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4 Titelstory
„Wir wollen Menschen im Viertel verbinden“
„Kölner Spielewerkstatt“ zieht 2018 auf das Clouth-Gelände
Viel Arbeit hat Christoph Horstkotte und sein Team in den letzten drei Jahren inve- würden ehrenamtlich von Filmfans,
stiert, um die Idee eines besonderen Kulturhauses im Clouth-Quartier zu verwirkli- Künstlern und Tänzern organisiert. Am
chen. Seit 6. Oktober ist das Ziel erreicht. Der Vorstand der „Kölner Spielewerkstatt“ Wochenende könnten Familien die Räu-
hat den Kaufvertrag mit Formart, dem Investor der Halle 17, die zurzeit umgebaut
wird, unterschrieben. Im Mai 2018 soll Eröffnung gefeiert werden. Fotos: Biber Happe
Auf 280 Quadratmetern im Erdgeschoss >Malraum< unter me für private Feiern mieten. Das ist
der alten Fabrikhalle 17 mitten im Clouth- dem neuen Namen erst ein kleiner Ausschnitt des Konzepts,
Quartier mit Zugang zum grünen Luft- Luftschiff zusam- das sich Horstkotte ausgedacht hat. Der
schiffplatz wird es dann einen Veran- menbringen.“ 1984 Diplom-Sportwissenschaftler ist seit 20
staltungssaal geben, ein Atelier, eine wurde die „Kölner Jahren Geschäftsführer der „Kölner Spie-
Holz- und Metallwerkstatt, eine große Spielewerkstatt“ – lewerkstatt“, zu dem seit dem Jahr 2000
Küche sowie drei Büroräume. Zusätzlich ein gemeinnütziger auch der „Malraum“ an der Niehler Stra-
ist im Keller 160 Quadratmeter Platz für Verein und aner- ße gehört, der Mal- und Zeichenkurse
die Lagerung von Spielmaterial aller Art. kannter Träger der für Kinder und Erwachsene anbietet und
Dazu kommen noch vier Stellplätze für freien Jugendhilfe ebenfalls in die neuen Räume auf dem
die Kleintransporter der Spielewerkstatt. - von Sozialpädago- Clouth-Gelände ziehen wird. „Aufgrund
„Unser Kerngeschäft, die Arbeit mit Kin- gen und Studenten unserer langjährigen Arbeit sind wir gut
der und Jugendlichen auf Spielplätzen der Fachhochschu- vernetzt und wir wollen unser Kernge-
und in Stadtquartieren sowie das Ange- le gegründet, die schäft mit den kulturpädagogischen und
bot für private Feste und Feiern bleibt ein neues spiel- künstlerischen Angeboten mit dem eh-
erhalten“, erklärt Horstkotte. „Am neu- und freizeitpäda- renamtlichen Engagement in Nippes ver-
en Standort wollen wir unsere beiden gogisches Konzept zahnen. Wir wollen Menschen im Viertel
Marken, die Spielewerkstatt und den umsetzen wollten. Seit dem Jahr 2000 verbinden.“ Das Konzept hat auch den
befinden sich Büro- und Lagerräume in ehemaligen Geschäftsführer der Stad-
Marcel Marx und Christoph Horstkotte, Spielewerk- der Florastraße. tentwicklungsgesellschaft „Moderne
statt mit Eva Löffelholz, Malraum Stadt“ Bernd Streitberger überzeugt, die
Zurzeit wird die Halle 17, wo früher Rohre das Fabrikgelände vermarktet. „Streitber-
und Kessel mit Hartgummi ausgeklei- ger hat dem Investor vorgeschlagen, uns
det wurden, in 47 Wohnungen und drei mit ins Haus zu nehmen und hat unsere
Gewerbeeinheiten umgebaut. Den Inve- Idee immer unterstützt.“
storenwettbewerb für die 8.000 Qua-
dratmeter große, alte Fabrikhalle hatte Finanzierung steht auf drei Säulen
vor zwei Jahren Formart gewonnen, ein
Immobilienunternehmen mit Sitz in Es- Die Finanzierung steht auf soliden Fü-
sen, das auf Eigentumswohnungen spezi- ßen, denn neben Eigenmitteln aus dem
alisiert ist. Noch sind die Pläne des Kölner Verein und einem Bankdarlehen gibt es
Architekturbüros Jürgensen & Jürgensen auch Geld aus der Düsseldorfer „Stiftung
für das neue Kulturhaus nur auf dem Pa- Wohlfahrtspflege“, die aus Einnahmen
pier vorhanden, aber in knapp zwei Jahren
könnten in dem 66 Quadratmeter großen
Veranstaltungssaal mit Schwingboden
am Vormittag Sportkurse stattfinden
oder Eltern-Kind-Gruppen sich treffen,
nachmittags ein Zirkus auftreten, Mon-
tagskino, Chor und Tanzkurse am Abend