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Büdchen                                                                             37

Büdchen an der Steinbergerstraße

„Man wird nicht reich mit solch einem Kiosk“

Es ist der ganz normale Kiosk von neben-     und Co-Trainer der türkischen Ringer-          ten rot und weiß)
an, das kleine Büdchen in der Steinber-      Nationalmannschaft tätig. In dieser
gerstraße – eigentlich nichts besonderes,    Funktion betreute er das Team 2012 bei         plus Sekt (acht
auch wenn es Tag für Tag von 8.30 bis 1 Uhr  Olympia in London. Nachdem er seine in-
                                                                                            Marken) – alles,
nachts geöffnet hat, freitags und sams-                   ternationale Karriere beendet
tags sogar bis 2 Uhr. Aber sein Betreiber                 hatte, erwarb er die Lizenz für   was der Mensch
ist ein Mann mit einer ungewöhnlichen                     das Büdchen im denkmalge-
Vita. Mustafa Gündüzeri, seit 30 Jahren in                schützten Altbau an der Ecke      für einen gemüt-
Köln, der seine alte Heimatstadt Ankara                   zur Kempener Straße. „Ich war
verließ, um hier an der Sporthochschule                   froh, dass das geklappt hat.      lichen TV-Abend
zu studieren, war als Diplom-Sportlehrer                  Besser in einem solchen Job
                                                          tätig zu sein, als arbeitslos zu  braucht. Darüber
                                                          sein“, bekennt der 56-Jährige.
                                                          Gündüzeri betreibt das Büd-       hinaus Eier, Milch, Butter und Kosmeti-
                                                          chen wie seine zahlreichen
                                                          Vorgänger. Auf 55 Quadrat-        ka. Auch den allseits bekannten „Coffee
                                                          metern hat er Tabakwaren im
                                                          Angebot - auch E-Zigaretten -,    to go“ schenkt Gündüzeri aus. Allerdings
                                             Zeitungen und allerlei Süßigkeiten – vor
                                             allem für die vielen Kinder im Veedel. Die     können sich Kaf-
                                             bekommen auch einzelne Bonbons bei
                                             ihm, für zehn Cent das Stück. Natürlich        feetrinker nicht zu
                                             gibt’s auch Knabbereien, Bier, Limonaden
                                             und Wasser sowie „harte Sachen“: Whis-         einem Verzäll bei
                                             key, Wodka und Raki, ferner Wein (30 Sor-
                                                                                            ihm treffen. Dafür

                                                                                            fehlt in dem be-

                                                                                            engten Büdchen

                                                                                            der Platz. „Man

                                                                                            wird nicht reich mit solch einem Kiosk“,

                                                                                            bekennt der freundliche Mann. „Aber zum

                                                                                            Leben reicht’s“, fügt er mit einem Lächeln

                                                                                            hinzu. Seit 2014 hat er das Büdchen und

                                                                                            er betreibt es gern, vor allem wegen der

                                                                                            zahlreichen Stammkundschaft. „Ich ken-

                                                                                            ne mittlerweile viele Leute, die immer

                                                                                            wieder bei mir einkaufen.“                                     job

Festival 14. bis 24. Juni 2017                                                              ERÖFFNUNG AM 14. JUNI 2017                                     www.vierviertel.com
                                                                                            IN DER OPER KÖLN
Köln  Festival der afrikanischen Kunste
                                                                                               eater, Tanz, Performance, Musik, Literatur, Bildende Kunst
www.africologne-festival.de                                                                 und Film aus verschiedenen afrikanischen Ländern
                                                                                            Festivalzentrum: Stadtgarten Köln
                                                                                            VVK ab dem 24.03.2017

                                                                                            Foto: Kalakuta Republik © Sophie Garcia
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