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Bildung 21
Die städtischen Grundschulen sind gut ausgelastet
GGS Steinbergerstraße und Gellertstraße müssen jedes Jahr mehr Kinder aufnehmen
Es war ein zähes Ringen mit den Verantwortlichen der Stadt, doch jetzt ist der alten Schulgebäude war nicht einmal
Durchbruch in Sicht. Denn zu Beginn des neuen Schuljahres konnte die Gemein- Platz für ein Besprechungszimmer. El-
schaftsgrundschule Steinbergerstraße (GGS) zwei Räume im Erdgeschoss des terngespräche fanden teilweise auf dem
Nachbargebäudes beziehen. Flur statt“, berichtet Greven, die hofft,
dass langfristig das gesamte vierstöcki-
angemeldet“, schildert Greven die Situ- ge Backsteingebäude – das zur Zeit noch
ation. Nicht nur die Nähe zum Gelände von Vereinen und Initiativen genutzt
des ehemaligen Bahnausbesserungs- wird – der Schule zur Verfügung steht.
werks ist der Grund für den Andrang. „Denn in diesem Schuljahr kann kein
„Die Eltern schätzen unsere Arbeit.“ muttersprachlicher Unterricht in Tür-
kisch stattfinden – dafür fehlt der Platz.“
„Das Neubaugebiet ist noch nicht Seit dem Schuljahr 2005/2006 gibt es
komplett bebaut und die beiden Ge- die Offene Ganztagsschule (OGS), die Günter Becker, Schulleiter der Mathilde-
meinschaftsgrundschulen sind nahe- vom Kerpener Verein „Rapunzel Kinder- von-Mevissen-Grundschule in der Gel-
zu dicht“, sagt Christa Greven, die seit haus“ getragen wird. Die Grundschü- lertstraße musste für dieses Schuljahr
neun Jahren die GGS in der Steinberger ler bekommen nach dem Unterricht Anmeldungen ablehnen. „Wir haben
Straße leitet. Ab diesem Schuljahr wird ein warmes Mittagessen, machen ihre keine Möglichkeiten, uns räumlich aus-
die Grundschule deshalb fünfzügig, das Hausaufgaben in der Schule und wer- zudehnen. Für mehr als drei Parallel-
bedeutet, die Schüler teilen sich künftig den bis 17 Uhr betreut – mit einem gro- klassen pro Jahrgang, knapp 300 Kinder,
auf fünf Parallelklassen pro Jahrgang auf. ßen Angebot an Arbeitsgemeinschaf- haben wir keinen Platz.“ Erst vor zwei
Die 125 Schulneulinge besuchen sogar ten. „Der Vor- und Nachmittag ist für die Jahren ist die städtische Schule in einer
insgesamt zehn Klassen, denn seit vier Kinder richtig gut verbunden, es besteht öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP)
Jahren werden erste und zweite Klasse eine gute Kooperation zwischen der von Kommune und Privatwirtschaft auf-
zusammen unterrichtet in der „Flex“, Schule und der OGS“, freut sich Greven. wändig saniert worden. Jetzt sind alle
der flexiblen Schuleingangsphase. Das spricht sich im Viertel rum und hat Klassenräume auf dem neuesten techni-
zur Folge, dass 97 Prozent der Erstkläss- schen Stand und verfügen beispielswei-
Besuchten Ende des letzten Schuljah- ler in diesem Schuljahr auch für die OGS se über einen Internetanschluss. „Damit
res 385 Kinder 16 Klassen, werden nach angemeldet wurden. punkten wir. Aber auch unsere guten
dem Ausbau der Fünfzügigkeit 435 Kin- Empfehlungen zu den weiterführenden
der unterrichtet. „Ganze Straßenzüge Einige von ihnen Schulen sprechen sich natürlich rum“,
des Neubaugebiets werden hier bei unsProjekt1 30.04.2009 8:34 Uhr Seite 1 werden jetzt im weiß Becker. Fast 80 Prozent der Schüle-
Erdgeschoss des rInnen nutzen den offenen Ganztag und
Nebengebäudes sind am Nachmittag noch in der Schule.
betreut. Auf knapp „Die Kinder fühlen sich hier zu Hause.
200 Quadratmeter Das ist wichtig“, sagt Becker.
ist dort auch Platz
für Besprechungs- Dem Schulamt ist das Problem fehlen-
und Förderräume. der Plätze für Grundschüler in Nippes
Denn mit dem Christa Greven, Schul- mittlerweile auch bekannt. Die Einrich-
neuen Schuljahr leiterin der GGS Stein- tung weiterer Eingangsklassen sei vor-
hat das Projekt berger Straße gesehen, heißt es offiziell. Die Verwal-
„Gemeinsamer Unterricht“ begonnen. tung sei allerdings noch auf der Suche
Jetzt werden zehn behinderte Kinder in nach einem geeigneten Standort. mac
zwei Klassen mit den Grundschülern un-
terrichtet. Eine Sonderpädagogin gehört www.mvm-gs-gellertstrasse.de
zum 30-köpfigen Lehrerkollegium. „Im www.ggssteinberger.de

