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36 Leben
Vier Jahrzehnte Hauptschule
Norbert Wesseling verlässt nach 37 Jahren katholische Hauptschule Bülowstraße
Insgesamt 41 Jahre war Norbert Wesseling Hauptschullehrer, seit 1976 unterrich-
tete er in Nippes. Für die Schülerinnen und Schüler war beim Konrektor immer
„alles anders“.
Von Hektik ist auch in den letzten Tagen immer im Klassenzimmer, am Pult. Ich „Den kennen unsere Schüler doch gar
nichts zu spüren. „Die Kisten, die hier wollte für die Schüler da sein.“ nicht, aber diese Aktivitäten waren im-
stehen, hängen mit dem Teilumzug der mer eine Brücke, damit sich die Schüler
Hauptschule in die Container im Toni- Schon mit 25 Jahren leitet Wesseling sei- mit Köln identifizieren.“ Der Wesseling
Steingass-Park zusammen. Bis 2014 wird ne erste Klasse und wechselt dann nach der tut und macht, habe er immer wie-
die alte Hauptschule saniert“, sagt Nor- drei Jahren im Schuldienst von Duisburg der von seinen Schülern gehört. „Das hat
bert Wesseling und schiebt die Unterla- nach Köln. „Damals waren noch 36 bis all die Jahre aber nur geklappt, weil mei-
gen für die anstehende „Nichtschüler- 38 Schüler in einer Klasse, heute sind es ne Familie mir den Rücken frei gehalten
Prüfung“ zusammen. Damit erhalten bei uns noch 25“, erinnert sich der 65-Jäh- hat und mein Engagement mit getragen
auch Schülerinnen und Schüler einen rige. Aber das Unterrichten sei anstren- hat“, sagt der Vater zweier erwachsener
Hauptschulabschluss, die vorher nicht gender geworden. „Die Respektlosigkeit Töchter. Und die Gesundheit habe immer
die betreffende Schule besucht haben. dem Lehrer gegenüber hat zugenommen mitgespielt. „Da hat jemand eine schüt-
zende Hand über mich gehalten.“
Dies und noch „10.000 andere Kleinig- und das Sozialver-
keiten“ bestimmten den Arbeitsalltag halten der Schü- Dementsprechend ehrgeizig sind die
des Konrektors der Hauptschule. Das ler hat sich ver-
war Norbert Wesseling die letzten acht ändert.“ Aber ein Pläne des passionierten Skifahrers für
Jahre. Stundenplan und Vertretungs- Phänomen habe er
plan bauen, Prüfungen koordinieren und immer wieder be- die nächsten unterrichtsfreien Jahre.
Lernstandserhebungen durchführen, obachten können:
gehörten ebenfalls zu seinen Aufgaben. „Die Schüler sagen „Ich werde mein Engagement im Kar-
„Nur Schulleiter wollte ich nicht werden. immer, beim Wes-
Dafür waren mir die notwendigen Schu- seling ist alles an- neval fortsetzen bei den Barbaranni-
lungen zu zeitaufwändig. Mein Platz war ders.“ Woran das
liegt? „Ich habe tern in Neuehrenfeld, wo ich wohne“,
sehr intensiv im
außerschulischen sagt Wesseling, „und da ich eine Vorlie-
Bereich gearbeitet
und Stärken der be für die Römer habe, möchte ich mal
Schülerinnen und
Schüler ans Licht bei einem Ausgrabungscamp in der Eifel
befördert, die im Unterricht nicht zum
Tragen kamen wie beispielsweise Krea- mitmachen.“ Mit seiner Frau will er end-
tivität, etwas Praktisches machen oder
die Fähigkeit zu organisieren.“ Dafür lich die Museen in Köln und Umgebung
stehen die legendären Schul-Karnevals-
sitzungen oder auch das Schwarzlicht- kennenlernen, für deren Besuch vorher
Theater. „Schüler erfahren dabei die An-
erkennung, die sie im Unterricht nicht nie genug Zeit war. „Ahnenforschung
erreichen können.“ Es gab zahlreiche Be-
suche von außerschulischen Lernorten ist auch noch ein Hobby von mir.“ In ein
wie beispielsweise Oper oder Gürzenich.
schwarzes Loch werde er auf jeden Fall
nicht fallen. „Ich habe das in den letzten
Ferien schon mal ausprobiert und Schule
ganz außen vor gelassen. Das hat funk-
tioniert.“ mac
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