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36 Handwerk

Liebe zum Holz und zur Handarbeit

Bruno Laska leitet Traditions-Schreinerei in der Lohsestraße

Sein Meisterstück war ein Gläserschrank, den er vor 20 Jahren gebaut hat; mit

einem hölzernen Sektkelch auf der Frontseite. „Der war damals 20.000 D-Mark

wert“, erzählt Bruno Laska (56) stolz, der in der Schreinerei seines Schwiegerva-

ters Gerd Borghard nach individuellen Kundenwünschen Möbel und ausgefal-

lene Einbauten für Wohnungen fertigt. Der Traditionsbetrieb mit fünf Beschäf-

tigten in der Lohsestraße ist einer der letzten seiner Art in Nippes – und floriert

nach wie vor.                              Fotos: Biber Happe

Seit 1875 existiert die kleine Firma im                 zweier Kinder ist auf Einzel-    „Bei uns ist Handarbeit angesagt“, erklärt
Veedel – kriegsbedingt über Jahrzehnte                  anfertigungen und aufwän-        der Schreinermeister. Er liebt seinen Be-
hinweg an verschiedenen Standorten                      dige Reparaturen spezialisiert.  ruf und mag den klassischen Werkstoff,
und seit 1960 unter der Leitung von Gerd                Seine Mitarbeiter, darunter      mit dem er arbeitet: „Holz ist leicht zu
Borghard (87). Der Senior und Schwieger-                die Auszubildenden Jonas         bearbeiten im Gegensatz zu Stein oder
vater von Laska ist heute immer noch                    und Carl, montieren Türen        Metall.“ Laska und sein Team setzen bei
offiziell der Firmeninhaber, doch im                    und Fenster, fertigen indivi-    der Produktion auf eine bestimmte Ver-
täglichen Betrieb ist seit geraumer Zeit                duell Rahmen (auch für alte      bindungstechnik: „Massivholz-Elemente
Bruno Laska der Chef. Der Name Laska ist                Türen mit ungewöhnlichen         werden nicht nur miteinander verleimt
ein Begriff in Nippes. Bruno Laskas Tante               Maßen) , stellen Treppen her     oder verschraubt, sondern häufig ´ver-
Lotte war eine bekannte Fotografin, sein                und entwickeln gemeinsam         zinkt`. Einzelteile werden Stück für Stück
Onkel Willi hatte einen Laden für Haus-                 mit ihren Kunden konkrete        ineinander gefügt, sodass das fertige Pro-
haltswaren. Man nannte ihn in Nippes                    Vorstellungen auch für kom-      dukt die erforderliche Stabilität erhält.“
den „Tassenwilli“.                                      plizierte Einbauten. „Alles in
                                           kleinem Stil. Bei uns gibt’s keine Massen-    Sein Beruf sei nach wie vor gefragt,
Bruno Laska ist in dem aufgeräumt und      produktion“, betont Laska. Großzügig ge-
gut sortierten Betrieb im Hinterhof des    währt der freundliche Mann Einblicke in       versichert Laska, dessen kleiner Aufent-
Hauses Lohsestraße 7 der typische ge-      seine Werkstatt, untergebracht in einer
standene Handwerksmeister. Der Vater       600 Quadratmeter großen, lichtdurch-          haltsraum das Geschenk einer Praktikan-
                                           fluteten Halle. Dicht an dicht stehen hier
                                           eine hochmoderne Format-Kreissäge von         tin ziert. Ein Holzbild mit der Zeile „Das
                                           2015, daneben eine antiquiert wirkende
                                           Bandschleifmaschine, eine Tischfräse,         Tischler-Handwerk“ mit den drei Sym-
                                           Abricht- und Dickenhobel sowie ein Dü-
                                           belautomat. Über dem Eingang warnt            bolen Hobel, Winkel und Zirkel. „In Köln
                                           ein Schild Kunden und Besucher mit der
                                           Aufschrift „Unbefugten ist die Benutzung      nennt man uns Schreiner“, erklärt Laska.
                                           der Maschinen untersagt.“ Laska arbeitet
                                           bevorzugt mit Mas-                            In Berlin, wo er einige Jahre als Landmes-
                                           sivhölzern: Buche,
                                           Eiche und Linde so-                           ser tätig war, spricht man von „Tischlern“
                                           wie mit Span- und
                                           Tischlerplatten.                              sagt Laska, der 1997 in Köln die Meis-

                                                                                         terschule absolviert hat. Er wird auch

                                                                                         zukünftig junge Leute in dem Nippeser

                                                                                         Betrieb ausbilden, und für sich selber hat

                                                                                         er auch schon „in ferner Zukunft“ einen

                                                                                         Nachfolger ausgeguckt: Seinen Neffen

                                                                                         Sebastian Lichtenberg, der bereits seinen

                                                                                         Meisterbrief in der Tasche hat.  job

                                           AKZ-Hauskrankenpflege

Veedeljöhrlich em Bezirk
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