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18 | Riehl Intern Riehler Histrorie            20. Folge

Riehl - gestern und heute

von Joachim Brokmeier

Kölner Tivoli-Park 1975 geschlossen            te der Park die Aufgabe, eine „Volksanlage
                                               für Erholung und Vergnügen“ zu werden.
Drehen wir das Rad der Geschichte um 40        Gastronomie, Schaugeschäfte und Sportan-
Jahre zurück. Im August 1975 meldete der       gebote sowie Freiflächen zur Erholung waren
Kölner Tivoli-Park Konkurs an und die Vergnü-  vorgesehen. Der „erste große, permanente
gungsstätte wurde für immer geschlossen.       Erholungs- und Vergnügungspark Deutsch-
Viele ältere Kölner können sich noch an den    lands“ war für fünf Jahre anspruchsvoll ge-
besonderen Park am Rheinufer nördlich der      plant. Diese sehr hohen Forderungen mussten
Mülheimer Brücke erinnern. Für die Jüngeren    nun von der Tivoli-GmbH umgesetzt werden,
gebe ich ein paar Erläuterungen.               obwohl sich einige Mitglieder des Verbands

                                                               der Schausteller wegen der zu
                                                               erwartenden Konkurrenz für die
                                                               örtlichen Kirmesveranstaltungen
                                                               gegen die Planung aussprachen.

Im März 1966 wurde die Bundesgartenschau,                      Da der Vergnügungspark im
die 1971 in Köln stattfand, geplant. In die-                   Zusammenhang mit der Bun-
sem Zusammenhang schlug das Verkehrsamt                        desgartenschau stehen sollte,
der Stadt Köln vor, einen modernen Vergnü-                     wurde das Gebiet nördlich des
gungspark in der Riehler Aue zu schaffen.                      linksrheinischen Bundesgarten-
1969 wurde die „Kölner Tivoli Erholungs- und                   schaugeländes „Riehler Aue“
Vergnügungspark GmbH“ gegründet, die                           flussabwärts der Mülheimer
den Auftrag bekam, sich um die Gestaltung                      Brücke bis zum Cranach-Wäld-
des Parks zu kümmern. Es sollte ein „kirme-                    chen gewählt. Dieses ehemals
sähnlicher“ Charakter vermieden werden.                        Riehler Gelände gehört heute
Vielmehr lag der Gedanke einer „Reise um       zum Stadtteil Niehl. Einige Wege auf der
die Welt“ zugrunde, die durch Ländergrup-      Mittelterrasse vor den Rheinwiesen erinnern
pen wie Frankreich, Türkei oder Südamerika     noch an den Park, der sich vom Deich bis zum
führen sollte. Neben dieser Länderschau hat-   Rhein erstreckte und damit im Hochwasser-
                                               gebiet lag. Dies hatte zur Folge, dass der Park
                                               in den Zeiten von Hochwassergefahren abge-
                                               baut werden musste und nur von Mitte April
                                               bis Mitte Oktober betrieben werden konnte.

                                               Das Gelände konnte anfänglich nur gleichzei-
                                               tig mit dem Kauf einer Eintrittskarte für die
                                               Bundesgartenschau über den Eingang am
                                               Riehler Freibad, den Schiffsanleger in Höhe
                                               der heutigen Jugendherberge oder über das
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