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16 | Riehl Intern Poträt

Karl Pfeifer: Künstler im Verborgenen

Er war ein „Künstler im Verborgenen“ und                                    ihres ehemaligen
     auch sein umfangreiches Werk ist fast                                  Nachbarn verwaltet.
30 Jahre nach seinem Tod noch ein „Schatz                                   „Sein Werk ist so viel-
im Verborgenen“: Der Maler Karl Pfeifer                                     schichtig.“ Die Ärztin
lebte von 1951 bis zu seinem Tod 1983 in                                    für Neurologie und
Riehl. Bescheiden und zurückhaltend war der                                 Psychiatrie blättert in
Mann, der seine Erfüllung beim Zeichnen und                                 dem umfangreichen
Malen fand, egal ob draußen in der Natur                                    Oeuvre, das rund
oder daheim in seinem Atelier in der Mathias-                               1500 Zeichnungen
Schleiden-Straße.                                                           und 600 Gemälde
                                                                            umfasst. Dabei lässt
„Ich könnte zahlreiche thematische Ausstel-                                 sich Pfeifer nicht auf
lungen gestalten“, sagt Erika Speiser-Freis-                                einen Stil oder ein
burger, die seit zwei Jahren den Nachlass                                   Thema festlegen. Er
                                                                            hat die Tiere im Zoo
                                                                            genauso gezeichnet
                                                                            wie Eifellandschaften
                                               bei Nideggen, als Aquarelle oder mit Tusche.
                                               Dort besaß er ein Wochenendhaus. Faszi-
                                               nierend sind seine gemalten Industrieland-
                                               schaften aus den 1950er und –60er Jahren.
                                               „Ihn interessierte die Industrieästhetik sowie
                                               die Faszination und Gefahr der Geschwindig-
                                               keit im Nachkriegs-
                                               deutschland“, sagt
                                               Speiser-Freisburger.

                                               1900 wurde Karl
                                               Pfeifer in Köln als
                                               ältestes von fünf Ge-
                                               schwistern geboren. Der Vater war Lehrer.
                                               Pfeifer studierte zunächst an der Kunstge-
                                               werbeschule in seiner Heimatstadt und spä-
                                               ter an der Kunstakademie in Düsseldorf. An-
                                               schließend arbeitete er als Kunsterzieher an
                                               verschiedenen Kölner Schulen. Nur wenige
                                               Ausstellungen zeigten zu Lebzeiten die Werke
                                               von Karl Pfeifer, die ein positives Echo und
                                               großes Interesse auch in der überörtlichen
                                               Presse fanden. „Er war ein durch und durch
                                               musischer Mensch, der sich nicht so sehr
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