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Eine Wildblumenwiese für Menschen und Wildbienen

Seit vier Jahren betreut Michael Lakermann einen Grünstreifen an der Gustav-             Vertrag mit der Stadt als offizieller Pate
                                                                                         für die Grünfläche. Sein Ziel ist es, eine
Cords-Straße. Auf 350 Quadratmetern entsteht eine Wildblumenwiese mit Pflan-             nährstoffarme Fläche zu schaffen, auf
                                                                                         der Wildblumen wie Wiesenbocksbart,
zen und Kräutern, die bis vor wenigen Jahren bei uns „wie Unkraut“ auf Wiesen            Wiesensalbei, Ackerwachtelweizen, Glo-
                                                                                         ckenblume, Primel, Malve, Scharfgarbe,
und am Ackerrand wuchsen. Aufgrund der intensiven Landwirtschaft sind diese              Flockenblume oder der Wiesenbärenklau
                                                                                         wachsen. „Das Problem bei uns ist, ob
Blumen mittlerweile kaum noch zu finden. Damit geht auch der Lebensraum zahl-            Stadt, ob Land, dass die Flächen über-
                                                                                         dünkt sind. Aber Wildblumen brauchen
reicher Insektenarten verloren.	                              Fotos: Biber Happe         überwiegend nährstoffarme Böden“,
                                                                                         sagt Lakermann. Deshalb wurde Sand
Der 59-jährige, promovierte Chemiker hat   delt. „Am Anfang war das natürlich viel       unter die vorhandene Erde gemischt, und
2015 gleich Nägel mit Köpfen gemacht       Arbeit, weil wir die Grasnarbe entfernen      es gibt für bestimmte Pflanzenarten wie
und pflegt nicht einfach eine Baumschei-   mussten“, sagt Lakermann. Auch eine –         Huflattich oder Hauswurz sogar Schot-
                                                                                         terflächen, die Lakermann von anderen
be, sondern hat 350 Quadratmeter einer                  eingezäunte – Sandfläche für     Pflanzen freihält. Deshalb sind Kanten-
städtischen Grünfläche vor seiner Haus-                 Wildbienen wurde angelegt,       schere und Ausstecher die wichtigsten
tür in eine Wildblumenwiese verwan-                     wo der Sand bis in eine Tiefe
                                                        von 70 Zentimetern reicht.
                                                        Mit „wir“ meint er den Nabu
                                                        Stadtverband Köln, den Na-
                                                        turschutzbund Deutschland,
                                                        der den engagierten Paten
                                                        berät. „Ich mache das, weil es
                                                        gut aussieht, die Artenvielfalt
                                                        der Pflanzen den Wildbienen
                                                        Nahrung bietet und das ein
                                                        Stück Natur- und Landschafts-
                                                        schutz vor Ort ist.“ Mittler-
                                           weile schätzt er den Arbeitsaufwand auf
                                           rund 100 Stunden pro Jahr. Das macht
                                           Lakermann ehrenamtlich, hat aber einen

                                                                Jute StAtt PlAStik?

                                                              Sind tASchentücher PAPiermüll?

                                                               WAS kommt unS nicht in die tonne?

DAS BERATUNGSTEAM DER AWB

Bei uns erfahren Kölner Kinder, Jugendliche und Erwachsene alles über
Abfallvermeidung, Wertstoffsammlung und Stadtsauberkeit.

Wir besuchen Einrichtungen und Veranstaltungen und bieten Aktionen
sowie Betriebsbesichtigungen an.

Telefon:                                   02 21/9 22 22 88                              www.awbkoeln.de
E-Mail:                                    nissi@awbkoeln.de                                             15.08.2017 07:59:08

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