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36 Freizeit

Zwei für die musikalische Seele                                                           Altersbeschränkung. Es gab eine weib-
                                                                                          liche DJane (Elli Pirelli), die war über 60.
Das DJ-Duo „Soul of Nippes“ im Interview                                                  Das kann ich mir für mich auch vorstel-
                                                                                          len und will ich auch schaffen.

Bertram Winterberg und Jörg Pethke sind zwei Discjockeys (DJ), die seit ihrer Jugend      Kann man vom Auflegen leben?
Platten sammeln und auflegen. „Für Nippes“ traf sie im Heimathirsch an der Mau-           Jörg: Nein, der Job ist reiner Idealismus.
enheimer Straße.                                                                          Es gibt in Deutschland nur sehr wenige,

                                                                      Und wie kann man    die das können.
                                                                      Job und DJ sein
                                                                      verbinden?          Bertram: Von dem, was ich heute Abend
                                                                      Jörg: Wir leben ja  hier verdiene, kann ich mir morgen auf
                                                                      nicht davon. Ich
                                                                                          dem Flohmarkt allerhöchstens eine
                                                                      habe heute keine
                                                                                          neue Platte kaufen. Das meiste bekom-
                                                                      Dienste mehr im
                                                                                          men wir eh in Kölsch ausgezahlt...
                                                                      Krankenhaus wie
                                                                                          Wie schafft man es, dass der Laden rockt?
                                                                      noch vor ein paar   Bertram: Naja, das kommt auf das Publi-
                                                                                          kum an. Wir haben hier fast nur Stamm-
                                                                      Jahren. Das geht
                                                                                          gäste, die wissen, was wir spielen. Wich-
                                                                      Bertram: Ich ar-
                                                                      beite in Ratingen   tig ist es, ein Gespür dafür zu haben, was

                                                                      und stehe um 5.30   die Leute hören wollen. Da ist es dann

                                                                      Uhr auf, dann ist   die Krone, wenn alle tanzen. Das kann

                                                                      der Morgen nach     um Mitternacht sein oder um halb vier.

                                                                      unserem Donners-    Kommt immer darauf an.

DJ Berry und DJ Fishkopp im Heimathirsch                              tagstermin schon    Was ist Euer erstes Stück heute?

                                           mal hart. Aber das gehört dazu.

Für Nippes: Wie wird man DJ?               Viele Eurer Kollegen sieht man heutzu-         Bertram: Dobie Gray: The In Crowd.
Jörg: Eigentlich aus Zufall. Ich habe im-  tage nur noch mit Computer oder mp3-
mer schon Platten gesammelt und zu         Player. Wie haltet Ihr es mit der Technik?     Jörg: Dave „Baby“ Cortez: Funky Robot.
Hause aufgelegt, für Freunde.              Bertram: Bei uns ist Vinyl Pflicht. Das
Bertram: Bei mir war das ähnlich. Und      bedingt schon der Musikstil. Northern          www.soulofnippes.de                 mx
irgendwann habe ich dann mal im Kuen       Soul kommt aus der Zeit, als es noch
auf der Kuenstraße nachgefragt, ob ich     nicht einmal CDs gab. Wir legen klas-          Wir sind spezialisiert:
dort auflegen kann. So fing alles an.      sisch Platte auf.
                                           Jörg: Platten sammeln gehört zu un-            n Innere Medizin
Ihr nennt Euch „Soul of Nippes“, wie seid  serem Job dazu, unsere Musik gibt es           I Gastroenterologie und
Ihr zu diesem Namen gekommen?              nicht im Internet. Dort ersteigere ich
Bertram: Am Anfang haben wir alle          höchstens seltene Scheiben aus England             Allg. Innere Medizin
möglichen Musikstile aufgelegt und         und Amerika.                                   II Diabetologie und Endokrinologie
Soul war unsere Schnittmenge. Dann                                                        III Kardiologie mit 24 Std.- Herzkatheter-
haben wir uns auf Soul geeinigt. Und       Was genau ist Northern Soul?
da wir bisher immer in Nippes aufgelegt    Bertram: Unter Northern Soul versteht              bereitschaft
haben, gefiel uns das Wortspiel sehr gut.  man rare, also nur in kleinen Stück-           IV Hämatologie und Onkologie
                                           zahlen verkaufte, tanzbare Soul-Stücke
Ihr habt jeder auch noch einen eigenen     der 60er Jahre. Northern heißt er des-         n Chirurgie
Künstlernamen, Berry und Fishkopp, wo-     halb, weil diese Art von Soul in vielen        I Unfall- und Wiederherstellungschirurgie,
her kommen die?                            Clubs im Norden Englands gespielt wur-
Jörg: Ich bin in Bremerhaven geboren       de. Das hat nichts mit der eigentlichen            Handchirurgie und Orthopädie
und in Bremen aufgewachsen. Fishkopp       Herkunft der Musik zu tun.                     II Allgemein- und Visceralchirurgie
war meine erste E-Mail-Adresse und bei                                                    III Gefäßchirurgie
dem Namen ist es geblieben.                Wo legt Ihr in Nippes auf?                     IV Thoraxchirurgie
Bertram: Berry ist die Abkürzung für       Bertram: Gemeinsam jeden dritten
Bertram.                                   Samstag im Monat im Heimathirschen             n Gynäkologie und Geburtshilfe
                                           und jeden vierten Donnerstag im Kuen
Wer seid ihr, wenn Ihr nicht Berry und     auf der Kuenstraße, dann aber wechsel-         n Anästhesie, Intensivmedizin und
Fishkopp seid?                             weise alleine als Berry und Fishkopp.              Schmerztherapie
Jörg: Ich bin im wirklichen Leben nieder-
gelassener Anästhesist …                   Wie lange wollt Ihr das noch machen?           n Diagnostische und interventionelle
Bertram (lacht): …und ich Buchhalter.      Jörg: Für mich gibt es nach oben keine             Radiologie

                                                                                          n Palliativmedizin

                                                                                          Merheimerstr. 221-223
                                                                                          50733 Köln
                                                                                          Tel 0221 7712-0
                                                                                          www.vinzenz-hospital.de
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