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Riehler Historie Riehl Intern | 21
Gemeinde, indem er allabendlich im Habit Von 1973 bis 1992 war Pater Erwin Dudel
aus dem Orden der Redemptoristen Seelsor-
durch das Gelände ging und in seinem Bre- ger in der Gemeinde, anfänglich zusammen
mit Prälat Boos. „In seiner originellen Art zu
vier las. Auch seine Krankenbesuche machte predigen und in seiner liebenswürdigen, ja
charmanten Weise, die Leute anzusprechen,
er stets in der schwarzen Ordenstracht. Seit spürten sie das aufrichtige Interesse, das er
ihnen entgegenbrachte“, ist in der Chronik
seiner Amtszeit werden auch jährlich zum Pa- des Ordens zu lesen. In seine Amtszeit fiel
auch eine weitreichende Entscheidung für
tronatsfest im Sommer die Prozessionen auf die Kirchengemeinde: Der Betsaal für die
evangelischen Chris-
dem Heimgelände durchgeführt mit vielen ten in Haus J war
baufällig und musste
Altären auf bunt geschmückten und mit Fah- abgebrochen wer-
den. Ab 1982 nutzte
nen versehenen Wegen. In seine Dienstzeit die evangelische Ge-
meinde ebenfalls die
fiel auch die Weihe der neuen St. Anna Kir- St. Anna Kirche für Innenansicht der neuen
Gottesdienste. Das Kirche
che am 27. Mai 1959 und die Weihe der Or- Gotteshaus wird seitdem simultan genutzt.
Parallel zum gesundheitlich angegriffenen
gel am 8. September 1961. Diese Kirche im Pater Dudel war von 1988 bis 1992 Pfarrer
Dr. Rudolf Lenz in der Gemeinde tätig.
Stil der 1950er Jah-
Von 1992 bis 1998 folgte Pfarrer Franz
re, die der aus dem Fassbender und zwei Jahre, von 1998 bis
2010, arbeitete Wendelin Höller im Seni-
Rheinland stammen- orenzentrum Köln Riehl trotz seiner eige-
nen gesundheitlichen Einschränkungen als
de Architekt Hans Seelsorger. Pfarrer Ulrich Oligschläger ist
seit 2010 in der Gemeinde und versucht in
Hansen entworfen Anbetracht der sich veränderten Gemeinde-
struktur neue Wege zu gehen. Wie bisher
hatte, weist bis heu- werden Gottesdienste in der üblichen Litur-
gie für die Besucher angeboten. Darüber
te noch eine Beson- hinaus werden nun auch Gottesdienste für
demente Bewohner mit viel „Tradition und
derheit auf: In Ihrem Atmosphäre“ abgehalten, so dass sich diese
Bewohner an frühere Zeiten erinnert fühlen
Glockenturm befin- und sich besser orientieren können.
det sich neben den www.joachim-brokmeier.de
zwei neuen Glocken,
die 1961 in Gescher
gegossen wurden,
auch eine Glocke
Alter Glockenturm von 1730, die der
Kölner Glockengie-
ßer Heinrich Dinckelmeyer gefertigt hatte.
Von 1964 bis 1978 war Prälat Josef Boos
der Pfarrer der Gemeinde. Für Herrn Boos
war es wichtig, dass er einen persönlichen
Kontakt zu den oft schwerkranken Bewoh-
nern fand und auch persönliche Worte mit
allen Bewohner und Bewohnerinnen wech-
seln konnte.
Zum 31. Dezember 1974 zogen sich die Or-
densschwestern aus personellen Gründen
aus der Pflege zurück. Ihre Arbeit wird bis
heute nur noch von weltlichen Fachkräften
wahrgenommen.