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Kultur 19
Hausorchester fürs Bürgerzentrum
Profis und Laien musizieren zusammen - Benefizkonzert im Dezember
Das Bürgerzentrum im Altenberger Hof ist eine der ersten Adressen im Viertel für Philharmonie. Damit sprechen wir noch
kulturelle Veranstaltungen und kann seit kurzem sogar mit einem Hausorchester einmal ein ganz neues Publikum an.”
aufwarten: dem Flora Sinfonie-Orchester. Dort musizieren Laien und Profis ge- Auch Thomas Jung ist vom Altenberger
meinsam und lernen voneinander. Hof begeistert. “Wir haben hier einen
Saal mit einer wunderbar trockenen
Inzwischen ist das Akustik und können nach den Proben
Flora- Sinfonie-Or- im Lokal noch etwas essen und ein Glas
chester auf 50 Mit- Wein trinken. So ein Ambiente schafft
wirkende ange- ein positives Klima. Das überträgt sich
wachsen, die ei- auch auf die Musiker.”
nen bunten Quer-
schnitt der Gesell- Aus diesem Grund möchten die Musi-
schaft darstellen.
„Zu uns gehören ker ihrer „Herberge“ auch etwas zurück
Ärzte, Lehrer, Heb-
ammen, Fluglot- geben und haben eine Benefiz-Konzert-
sen und Kranken-
schwestern”, zählt reihe geplant, bei der sie befreundete
Heimsoeth auf.
„Vom Schüler bis Orchester einladen, im Altenberger Hof
zum 70-Jährigen
sind auch alle Al- zu spielen. Die Einnahmen werden den
tersklassen vertreten.” Das wirklich be-
sondere am Flora Sinfonie-Orchester Angeboten für Kinder im Bürgerzentrum
ist das Zusammenspiel von Laien und
professionellen Musikern. „Bei jeder zugutekommen. Als erster Gast wird das
Probe sollte mindestens ein Profi da-
bei sein, der den Laien Anleitungen Studio Orchester Duisburg die Reihe am
geben kann”, so Jung. „Letztlich soll es
in jeder Stimmgruppe einen Leiter ge- 2. Dezember um 17 Uhr mit einer klas-
ben. Die Idee dabei ist, dass wir nicht
nur gemeinsam schön spielen wollen, sischen Auswahl von Schubert, Bach und
sondern dass jeder auch etwas Neues
Gegründet wurde das Orchester im Früh- lernen kann.” Natürlich treffen dabei Beethoven eröffnen. Der Eintritt beträgt
jahr 2012 von der Journalistin und „Laien- manchmal Welten aufeinander. „Die
cellistin“ Bettina Heimsoeth und Dirigent Profis brauchen ein gewisses Verständ- 17 Euro, im Vorverkauf 15 Euro. md
Thomas Jung. Er war nach einem Auf- nis für die Laien”, ergänzt Jung. „Das fällt
enthalt in England nach Köln zurück ge- jedoch nicht so stark ins Gewicht, weil www.flosio.de
kommen, um sein Studium an der Hoch- auch unsere Laien ein sehr hohes Niveau
schule für Musik abzuschließen. “Wir haben. Und es gibt auch niemand, der Wir wünschen allen unseren Kunden
hatten schon vorher in verschiedenen seine Professionalität hervorkehrt. Uns
Orchestern zusammengearbeitet”, sagt eint einfach der Wunsch, gemeinsam frohe Weihnachten und ein
Jung, „und harmonierten dabei so gut Musik zu machen.” Die Proben finden gesundes neues Jahr.
miteinander, dass wir die Idee hatten, ein jeden Donnerstag von 20 bis 22 Uhr in
neues Orchester nach unseren eigenen Scheune und Herrenhaus statt.
künstlerischen Vorstellungen aufzubau-
en.” Durch Mundpropaganda und nach
vielen Telefonaten mit Freunden und Im Altenberger Hof fühlen sich die Musi- – Schreibgeräte
Bekannten hatten beide bald eine Kern- ker so wohl, dass sie sich inzwischen als – Terminkalender
mannschaft von 15 MusikerInnen versam- Hausorchester betrachten und im Juni – viele Geschenkideen
melt. Noch fehlte jedoch ein geeigneter ihr erstes Konzert gaben. Der Saal war rund ums Schreiben
Ort zum Proben. Bei einem Sonntagsspa- nahezu ausverkauft. „So ein Orchester
ziergang entdeckte Jung dann den Alten- wertet das Viertel noch einmal auf”,
berger Hof, bei dem er spontan an die Tür betont Königsfeld. „Die Bewohnerinnen
klopfte. Bei Leiter Bernd Königsfeld und und Bewohner können hier praktisch di-
der Kulturreferentin Brigitte Theis stieß er rekt vor der Haustür Kultur erleben und
sofort auf offene Ohren. müssen sich nicht aufbrezeln wie in der

