Page 27 - fuer-nippes_2012-4
P. 27
Leben 27
Die Öffentlichkeit hat Ihnen damals lang die Zielscheibe der politischen und rellen Gesellschaft kristallisiert sich ein
schlechtes Krisenmangement vorgewor- medialen Welt und das war der absolute gewisses Profil heraus.
fen. Stress. Das frisst dich auf und deshalb
habe ich meine Kandidatur zurückge- Zum Abschluss des Gesprächs noch drei
Ich stand am nächsten Morgen an der zogen. Fragen in einer: Was wünschen Sie sich
Einsturzstelle und habe, wie es meine für die Zukunft für sich persönlich, für
Art ist, direkt und emotional reagiert. Haben Sie noch offizielle politische Nippes und für Köln?
Der Tod der zwei jungen Männer ist mir Ämter inne?
sehr nahe gegangen, gerade auch, weil Der zentrale persönliche Wunsch ist
wir selber einen Sohn verloren hatten. Nein, ich habe mich vor drei Jahren ganz natürlich Gesundheit und das im Kreise
Medienfachleute hätten mir sicher ge- bewusst aus der Politik zurück gezogen. der Familie. Für Nippes wünsche ich mir,
raten, die Situation erst zu sondieren Das war eine endgültige Entscheidung dass sich mein Geburtsort weiter so po-
und sich dann zu äußern. Mittags mus- und ich genieße meine Freiheit und sitiv entwickelt wie in den letzten Jah-
ste ich meine Aussage zum Teil wieder Unabhängigkeit. Allerdings: Einmal OB, ren und den Alt-OB nicht ganz vergisst.
revidieren und diese Zeitspanne ist mir immer OB. Das bleibt man. Viele Leute Vielleicht gibt es in einigen Jahren eine
verübelt worden. Heute würde ich mit fragen mich um Rat und ich versuche, Plakette oder einen Straßennamen. Und
mehr Gelassenheit an die Situation he- im Interesse der Stadt, als Vermittler für Köln wünsche ich mir, dass eine Brü-
ran gehen. Damals war ich drei Wochen aufzutreten. cke geschlagen wird zwischen der Wirt-
schaft und dem sozialen Köln und der
Wie beispielsweise im Streit beim Bau der Kultur. Denn eine florierende Wirtschaft
Moschee in Ehrenfeld. ist das Fundament, um sich soziale und
kulturelle Einrichtungen leisten zu kön-
Ja, ich werde häufig angefragt, wenn nen. Als OB habe ich immer als meine
es um das Thema Integrationspolitik zentrale Aufgabe betrachtet, Unterneh-
geht, auch in der Türkei. Ich habe auch men in die Stadt zu holen, damit es wirt-
eine Anfrage zum Evangelischen Deut- schaftlich voran geht. Das wünsche ich
schen Kirchentag im nächsten Jahr in Köln für die Zukunft.
Hamburg erhalten. Bei den Themen In-
tegration und Leben in einer multikultu- Danke für das Gespräch und Prost. mac
Neue Geschäftsführerin
Nach zwei Jahren hat Monika Lohmer-
Knopp die Kaufhof-Filiale an der Neu-
sser Straße
verlassen und
ist nach Neu-
ss gewechselt.
Nachfolgerin
ist Andrea Fer-
ger-Heiter, die
schon einmal
von 2002 bis
2005 das Haus
in Nippes ge-
leitet hat. Zu-
letzt war sie
Demografie-
Beauftragte der Galeria Kaufhof. „Ich
komme in ein sehr gut bestelltes Haus
mit einem hochmotivierten Team. Da-
her stelle ich mich gerne der Heraus-
forderung, bei der Weiterentwicklung
der Filiale die nächsten Akzente setzen
zu dürfen, denn Nippes hat in den letz-
ten jahren deutlich an Attraktivität
zugelegt“, so Ferger-Heiter. Sie bleibt
darüber hinaus weiter die zentrale An-
sprechpartnerin im Kaufhof-Konzern
zum Thema Demografie. mac

