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6 Kommunales

Ende einer jahrelangen Durststrecke

„Leistungsgewährung“ des Sozialamts für Flüchtlinge demnächst in Nippes

Mitte Mai wird das städtische „Amt für Soziales und Senioren“ im Bürohaus an der KVB-Haltestelle Lohsestraße liegt.
Das Bürgeramt Nippes wird eine klei-
der Neusser Straße 155 das „Sachgebiet“ neu eröffnen, das sich um die Leistungen ne Zweigstelle seines Kundencenters
einrichten, um An- und Ummeldungen
für Flüchtlinge kümmert, die ihnen als Asylbewerber zustehen. Bisher war diese schnell zu erledigen. Wie in städtischen
Dienstgebäuden üblich, werden Mitar-
Anlaufstelle im Bezirksrathaus in Kalk untergebracht. Doch der Platz für die Sach- beiter eines Sicherheitsdienstes helfen,
den Andrang der Besucher in geregelte
bearbeiter reichte aufgrund der stetig steigenden Flüchtlingszahlen in Köln längst Bahnen zu lenken.

nicht mehr aus. Fotos: Biber Happe

„Dieses Haus ist wirklich ein Glücks- Doch mit dem Start einer elektronischen
griff für uns“, sagt Barbara Steinraths, Gesundheitskarte und der Möglichkeit,

dass Asylbewerber auch ein „Das Gesicht der Neusser Straße wird
Bankkonto erhalten, werde
sich diese Situation wieder sich sicherlich verändern“, sagt Bürger-
ändern. „Das Thema Flücht-
linge ist sehr komplex und amtsleiter Ralf Mayer. „Aber ich bin mir
viele Dienststellen sind damit
befasst“, ergänzt der Jurist. sicher, dass das neue Dienstleistungsan-
„Für die Unterbringung der
Flüchtlinge ist beispielsweise gebot in Nippes gut funktionieren wird.“
das Wohnungsamt zustän-
dig. Für sämtliche anderen Und Dirk Schumacher ergänzt: „Wir
Leistungen vom Taschengeld
bis zur Mietzahlung küm- können hier eine bedarfsgerechte Infra-
mern wir uns beim Sozialamt.
Ist ein Asylbewerber aner- struktur aufbauen, um die Flüchtlinge
kannt, dann ist das Jobcenter
zuständig.“ zu versorgen. Das bietet für uns auch

neue Chancen.“ Auch deshalb sucht die

Stadtverwaltung weiterhin zusätzliche

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um

die vielfältigen Aufgaben stemmen zu

können. mac

www.stadt-koeln.de

stellvertretende Leiterin des Amtes für Aktuell leben 12.000 Flüchtlinge in Köln
Soziales und Senioren. „Das Haus passt und bisher befindet sich das Sachge-
perfekt zu unseren Bedürfnissen, ein- biet „Leistungsgewährung“ im Bür-
schließlich der Anbindung an den öf- geramt Kalk. „Aber dort sind wir an
fentlichen Personennahverkehr.“ Mitte unsere räumlichen Grenzen gestoßen
Mai werden die Mitarbeiter der Stadt und brauchten dringend mehr Platz“,
– bis zu 75 finden Platz – im fünfstö- erklärt Steinraths. 95 helle, freundliche
ckigen Haus neben der Shell-Tankstelle Büros auf 3.000 Quadratmeter Fläche,
ihre Arbeit aufnehmen. Sie sind dort verteilt auf sechs Etagen, die zuvor von
für die „Leistungsgewährung nach dem der Baufirma Hochtief genutzt wurden,
Asylbewerber-Leistungsgesetz“ zu- bedeuten „das Ende einer jahrelangen
ständig. „Wir zahlen hier beispielswei- Durststrecke“, sagt Steinraths erleich-
se Flüchtlingen, die über kein eigenes tert. Innerhalb von drei Monaten wird
der Umbau abgeschlossen sein. „Es ist
Konto verfügen, das Taschengeld aus“, relativ wenig zu machen“, sagt Dirk Ess-
erklärt Dirk Schumacher, zuständiger ling vom Amt für Personal, Organisati-
Abteilungsleiter im Sozialamt. „Darüber on und Innovation, das die Renovierung
hinaus geben wir Krankenscheine aus.“ koordiniert. „Wände und Türen wurden
gestrichen, ein neuer Teppichboden
wurde verlegt und die Sanitärbereiche
auf den neuesten Stand gebracht. Im
Erdgeschoss befinden sich jetzt drei
Wartezonen. Der Brandschutz wurde
natürlich auch dem erwarteten Publi-
kumsverkehr angepasst.“ Mit durch-
schnittlich 500 Menschen täglich
rechnet Steinraths, die zu den Öffnungs-
zeiten - vier Vormittage in der Woche -
ins Haus kommen werden, das direkt an