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24 Gesundheit / Bildung

Ein Jahr Station für Palliativmedizin

Der Mensch in guten Händen

Seit genau einem Jahr gibt es im Erdgeschoss des St. Vinzenz-Hospitals die Station                     eine begrenzte Zeit auf dieser Station.
für Palliativmedizin mit acht Betten. Mehr als 170 Patienten wurden hier bereits                       Sind sie wieder stabilisiert, erfolgt eine
behandelt.                                                                                             Entlassung nach Hause oder in eine an-
                                                                                                       dere Einrichtung. Patienten, bei denen
                                                                                  pie mehr gibt. Ziel  absehbar ist, dass sie bald versterben,
                                                                                  der Behandlung       können ins hauseigene Hospiz verlegt
                                                                                  ist die Linderung    werden.
                                                                                  der Beschwerden
                                                                                  wie Schmerzen,       Dr. Stolz und der
                                                                                  Übelkeit, Luftnot
                                                                                  und Durchfall,       leitenden Stati-
                                                                                  aber auch Angst
                                                                                  und Unruhe, um       onsschwester Bar-
                                                                                  die Lebensqualität
                                                                                  der Erkrankten zu    bara Wissen liegt
                                                                                  verbessern.
                                                                                                       es besonders am

                                                                                                       Herzen, zusam-

                                                                                                       men mit ihren sie-

                                                                                                       ben KollegInnen,

Das Team der Station (im Uhrzeigersinn): Oberarzt Dr. Jochen Stolz (sitzend),  „Es gibt erst sehr      darunter auch
Irena Blazey, Anke Kerstein, Barbara Wissen (Stationsleitung), Georg Menne     wenig Palliativ-
(Krankenhausseelsorger), Aleksandra Musial (Onko-Psychologin), Ulrich Schep-   stationen in Köln“,     Psycho-Onkologen und Seelsorger, eine
pele, Hartmut Spitzer (Physiotherapeut) und Hannelore Geczi.                   sagt der leiten-
                                                                                                       Umgebung des Vertrauens, der Ruhe

                                                                                                       und Geborgenheit für Patienten und

                                                                               de Oberarzt Dr.         ihre Angehörigen zu schaffen. Der Leit-

Unter Palliativmedizin versteht man Jochen Stolz. „Deshalb haben wir uns                               satz „Der Mensch in guten Händen“ der

die Betreuung von Patienten mit nicht entschlossen, hier im St. Vinzenz-Hos-                           Stiftung der Cellitinnen zur heiligen

heilbaren Erkrankungen, für deren pital eine derartige Einrichtung anzu-                               Maria, zu der das Krankenhaus gehört,

Grundleiden es keine spezifische Thera- bieten.“ Die Patienten bleiben nur für                         wird hier zu jeder Zeit gelebt.  mac

Mit Pfiffigunde in die Zukunft

20 Jahre Handwerkerinnenhaus

Seit 1989 setzt sich der Verein Handwerkerinnenhaus Köln e. V., Kempener Str.                               Ihre Klinik
135 mit unterschiedlichen Projekten für Chancengleichheit und die Förderung von                                        in Köln-Nippes
Mädchen und Frauen im handwerklich-technischen Bereich ein. „Holly Wood“ und
„Mädchenprojekt Zukunft“ sind heute die beiden starken Standbeine, ergänzt                             �� Innere Medizin, Palliativmedizin
durch ein Frauenkursprogramm.                                                                          �� Kardiologie mit

In drei Werkstätten im historischen      Angebote sollen den Mädchen und jun-                            24 Std. Herzkatheterbereitschaft
„Worringer Bahnhof“ auf dem EAW-         gen Frauen wieder Lust am Lernen ma-                          �� Allgemein– und Viszeralchirurgie
Gelände können Mädchen und Frauen        chen und helfen, schulische und beruf-                        �� Gefäßchirurgie
sich in sonst männerdominierten Tä-      liche Perspektiven zu entwickeln.                             �� Gynäkologie und Geburtshilfe
tigkeiten erproben. Das Team besteht                                                                   �� Unfallchirurgie/ Orthopädie, Hand–
aus Sozialpädagoginnen, Sozialarbeite-   „Holly Wood – Berufsorientierung für
rinnen und Handwerkerinnen. Möglich      Mädchen“ startete 2005 und gilt lan-                            und Wiederherstellungschirurgie
wird das umfangreiche, intensive An-     desweit als „good practice“-Modell                            �� Anästhesie, Intensivmedizin und
gebot durch Fördermittel u. a. aus Mit-  für die handwerkliche Förderung von
teln des Europäischen Sozialfonds und    Mädchen. Etwa 1.600 Heranwachsende                              Schmerztherapie
Geld- und Sachspenden.                   nehmen jährlich das Angebot aus prak-                         �� Diagnostische und interventionelle
                                         tischer und informativer Berufsorien-
Das „Mädchenprojekt Zukunft“ wurde       tierung an.                                                     Radiologie
1998 ins Leben gerufen und besteht
aus den Bausteinen „Pfiffigunde“ (Prä-   Schließlich bekommen auch Frauen, die                         Merheimer Str. 221-223
vention), der sich an Schülerinnen ab                                                                  50733 Köln-Nippes
der Klasse 6 richtet und „Kneifzange“    noch nie einen Hammer in der Hand                             Tel.: 0221 7712-0
(Intervention), der sich schulverwei-                                                                  Fax: 0221 723251
gernden Mädchen der Klasse 9 und 10      hielten, die Gelegenheit, Tricks und                          www.vinzenz-
annimmt. Beide werkpädagogischen                                                                       hospital.de
                                         Kniffe für die alltäglichen kleinen Repa-

                                         raturen zu erlernen.                  ak

                                         www.handwerkerinnenhaus.org

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