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8 | Riehl Intern Aus dcem Veedel

Ende einer langen Tradition in Riehl

Das Haus ist bereits verkauft, der letzte     Franck am Rudolfplatz kennengelernt. Bei
      Arbeitstag steht fest: Am Nachmittag    der Heirat im Jahr 1977 musste Ruth ihren
des 28. März schließen sich die Ladentüren    Mädchennamen gar nicht ändern. Schmidt
                                              blieb Schmidt.

der Bäckerei und Konditorei Schmidt für im-   Die zahlreichen Stammkunden nicht nur
mer. „Unsere Kinder haben andere beruf-       aus Riehl werden die Auswahl und die Qua-
liche Interessen, und wir sind jetzt einfach  lität des Familienbe-
auch im Rentenalter“, erklärt Ruth Schmidt.   triebs - der immerhin
Und ihr Mann ergänzt: „Der Entschluss ist in  schon seit 1930 an
den letzten Jahren gereift, und zum jetzigen  der Stammheimer
Zeitpunkt passte einfach alles zusammen.“     Straße 107 existiert
1984 übernahm Franz-Werner Schmidt als        - mit zwei Bäckern
Bäcker- und Konditormeister den Betrieb       und einem Konditor
von seinen Schwiegereltern. In der „Bäcke-    in der Backstube und vier Verkäuferinnen
rei Weiß“ von Heinrich und Grete Schmidt      sowie den Aushilfen im Verkauf vermissen.
arbeitete er allerdings schon seit 1971.      Schließlich liegen regelmäßig 25 Brot- und
                                              20 Brötchensorten zur Auswahl im Regal plus
Tochter Ruth und Franz-Werner, heute 60       eines täglich wechselnden Spezialbrots. „Die
und 62 Jahre alt, hatten sich während ihrer   Familienrezepte stammen noch vom Vater
Ausbildung in den 1960er Jahren im Café       und vom Großvater“, sagt Franz-Werner
                                              Schmidt. „Bei uns wird noch alles von Hand
                                              abgewogen und von
                                              Hand gemacht. Ma-
                                              schinen setzen wir
                                              nur sehr sparsam
                                              ein.“ Tradition sei
                                              immer wichtig im
                                              Familienbetrieb ge-
                                              wesen, so Ruth Schmidt: „Zu Weihnachten
                                              hatten wir 25 Sorten Gebäck und Muzen gibt
                                              es immer erst ab Neujahr, wenn der Karne-
                                              val kommt.“ Natürlich sei beim Abschied
                                              Wehmut dabei. „Wir gehen mit einem
                                              lachenden und einem weinenden Auge“,
                                              bestätigt das Ehepaar. „An dieser Stelle
                                              möchten wir uns deshalb nochmals ganz
                                              herzlich bei allen unseren Mitarbeitern für
                                              die gute Zusammenarbeit bedanken, sowie
                                              bei allen Kundinnen und Kunden für ihre
                                              langjährige Treue. Das war uns immer sehr
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