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36 Schulen
Ein nicht ganz normaler Tag in der Maternusschule
Kurz vor den Osterferien erlebten die rund 250 Schülerinnen und Schüler der ka-
tholischen Maternus-Grundschule in der Bülowstraße einen außergewöhnlichen
Schultag. Unter dem Titel „Ein ganz normaler Tag“ erfuhren die Kinder auf spie-
lerische Weise, welche Hürden Menschen mit Behinderung nehmen müssen, um
ihren Alltag zu bewältigen. Fotos: Biber Happe
Wie er ohne Augenlicht sein Leben meis- im Tandem über den Schulhof nach Nippes gekommen. Das soziale Bil-
tert, konnten die Kinder beispielswei- fahren zu lassen. Eine gehör- dungsprojekt gibt es seit 2006, und es
se von Bülent erfahren. Der 28-Jährige lose Referentin erläuterte wurde 2009 als einer der „365 Orte im
leidet an einer erblichen Augenkrank- zusammen mit einer Ge- Land der Ideen“ ausgezeichnet, einer Ini-
heit und ist vor zehn Jahren erblindet; bärden-Dolmetscherin, wie tiative unter der Schirmherrschaft des da-
lediglich Hell und Dunkel kann er noch sich Gehörlose verständigen maligen Bundespräsidenten. Mittlerweile
unterscheiden. Er erklärte den Grund- und erklärte einige Zeichen haben mehr als 20.000 SchülerInnen das
schülerInnen seinen Alltag mit seinem der Gebärdensprache. In der Projekt erlebt. „Es geht uns darum, Res-
speziell ausgebildeten Führhund Balu: Turnhalle konnten die Schü- pekt und Empathie für Mitmenschen mit
„Balu erledigt viel über Gesten. Er kann lerInnen selbst ausprobieren, Behinderungen zu wecken“, erläuterte
Hindernisse wie Laternen oder Treppen sich in Rollstühlen fortzube- Schulleiter Stefan Waasem die Motiva-
erkennen und schaut in einer Menschen- wegen. Bei der Übung, mit tion, das Team und die ehrenamtlich tä-
menge, wo wir durchkommen können. angelegten Gewichts-Man- tigen Menschen mit Behinderung einzu-
Dabei passt er auch sein Tempo an.“ Er schetten auf dem Kletterge- laden. Bernhard Weik wurde einst durch
selbst empfinde sein Blindsein nicht so rüst des Schulhofs zu kraxeln, ging es da- die Begegnung mit dem beinamputierten
schlimm wie etwa die Situation von Ge- rum, die Lage von fettleibigen Menschen
hörlosen, betont er. „Ich kann mit Euch Von links: Christoph Schäl von der Weik-Stiftung,
gut kommunizieren. Ohne Gehör ist das zu erleben, die viel mehr Kilos und Last Schulleiter Stefan Waasem mit verantwortlicher
mit sich herumtragen müssen. Lehrerin Iris Thalemann und Stiftungsgründer
schon schwieriger.“ Bernhard Weik
An weiteren Statio- Für die außergewöhnliche Veranstaltung
nen, an denen sich „Ein ganz normaler Tag“ war ein rund Leichtathleten Heinrich Popow – mehr-
die Kinder abwech- 20-köpfiges Team der Elisabeth- und facher paralympischer Weltmeister und
selten, konnten sie Bernhard-Weik-Stiftung aus Langenfeld Olympiasieger – zur Gründung seiner
dann selbst auspro- Stiftung angeregt und kam zu den Pro-
bieren wie es ist, jekttagen an der Bülowstraße dazu. bes
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