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Aus den Vereinen 19
„Ich würde es immer wieder machen“
Horst Salan (68) engagiert sich als Ausbildungspate bei Ceno
Es war die klassische Situation nach einem langen Arbeitsleben, kurz vor dem Beginn
der Rente: Wie soll es im Leben weitergehen? Was habe ich bisher gemacht und was
kann ich davon weitergeben, damit mein Wissen und meine Erfahrungen auch nach
dem Berufsleben noch gebraucht werden? Horst Salan aus Nippes entschied sich vor
zehn Jahren, ehrenamtlich als Ausbildungspate bei Ceno einzusteigen. Der Verein un-
terstützt Jugendliche beim Übergang von Schule in den Beruf. Eine neue Staffel des
Projekts startet im April. Fotos: Biber Happe, Ceno e.V.
Es braucht Geduld, Durchhaltevermö- neunten oder zehnten Klasse, haupt-
gen, Verständnis, Kompromissfähig- sächlich mit Jugendlichen aus Real- und
keit und den Willen, sich mit jungen Hauptschulen, und dauert mindestens
Menschen und ihrer Lebenswelt zu zwei Jahre, bei Bedarf auch länger“,
beschäftigen, beschreibt Salan die Vo- sagt Salan, der sich während seines Be-
raussetzungen, um dauerhaft Freude rufslebens 30 Jahre gewerkschaftlich
am Projekt der Ausbildungspaten von engagiert hat. „Üblicherweise treffen
wir uns einmal in der Woche
in einem Café oder bei dem
Jugendlichen zu Hause. Zu
Beginn der Patenschaft kann
das auch öfter sein.“ Dann
wird geredet, über ihre Träu-
me und Wünsche, über das,
was sie mitbringen und was
noch fehlt; immer in enger
Begleitung mit den Eltern.
Ceno zu haben. Seit mehr als 20 Jah- „Wir Paten sind ganz klar Un- üPr llneaeitdueer
ren berät die Ehrenamtsagentur Ceno terstützer, aber keine Zaube-
Menschen, die sich ehrenamtlich en- rer, die Stellen aus dem Hut Für unser Kleiderstübchen Bella Flora
gagieren möchten und vermittelt sie in zaubern“, sagt Salan. „Aber freuen wir uns über Kleiderspenden.
soziale Einrichtungen oder eigene Pro- mit unserer Erfahrung aus einem lan-
jekte wie die Ceno-Ausbildungspaten. gen Berufsleben können wir viel Hilfe Abzugeben während unserer
Drei junge Menschen hat Salan in den bieten.“ Der Übergang zur Sozialarbeit Öffnungszeiten:
zurückliegenden Jahren betreut, hat ih- sei dabei fließend. „Die Jugendlichen
nen bei der Berufswahl geholfen, beim kommen ja auch mit ihren Problemen. Montag–Mittwoch : : Uhr
Formulieren der Bewerbungsschreiben, Die bleiben natürlich nicht außen vor.“ Donnerstag : : Uhr
hat Vorstellungsgespräche trainiert und Deshalb bietet Ceno den Paten eine pro- Freitag : – : Uhr
den Frust aufgefangen, wenn Wunsch fessionelle pädagogische Vorbereitung Samstag : – : Uhr
und Begleitung. „Ich lerne immer dazu,
und Wirklichkeit zu weit auseinander bleibe fit im Kopf“, zieht Salan eine po- Gemeinnützige SKM Köln
lagen. „Die Patenschaft beginnt in der sitive Bilanz seiner ehrenamtlichen Ar- DE FLO GmbH | Franz-Clouth-Str.
beit. „Dabei versuche ich, die Sicht des
Jugendlichen einzunehmen, zu erkun- Köln | Tel.
den, was sie antreibt.“ Im Laufe der Jah-
re ergeben sich daraus persönliche Be-
ziehungen, die beide Seiten bereichern.
„In den zurückliegenden Jahren habe
ich erkannt, dass Strafe nichts bringt,
sondern man kann die Jugendlichen
nur auffangen und in die richtigen Bah-
nen leiten“, stellt Salan klar. „Ich würde
es jedenfalls immer wieder machen.“
Informationen zum Start der nächsten
Staffel erteilt bei Ceno Melanie Demor,
Rufnummer 0221 / 99 59 98-0. mac
www.ceno-koeln.de
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