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32 Leben
Auf ein Kölsch im Kappes mit Jürgen Zastrow
Der Facharzt für Hals, Nasen und Ohren engagiert sich seit 25 Jahren für seinen Berufsstand
Dr. Jürgen Zastrow (63) ist durch und durch Riehler und hat, bis auf kurze Zeiten im Und das, was ich gut kann, will ich zum
Wohle der Menschen einsetzen.
Ausland, immer dort gewohnt. Über Umwege kam er zum Medizinstudium und
Was haben Sie für Ihren Berufsstand in
hat sich 1989 als Facharzt für Hals, Nasen und Ohren (HNO), natürlich in Riehl, der langen Zeit erreicht?
In meiner Funktion als Vorsitzender
niedergelassen. Seit zehn Jahren ist er auch an einer großen Facharztpraxis in Nip- der Kreisstelle Köln der Kassenärzt-
lichen Vereinigung Nordrhein habe ich
pes beteiligt. Seit 25 Jahren engagiert sich der dreifache Familienvater in verschie- es geschafft, die Geflüchteten, die in
Köln leben, in das deutsche Kranken-
denen berufspolitischen Verbänden. Foto: Biber Happe kassensystem zu integrieren. In Syrien
gibt es zum Beispiel keine niederge-
Nippes-Magazin: Herr Dr. Zastrow, wie im Bereich HNO neu. Im Verband fehl- lassenen Ärzte. Da läuft alles über die
wird man als Facharzt, der seinen Job te eine Vertretung der HNO-Ärzte, und Krankenhäuser. Unser System kannten
gerne macht, Funktionär, um sich in Be- das wollte ich ändern. Genau auf dieser die Menschen gar nicht, die bei uns an-
rufsverbänden zu engagieren? Versammlung bin ich dann als Neu- kamen. Aktuell geht es um das Thema
Notfallambulanzen der Krankenhäuser.
ling ganz schnell 80 Prozent aller Fälle, die dort ankom-
in den Vorstand men, gehören mit ihren Symptomen
gewählt worden. gar nicht dorthin.
Eine Frau aus dem
Vorstandsriege Warum ist das so?
schlug mich vor, Weil sich das Arztbild geändert hat.
weil, wie sie mir Heute konsumieren junge Menschen
später sagte, ich Medizin. Zu jeder Tages- und Nachtzeit
eben anständig soll eine Behandlung verfügbar sein. 20
rasiert und geklei- Prozent aller Fälle, die sich in der Not-
det war. fallambulanz melden, waren am selben
Tag schon beim Arzt. Da bekommt der
Jürgen Zastrow: Durch Zufall und auf- Aber hinter Ihrem Begriff Zweitmeinung eine ganz ande-
grund der Tatsache, dass ich anständig jahrelangen En- re Färbung. Es ist ein starker Trend von
rasiert zur Mitgliederversammlung des gagement steckt der Regel- zur Notfallsprechstunde zu
Bundesverbands Ambulantes Operieren doch noch mehr beobachten. Ich werde wütend auf die
gekommen war. als nur der Zufall? Menschen, die unser Gesundheitssy-
Ja sicher. Ich habe stem missbrauchen.
Das müssen Sie genauer erklären.
Das war 1993 bei besagter Mitglieder- 1973 auf dem Blüchergymnasium Abi- Wie wollen Sie das ändern?
versammlung in Bonn, die ich aus Neu- Zum Beispiel mit einer Gebühr von zehn
gier besucht habe. Ich habe damals ja tur gemacht und war, auch als Gegen- bis 20 Euro und dem konsequenten
schon ambulant operiert und das war Trainieren.
position zu meinem sehr konservativen
Vater, eher links und fühlte mich als
Teil der Sozialbewegung. Ich bin ein
von der Moral getriebener Mensch und
wenn mir einfällt, was ich ändern kann,
dann will ich das auch machen. Ich
habe eine große Stärke: Ich kann eine
Rede mit Emotionen rüberbringen und
kann Menschengruppen beeinflussen.
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