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... aus der Geschichte von Nippes           17

Der Altenberger Hof - Teil 4

Der Hof vom 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart

In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts war der Altenberger Hof nach wie vor
im Besitz der Erben Frenger. Die Nutzung veränderte sich jedoch allmählich: Ab
1920 werden die Gebäude immer mehr als Wohn- und Gewerberäume vermietet.
Im Jahre 1925 betreibt ein Herr Dürrscheidt, der Miteigentümer des Anwesens ist,
einen Speditionsbetrieb auf dem Hof. Verschiedene Mieter ziehen ein; das bereits
erwähnte Backhaus wird genutzt als Sportgeräteschuppen, der zu einem Sport-
platz im „Nippeser Tälchen“ gehört.

Ab 1936 ist die Familie Dürscheidt al-   bestand allerdings nur bis 1976, danach     inzwischen ziemlich verfallenen Areals
leiniger Besitzer, die Mieter wechseln   verfielen die Hofgebäude zusehends. Es      einen Biergarten einrichtete, den sie, ku-
ziemlich häufig. Für das Jahr 1942 sind  waren jedoch immer mehr Bürgerinnen         rioser Weise, „Alteberger Hof“ nannte.
zum Beispiel zehn Mietparteien ge-       und Bürger auf den Altenberger Hof und
nannt, darunter fünf Schausteller. Of-   seine Bedeutung für Nippes aufmerksam       Von 1991 an wurde das Gehöft abschnitt-
fensichtlich eignete sich die Hofanlage  geworden, und so setzten sich Ratspoli-     weise restauriert; mit der Neuerrich-
besonders gut zum Unterstellen von       tiker und verschiedene Initiativen für      tung der „Scheune“ entstand auch ein
Pferden und Wagen, mit denen die         die Instandsetzung des Anwesens ein.        großer Veranstaltungssaal. Als letztes
Schausteller damals umherzogen           Gleichzeitig wuchs das Bedürfnis nach       wurde der Ostflügel fertiggestellt, der
                                                                                     Büro- und Gaststättenräume enthält.
                                                                                     Angeschlossen ist ein Lokal und ein Bier-
                                                                                     garten mit einem schönen Ausblick über
                                                                                     das Nippeser Tälchen. 1996 wurde das
                                                                                     „Bürgerzentrum Altenberger Hof“ offi-
                                                                                     ziell eingeweiht. Träger der Einrichtung
                                                                                     war die Stadt Köln, das Restaurant wird
                                                                                     seit 2004 von Mehmet Arat betrieben.

Im Jahre 1943 wird das Backhaus durch    Kultur- und Begegnungsstätten in Nip-       Am 1. April 2005 übernimmt der Be-
eine Bombe zerstört; die übrigen Hof-    pes. Schon 1978 hatte der Stadtentwick-     schäftigungsträger „Zug um Zug“ die
gebäude haben den Zweiten Weltkrieg      lungsausschuss des Kölner Rates die Er-     Trägerschaft der Einrichtung. Die Re-
weitgehend unbeschädigt überstanden.     richtung eines soziokulturellen Zentrums    staurationsarbeiten an den Gebäuden
Das Backhaus wird nach dem Krieg pro-    in Nippes beschlossen, ohne sich dabei      sind inzwischen abgeschlossen. Das
visorisch wieder aufgebaut; die Nut-     auf eine Örtlichkeit festzulegen. Aber der  „Bürgerzentrum Altenberger Hof“ ent-
zung des Anwesens ändert sich kaum.      Altenberger Hof bot sich als Lösung an.     faltet eine breite Palette von Angeboten
So gibt es im Jahre 1952 acht Mietpar-   Gebündelt wurden die entsprechenden         und erfreut sich regen Zuspruchs.
teien, darunter die Installationsfirma   Aktivitäten schließlich im „Förderverein
Orth. Nachdem die Wohnungsnot der        Bürger- und Kulturzentrum Nippes“, der      Im Rahmen einer großen Gala wird
Nachkriegszeit einigermaßen über-        1982 gegründet wurde.                       am 10. November 2007 die Auflösung
wunden ist, wird der Hof überwiegend                                                 des „Fördervereins Bürger- und Kultur-
gewerblich genutzt. Die verschiedenen    Den Hof hatte inzwischen eine Bauher-       zentrum Nippes“ verkündet, da die ur-
Nutzer nahmen zwar mehrere bauliche      rengesellschaft erworben. Der Förder-       sprünglichen Ziele in bester Weise ver-
Veränderungen vor, sorgten aber nicht    verein und die erwähnten Initiativen        wirklicht seien.
unbedingt für die Instandhaltung des     erreichten dann aber, dass die Stadt
Anwesens.                                das Anwesen am 5. Januar 1990 kaufte.       Winfried Schumacher - Archiv für Stadt-
                                         Langsam liefen die Wiederherstellungs-      teilgeschichte Köln-Nippes e.V., Mau-
1970 pachtete der „Verein der Kutschen-  arbeiten an. Als Zwischennutzer wurde       enheimer Straße 92, 50733 Köln, E-Mail:
freunde“ den Hof und richtet darin sein  die Brauerei Heller unter Vertrag ge-       info@archiv-koeln-nippes.de,
Kutschenmuseum ein. Dieses Museum        nommen, die in einem Teilbereich des        www.archiv-koeln-nippes.de

                                                                                      Quelle:
                                                                                      Reinhold Kruse und Winfried Schumacher, Der Alten-
                                                                                      berger Hof; in: Archiv für Stadtteilgeschichte Köln-Nip-
                                                                                      pes e.V. (Hrsg.), Stände, Stempel, alte Steine; Köln 1994
                                                                                      Bestände des „Archivs für Stadtteilgeschichte Köln-
                                                                                      Nippes e.V.“
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