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Leben  33

Ohne Vorurteile und mit Toleranz für den Weltfrieden

Religionsgemeinschaft der Kölner Bahá‘í hat ihr Zentrum in Nippes

Kinder tollen munter durch die Wohnung in der Neusser Straße, Erwachsene je-

den Alters begrüßen sich herzlich und reichen einander selbstgebackenen Kuchen

und frisch aufgebrühten Kaffee. Fröhlich und ungezwungen verläuft das Treffen

im Gemeindezentrum der Kölner Bahá‘í-Gemeinde in Nippes. Es wird alle 19 Tage,

also 19 Mal im Jahr, begangen.                 Fotos: Biber Happe

Mit einem „Herzlich Willkommen“ be-            Shafizadeh, deren Eltern aus dem Iran         Nuschin Shafizadeh
grüßt Nuschin Shafizadeh (47), Vorsit-         stammen, ist in Essen geboren und lebt
zende des „Geistigen Rates“ der Bahá‘í in      mittlerweile in Riehl, weist darauf hin,      Die offene, liberale Gemeinschaft glaubt
                                                                                             daran, dass alle Offenbarungs-Religionen
Köln, ihre Gäste. Sie erklärt, die Mitglieder               dass die Kölner Gemeinde seit    in der Welt aufeinander aufbauen. Alle
der Religionsgemeinschaft seien zusam-                      65 Jahren besteht: „Sie hat 120  Propheten sind wichtig, sagt Shafizadeh,
mengekommen, um wie üblich gemein-                          Mitglieder, allein 20 wohnen     nicht nur Baha’ullah (1817-1892), Stifter der
sam zu beten, zu musizieren und sich                        in Nippes“. Nach ihren Worten    Bahá‘í-Religion. Dennoch haben die Gläu-
auszutauschen. Die Hälfte der Gläubigen                     gibt es in der Religionsgemein-  bigen im Iran und in weiteren islamischen
in Köln sind Deutsche, die zweite Hälfte                    schaft, die weltweit sieben      Ländern große Probleme. Sie werden ver-
stammt aus anderen Ländern, vornehm-                        Millionen Mitglieder hat, kei-   folgt, weil sie nicht glauben, dass Moham-
lich aus dem Iran, wo die Bahá‘í-Religion                   nen Klerus und keine Priester.   med der letzte Prophet ist, wie radikale
Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden ist.                  Nach Ansicht der Bahá‘í sind     Muslime argumentieren. In Köln und in
                                                            alle Menschen gleichgestellt     Deutschland sind die Bahá‘í aber unbehel-
                                                            und kennen keine Hierarchie.     ligt und genießen den Status einer Körper-
                                                            Der Kern ihrer Religion be-      schaft des öffentlichen Rechts.
                                                            steht aus drei Grundsätzen:
                                               Der Einheit Gottes, der Einheit der Reli-     Die Taufe kennen die Bahá‘í nicht. Ihre Mit-
                                               gionen mit dem Ziel des Wohlergehens
                                               der Menschheit sowie der Einheit der          glieder bekennen sich erst ab dem 15. Le-
                                               Menschheit. Die Bahá‘í haben sich, wie
                                               Shafizadeh weiter erklärt, die Erreichung     bensjahr zu ihrer Religion. „Erst in diesem
                                               des Weltfriedens zur Aufgabe gemacht.
                                               Sie lehren und leben, wie sie betont, Fried-  Alter haben sie die Reife, ob sie Bahá‘í wer-
                                               fertigkeit und Toleranz ohne Vorurteile,
                                               bringen den Kindern in Kinderklassen          den wollen“, sagt Afshin Haee (47), eben-
                                               spielerisch Tugenden wie Ehrlichkeit und
                                               Geduld bei und vermitteln Jugendlichen,       falls Mitglied des „Geistigen Rates“. Die
                                               wie wichtig der eigene soziale Beitrag für
                                               die Gesellschaft ist, wie beispielsweise      Gemeinschaft finanziert sich allein durch
                                               Dienste in Altersheimen. Das Besondere
                                               dieser Klassen ist, dass sie allen Kindern    Spenden ihrer Mitglieder. Sie legen Wert
                                               und Jugendlichen in Köln offen stehen,
                                               laut Shafizadeh unabhängig von ihrem          darauf, nicht zu missionieren und sind
                                               eigenen Glauben.
                                                                                             ohne Einschränkung aufnahmebereit: „Je-

                                                                                             der ist jederzeit willkommen“, betont Sha-

                                                                                             fizadeh. Am 29. März findet um 19.30 Uhr

                                                                                             ein Infoabend im Kölner Bahá’í-Zentrum,

                                                                                             Neusser Straße 233, statt.      job

                                                                                             https://koeln.bahai.de/

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Badsanierungen                                 Notdienst: 0172 / 4298488
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