Page 26 - Riehl-Intern_2015-2
P. 26
26 | Riehl Intern Aus der Flora
Die Letzten ihrer Art im Botanischen Garten
Wildpflanzen in der Flora? Gedeihen die letzte Möglichkeit neben allen anderen Be-
nicht auf Brachflächen, an Bahndäm- strebungen zum Schutz der Lebensräume
men und an Wegen und werden eher gedul- und Biotope. Denn Pflanzen sind für Mensch
det als geliebt? Nicht mehr, wie die aktuelle und Tier die Grundlage der Ernährung. Die
Vielfalt gerade auch der Wildpflanzen sichert
die Ökosysteme. Durch die Zerstörung von
Lebensräumen leidet die Menschheit an Un-
terentwicklung und gewaltsamen Konflikten
um die natürlichen Ressourcen. Das führt zu
Flucht und Vertreibung.
Die Ausstellung erläutert diese Sachstände
und die Zusammenhänge und Gefahren des
Artenverlustes. Vorgestellt werden auch die
in der Flora in Kultur genommenen Wild-
pflanzenarten. In einem Kooperationsprojekt
mit dem Nabu Köln wurden diese Pflanzen
Ausstellung „Die Letzten ihrer Art – Gefähr- als Samen aus den Kölner Naturschutzge-
dete Wildpflanzen in Botanischen Gärten“ in
der Flora zeigt, die bis 27. September täglich bieten entnommen und werden als Erhal-
von 10 bis 18 Uhr zu sehen ist. „Auch bei
uns in Deutschland verschwinden immer mehr
Wildpflanzenarten durch den Platzbedarf von
Agrarindustrie, Verkehr und Bauprojekten“,
sagt Dr. Stephan Anhalt, Direktor der Flora.
Grund genug für die Botanischen Gärten, sich
ganz konkret beim Erhalt der Wildpflanzen zu
engagieren, beispielsweise in Saatgutbanken
oder speziellen Erhaltungskulturen. Es ist die
tungskulturen vermehrt. Die Pflanzen dieser
„Pilotkulturen“ sollen in den nächsten Jah-
ren vor Ort wieder die Bestände stabilisie-
ren. In zahlreichen Sonntagsführungen wird
gezielt auf die Wildpflanzen der aktuellen
Ausstellung eingegangen. Diese ist Teil des
Projekts „Netzwerk zum Schutz gefährdeter
Wildpflanzen in besonderer Verantwortung
Deutschlands - Wips-De“ im Rahmen des
Bundesprogramms „Leben-Natur-Vielfalt“
und wird mit Geld aus dem Bundesumwelt-
ministerium gefördert. mac

