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18 Jugend
Zehn erfolgreiche Jahre für Toleranz und Integration
HipHop-Netzwerk ist Motor für Projekte der Jugendkultur
Anfang Februar feierte das „HipHop-Netzwerk für Toleranz und Integration“ seine beit hervor: 2006
zehnte Abschlussjam. Jugendliche aus verschiedenen Kulturen zeigten ihre Lei- die MittwochsMa-
denschaft für Musik, Tanz und Malerei. ler, eine Graffiti-
Gruppe, ebenfalls
Tonstudio um und 2006 „Beats vom
mit Peter Wedel Hof“ im Jugend-
gab es einen enga- zentrum Krebels-
gierten Lehrer in hof in Worringen,
der Förderschule ein Angebot für
Auguststraße, der Nachwuchsrap-
sich ebenfalls für per. Profitiert hat
die Idee einsetze.“ das Netzwerk auch
Schnell war klar, von „Roots&Routes“, einem internatio-
dass die Spiel- nalen Projekt mit Musik, Tanz und Me-
arten der Jugend- dien, das 2001 in der Kulturhauptstadt
kultur wie Musik Rotterdam entstanden ist. Daraus ent-
und Tanz, aber wickelten sich wiederum hier in Köln
auch das Internet die Peercoaches, Jugendliche, die ande-
als neues Medi- re Jugendlichen Tipps geben für eigene
um geeignet wa- Musik- und Tanzproduktionen.
ren, Jugendliche
Es waren die richtigen Leute zur rich- zusammenzubringen und Vorurteile
tigen Zeit am richtigen Ort: Vor zehn Jah- abzubauen. „Das Konzept hat sich seit
ren begründete der damalige Bezirksju- den Anfangstagen nicht geändert“, sagt
gendpfleger Uwe Schärpf das „HipHop Düx. „Drei Monate im Herbst finden
Netzwerk für Toleranz und Integration“ Workshops in den Jugendzentren statt,
und setzte damit eine Erfolgsgeschichte die offen sind, um den Austausch der
in Gang, die bis nach Spanien, Schweden Teilnehmer untereinander zu fördern.“
und in die Niederlande reicht. Über diese Arbeitsphase wird ein Film
Jugendzentren gehören dazu
Konflikte zwischen rivalisierenden Ju- Heute besteht das Netzwerk aus elf
gendgangs im gesamten Stadtbezirk
waren damals der Auslöser, ein Ventil zu Partnern. Dazu zählt auch die Bezirks-
schaffen, um diese Spannungen abzu-
bauen. „Auch die Jugendzentren sollten vertretung, die das Projekt von Beginn
miteinbezogen werden“, erinnert sich
Sascha Düx, Mann der ersten Stunde an mit mehr als 5. 000 Euro pro Jahr un-
vom jfc Medienzentrum. „Denn die OT
Werkstattstraße machte damals schon terstützt. „Es ist schwierig genau zu be-
ziffern, was die Arbeit bringt“, sagt Düx.
gedreht, der bei der Abschlussjam ge- „Dafür wechseln die Teilnehmer natur-
zeigt wird, die traditionell in der Förder-
schule Auguststraße stattfindet. Neben gemäß zu sehr. Aber die Spannungen
den Ergebnissen des Graffitiworkshops
werden die Resultate der Gesangs- und unter Jugendlichen im Stadtbezirk, die
Tanzworkshops auf der Bühne der Aula
präsentiert. gibt es nicht mehr.“ mac
Dynamische Entwicklung www.hiphop-projekt.de
„Ich lebe gerne in Nippes, weil ...
sehr erfolgreich HipHop, Breakdance Das Konzept ist seit zehn Jahren gleich ... es hier nie lang-
und Rap, Luckys Haus in Bilderstöckchen geblieben, aber die Eigendynamik, die weilig wird und
wandelte seinen Kraftsportraum in ein das Netzwerk entwickelt hat, führte es immer wieder
schon früh (2004 in Schweden und 2005 Neues zu entde-
in Spanien) zu internationalen Begeg- cken gibt.“
nungen und brachte immer neue Pro- Selin Özgüler (14)
jekte im Bereich der offenen Jugendar-
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