falle er mit Beginn des Rentenalters in ein
schwarzes Loch. „Arbeit im Zoo, in der ei-
genen Praxis und als Hobby gingen immer
nahtlos ineinander über.“ Und dann sind da
noch die zahlreichen Tierschutzprojekte in
Afrika und Asien, denen Behlert sich jetzt
noch intensiver widmen will. So wird sein
Ruhestand dann eher einem Unruhestand
ähneln. mac

