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Riehler Historie Riehl Intern | 19
Auf einem Findling aus Basaltlava sind zwei im Schmuckstaudengarten.Foto: Wolfgang Schreiner
Reliefplatten aus Bronze angebracht. Die
obere Platte (50 x 35 Zentimeter) zeigt das Gedenktafel in der Pfarrkirche St. Engelbert
Portrait, der Text der unteren Platte lautet: Am 8.November 1983 wurde die Gedenkta-
Julius Niepraschk, Direktor der Flora 1862 fel an der Kanzel der
– 1890. Der Stein steht links von der Kas- Kirche St. Engelbert
kade im unteren Bereich. Der Künstler ist angebracht. Auf die-
unbekannt. ser Kanzel predigte
Kardinal Josef Frings
Augusta Stele in der Flora zu Silvester 1946
Das aus Carrara-Marmor bestehende Haupt und sagte unter an-
der Kaiserin Augusta – die Schirmherrin des derem:
„Wir leben in Zeiten, da in der Not auch der
Botanischen Gartens Einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur
– war Bestandteil Erhaltung seines Lebens und seiner Gesund-
eines Denkmals, das heit notwendig hat, wenn er es auf andere
Gustav Mevissen für Weise, durch seine Arbeit oder durch Bitten
die Verschönerung nicht erlangen kann.“
des Kaiser-Wilhem- Unter großzügiger Auslegung prägte der
Ringes stiftete und Kölner Volksmund das Wort „fringsen“,
das am 1.Oktober wenn es ums „Klütten klauen“ ging, also
1903 enthüllt wurde. den Diebstahl von Brikett von Eisenbahn-
Das Denkmal wurde waggons in den ersten Nachkriegsjahren.
durch die Künstler Heribert Kreiten hat die Tafel entworfen.
Franz Dorrenbach
und Heinrich Stockmann geschaffen. Nur der Stolpersteine
Kopf des alten Denkmals wurde mit einem Eine besondere Aufmerksamkeit verdienen die
neuen Sockel Anfang der 1980er Jahre in vier Stolpersteine, die an das Leid religiös oder
der Flora gegenüber der Flora-Terrasse auf- politisch verfolgter Riehler Bürger erinnern: In
gestellt. Die Inschrift des Sockels lautet: der Mathias-Schleiden-Straße 11 an die Jüdin
„Kaiserin Augusta 1811 – 1890. Schirmher- Sophie Boll, in der Johannes-Müller-Straße 42
rin der Flora“ an die Juden Jenny Lazarus, geb. Wolff und
Dr. Kurt Wolff und Am Botanischen Garten
Gedenkstein für den Gründer des Bota- 32 an die Jüdin Fanny Marx. Der Stolperstein
nischen Gartens Peter Esser in der Naumannstraße 4 erinnert an Eugen
Der Gedenkstein wurde von dem Bildhauer Schier, politisch Verfolgter. Der Text auf der
Klaus Petersen1970 (andere Quelle nennt C. Messingplatte lautet:
Peters) als Sonnenuhr gestaltet. Diese ruht Hier wohnte Egon
auf einem Kunststeinsockel, der sich konisch Schier erschossen
nach unten verjüngt. Der Sockel ist 110 Zen- am 25.2.1945 we-
timeter hoch und hat 30 bis 50 Zentimeter gen Verweigerung
Durchmesser. Die eingemeißelte Inschrift des Eides auf Adolf
lautet: „Dem Gründer dieses Gartens Peter Hitler.
Esser 1859 – 1945“. Der Gedenkstein steht

