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22 Aus den Vereinen

Vereinsgründung noch vor der ersten Eiszeit

Kölner Eisklub steht seit 80 Jahren für solide Vereinsarbeit und eiskalte Angebote

Der Kölner Eisklub, kurz KEK, ist weit mehr als nur der Mutter-Verein der Kölner

Haie. Zahlreiche Sportler haben für ihn ihre Schlittschuhe gebunden und erfolg-

reiche Wettkämpfe bestritten. Darüber hinaus gab es große Persönlichkeiten, die

mit ihren Taten den Verein prägten und seinen Weg durch acht Dekaden Klubge-

schichte entscheidend gestalteten.                Fotos: KEK, Biber Happe,

Die Vorfreude auf das Eisstadion, das am          zudem Eisschnelllaufen und Eistanz aus-         Am Anfang spielten die Haie noch unter der Fittiche
12. Dezember 1936 mit zwei Eislaufflä-            geübt. „Als die Schäden bis zum Frühjahr        des KEK
chen und einem Schwimmbad eröffnet                1947 beseitigt waren, konnten wir wieder
wurde, muss immens gewesen sein. Das              richtig loslegen“, sagt Edith Welters (74),     klub` aus dem Vereinsregister streichen
wurde nicht dadurch geschmälert, dass             seit Februar Vereinsvorsitzende des KEK         lassen“, bedauert Welter.
der Bauherr, die „Blockeisfabrik Köln von         und ehemalige deutsche Eisschnelllauf-          Neben verschiedenen NRW-Landes-
                                                                                                  meisterschaften war der KEK auch
Gottfried Linde GmbH“ vordergründig                                         Vizemeisterin. Vier   Ausrichter mehrerer deutscher Eis-
zu Demonstrationszwecken der eigenen                                        KEK-Athleten star-    kunstlauf-Meisterschaften; 1973 war
Kälte- und Wärmetechnik das Sportsta-                                       teten bei den         er sogar Gastgeber der Europameister-
dion an der Lentstraße gebaut hat. Denn                                     Olympischen Win-      schaften. ZDF-Moderator und 1984er
der Kölner Eisklub war zu diesem Zeit-                                      terspielen 1952 in    Eiskunstlauf-Vize-Europameister Rudi
punkt bereits einige Wochen alt. Am 29.                                     Oslo, und zwei Jah-   Cerne trainierte drei Jahre im Verein,
September 1936 trafen sich mehr als 20                                      re später bedeu-      der neben dem vierfachen nationalen
sportbegeisterte Bürger zur Vereinsgrün-                                    tete der Sieg von     Eisschnelllauf-Meister Theo Meding
dung in einem Arbeitszimmer einer Bank.                                     Eiskunstlauf-Welt-    und Gert-Walter Graebner (Deutscher
Eiskunstlaufen und Eishockey waren                                          meisterin Gundi       Meister im Eiskunstlaufen 1976) viele
anschließend die ersten Eissportarten,                                      Busch den bis heu-    weitere erfolgreiche Sportler in seinen
die der Kölner Bevölkerung präsentiert                                      te gültigen Höhe-     Reihen hatte und hat.
wurden. Bis zur Zerstörung großer Teile                                     punkt sportlicher
der Sportstätte im Kriegsjahr 1943 wurde                                    Erfolge für den KEK.  Theo Meding, Olympia-Teilnehmer 1952, und Maria
                                                                                                  Wolf-Degen, heutiges ältestes Mitglied
Gundi Busch und Eishockeyspieler Lulle Johansson                            Im März 1962 wur-
                                                  de mit einer emotionalen Zeremonie –
                                                  dazu gehörte auch die „Verbrennung“
                                                  des alten Eises - Abschied vom alten
                                                  Eis- und Schwimmstadion genommen,
                                                  dessen Hauptbahn nicht überdacht war.
                                                  Auch sein besonderes Wahrzeichen, der
                                                  45 Meter hohe, im Bauhausstil errich-
                                                  tete Turm, wurde abgerissen. Mit der
                                                  Eröffnung der neuen, überdachten Hal-
                                                  le im März 1964 begann eine neue Ära.
                                                  Hier gelang den KEK-Eishockeyspielern
                                                  1969 mit einer überwiegend aus „ech-
                                                  ten Kölschen“ bestehenden Mannschaft
                                                  erstmals der Aufstieg in die Bundesliga.
                                                  „Mit dem direkten Wiederabstieg reiften
                                                  dann Überlegungen, die Eishockey-Abtei-
                                                  lung abzuspalten und zu einem selbstän-
                                                  digen Verein zu machen“, sagt Welters
                                                  mit Blick auf die Gründung des „Kölner
                                                  Eishockey-Clubs im Kölner Eisklub“, den
                                                  heutigen Kölner Haien. „Es ging darum,
                                                  professionellere Strukturen zu schaffen
                                                  und man erhoffte sich wirtschaftliche
                                                  Verbesserungen. Viele Kölner wissen gar
                                                  nicht, wie die ´Haie` einst entstanden.
                                                  Der Verein hat leider längst die Nabel-
                                                  schnur zu uns als seinem Mutterverein
                                                  gekappt und den Zusatz ´im Kölner Eis-
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