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Kommunales               9

Rückkehr in die alte Heimat

Der neue Bürgeramtsleiter Ralf Mayer fühlt sich schon nach kurzer Zeit „pudelwohl“

Fast ein Jahr war die Stelle vakant. Seit November letzten Jahres hat der Stadtbe-
zirk Nippes wieder einen Bürgeramtsleiter. Der Chef der Verwaltung ist 48 Jahre
alt, verheiratet, Vater einer erwachsenen Tochter, wohnt in Deutz und ist zurzeit
auch noch Leiter des Ordnungsdienstes der Stadt.

Für Nippes: Herr Mayer, wie sind Sie in    geprägtes bürgerschaftliches Engage-             Wie fühlt es sich an, jetzt hier zu arbeiten?
Nippes aufgenommen worden?                 ment gibt. Die Bürgerinnen und Bürger
Ralf Mayer: Ich bin in der Bezirksvertre-  rufen nicht nach dem Staat, sondern pa-          Das ist einfach nur noch schön und es er-
tung und auch im Bürgeramt ganz herz-      cken selbst an. Sei es nun in Riehl bei der      füllt mich auch mit Stolz, dass ich für die-
lich empfangen worden und fühle mich       Rig, der Riehler Interessengemeinschaft,         se Stelle ausgewählt worden bin und jetzt
schon pudelwohl hier. Die Kolleginnen      mit der sehr rührigen Aktion „Brillen für        selber die Hebel umlegen kann. Wenn ich
                                           Riehl“ (Bedürftige, alte Menschen erhal-         im Bezirk mit dem Fahrrad unterwegs bin,
und Kollegen sind sehr nett, sehr fleißig                                                   sind manche Ecken mit sehr schönen Er-
und es herrscht eine tolle Arbeitsatmo-                               ten kostenlos eine    innerungen verbunden. Das berührt mich
sphäre.                                                               Brille; Anmerkung     dann schon.
Wie sehen Sie Ihre Aufgabe in diesem                                  der Redaktion),
Gefüge?                                                               beim Niehler Bür-     Von ihrem Büro im sechsten Stock des
Ich sehe mich als Bindeglied zwischen                                 ger- und Heimat-      Bürgeramtes haben Sie einen tollen Blick
Politik, Verwaltung und den Bürgerinnen                               verein, der sich für  über Nippes und damit das zukünftige
und Bürgern. Ich bin so eine Art von Mo-                              die Sanierung des     Großprojekt vor sich, die Bebauung des
derator.                                                              Kriegerdenkmals       Clouth-Geländes.
Beim Stichwort Bürger fällt mir bürger-                               einsetzt oder bei
schaftliches Engagement ein, also Ehren-                              der Organisati-       Das gibt noch einmal einen enormen Be-
amt.                                                                  on des Nikolaus-      wohnerzuwachs für Nippes und ist ganz
Das ist mir schon aufgefallen, dass es                                marktes auf dem       bedeutend für den Stadtteil. Ich sehe mei-
im gesamten Bezirk ein sehr, sehr aus-                                Schillplatz von Für   ne Aufgabe darin, bei der Infrastruktur
                                                                      Nippes. Das ist       wie Kitas, Schulen, Jugendzentren, aber
                                                                      schon sehr vorbild-   auch beim Einzelhandel die Entwicklung
                                                                      lich.                 moderierend zu begleiten, Interessen auf-
                                                                                            zuspüren und für Austausch und Konsens
                                           Wissen Sie, dass der Erlös des Nikolaus-         zu sorgen. Es lohnt sich jetzt schon, sich
                                           marktes für eine Weihnachtsbeleuch-              ordentlich Gedanken zu machen und das
                                           tung für die Neusser Straße genutzt              zusammen mit der Bezirksvertretung.
                                           werden soll?                                     Schließlich gehört Clouth auch zu meiner
                                                                                            persönlichen Lebensgeschichte. Ich habe
                                           Ja, und diese Idee finde ich klasse. Das         mir dort mein Studium der Politologie,
                                           hat zudem meinen Ehrgeiz geweckt,                Geschichte und Philosophie finanziert.
                                           denn ich möchte auch, dass Nippes wie-           Es ist schon eine große Vielfalt, die mich
                                           der eine Weihnachtsbeleuchtung hat.              im Bezirk erwartet und darauf freue ich
                                           Ende letzten Jahres habe ich mich des-           mich.
                                           halb schon dafür eingesetzt, dass der
                                           Bürgerverein Für Nippes dafür gut 4.500          Letzte Frage: Was machen Sie in Ihrer
                                           Euro von der Bezirksvertretung erhielt.          Freizeit?

                                           Haben Sie in den ersten drei Monaten Ih-         Ich laufe gerne, mittlerweile allerdings
                                           rer Amtszeit schon viel vom Bezirk ken-          nicht mehr Marathon. Die Zeiten sind vor-
                                           nengelernt?                                      bei. Und ich spiele Gitarre in einer Band,
                                                                                            hobbymäßig. Nur ganz selten treten wir
                                           Für mich bedeutet dieser Arbeitsplatz            auch mal auf.
                                           eine Rückkehr, denn ich bin in Niehl ge-
                                           boren und in der Garthestraße in Riehl           Danke für das Gespräch.  mac
                                           zur Schule gegangen. Meine Eltern hat-
                                           ten einen Schrebergarten in der Nähe
                                           der Xantener Straße und ich bin als Jun-
                                           ge viel draußen unterwegs gewesen. Die
                                           Baustelle der Hochbahn war unser Aben-
                                           teuerspielplatz.
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