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Buchtipps                              47

Empfehlungen Mayersche Buchhandlung

Philipp Winkler: Hool,                           Sarah Crossan: Apple und Rain,                   Christopher Kloeble: Die unsterbliche
Aufbau Verlag 19,95 H                            cbt, 12,99 H                                     Familie Salz, dtv, 22,00 H

                           Das Buch hat al-                                Apple, die nach elf                               Dieser Roman ist
                           les, was mich als                               Jahren Abwesenheit                                eine Familienge-
                           „Teilzeit-Mutti“                                der Mutter über-                                  schichte, die sich
                           überhaupt nicht                                 stürzt bei der Oma                                über ein Jahrhun-
                           interessiert. Hools,                            aus- und überglück-                               dert spannt, in
                           die sich an irgend-                             lich bei ihrer Mutter                             der jede Gene-
                           welchen abgele-                                 einzieht, muss auf                                ration zu Wort
                           genen Stellen die                               einen Schlag die                                  kommt. Ob nun
                           Fresse polieren                                 Erwachsene sein.                                  die Großmutter,
                           und ab und zu ein                               Denn ihre Mutter                                  der Vater oder die
                           paar Drogen ein-      ist nicht alleine zurückgekommen... Und                                     Enkelin; jeder für
werfen. Die Sprache: hingerotzt wie ein          sie entspricht auch sonst nicht den ge-          sich ist ein spannender und eigenwil-
Rülpser nach dem Schluck aus der Dose.           meingültigen Vorstellungen einer guten           liger Charakter, den der Autor auf sehr
Naja. Aber dann: Es passiert was. Die            Mutter. Die Entwicklung der 14-jährigen          beeindruckende und manchmal witzige
Handlung nimmt an Fahrt auf, Andeu-              Apple wird sehr einfühlsam in diesem Ju-         Art zu zeichnen weiß. Und jeder für sich
tungen werden geklärt und ich bin drin           gendbuch beschrieben, man kann ihren             hat mit den Schatten zu kämpfen, die
im Geschehen. Genauso ehrfurchtsvoll             Schmerz und ihre Hoffnungen beinahe              von einer Generation auf die nächste
wie Heiko Kolbe gehe ich ins Zimmer,             selbst empfinden. Dank eines engagier-           geworfen werden. Ob Schattenrisse,
um dem Geier die Entenküken zu ser-              ten Lehrers entwickelt sie Interesse an          Schattenblindheit, Schatten mit und
vieren. Allein für diese Szene lohnt sich        Lyrik, die ihr dabei hilft, Gedanken zu          ohne Namen, Schatten, die da sind, aber
das Buch. Die Stimmung ist düster.               ordnen und Mut zu fassen. Eine bitter-           nicht gesehen werden dürfen – Vergan-
Trotzdem: das Buch ist berührend, au-            süße Coming-of-Age Geschichte, die ich           genheitsbewältigung wundersam char-
ßergewöhnlich und abgefahren. Tipp               wirklich gerne gelesen habe. Tipp von            mant beschrieben. Tipp von Ulrike Zim-
von Viola Messer                                 Elke Weise                                       mermann

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