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22 Bildung
Die Insel im Bürgerpark
Neue Kita in der alten Kantine eröffnet
Am ersten August wurde die neue Internationale Kindertagesstätte in der alten
Kantine hinter der autofreien Siedlung eröffnet. Hier ist alles neu – bis auf die Lei-
terin, die schon seit zehn Jahren beim selben Träger in Nippes arbeitet.
Mitten in der Jahren gibt es hier keinen Bedarf mehr
Grünanlage, die an Kita-Plätzen und was dann?“
demnächst den
Nippeser Bürger- In naher Zukunft soll die Kita zu einem
park bilden soll,
steht die Kita: Familienzentrum ausgebaut werden.
Das denkmalge-
schützte Gebäude Ein Beratungsraum sowie ein Raum für
der ehemaligen
Kantine mit einem ein Familiencafe sind schon vorhanden.
neuen Anbau. „Bei
uns ist wirklich „Unser Standort hier mitten im entste-
alles neu“, be-
richtet Steinberg. henden Bürgerpark ist wirklich ideal“,
„Angefangen von
Claudia Steinberg steht im endlos lan- Spielzeug über die kommentiert Steinberg. „Wir liegen
gen Flur ihrer Kita und lacht: „Ich habe Möbel bis hin zur
mir ein Kickboard von Zuhause mitge- Gießkanne für den Garten.“ Auch das hier wie auf einer Insel, ein Faktor, den
bracht, damit der Weg nicht so lang Team ist frisch zusammen gestellt und
ist.“ Die 31jährige leitet eine der neues- besteht aus elf Erzieherinnen und zwei wir auch in die Namensgebung einflie-
ten und größten Einrichtungen in ganz Kinderkrankenschwestern.
Nippes. Auf fast tausend Quadratme- ßen lassen wollen.“ mx
tern sind vier Gruppen mit insgesamt Träger ist der „Arbeitskreis für das Aus-
60 Jungen und Mädchen zwischen vier ländische Kind“, ein Verein, der sich für
Monaten und sechs Jahren unterge- Integration einsetzt. „Unser Träger be-
bracht. müht sich bei der Belegung der Plätze
immer 50 Prozent ausländische Kinder
aufzunehmen“, erläutert Steinberg.
Das hat in Nippes leider nicht geklappt.
Immerhin haben ein Viertel der Kinder
ein oder zwei ausländische Elternteile –
aus insgesamt sieben Nationen.
Bei der Vergabe der Plätze für die neue
Kita hat es laut Steinberg viel Ärger
gegeben: „Die Bewohner der angren-
zenden Wohnsiedlungen waren ver-
ärgert, dass wir sie nicht bevorzugt
haben bei der Auswahl.“ Es soll auch
Makler gegeben haben, die einen Kita-
platz beim Wohnungsverkauf zugesagt
hätten. „Das Ganze ging sogar so weit,
dass mir Bestechlichkeit vorgeworfen
wurde. Ziemlich absurd“, sagt Stein-
berg. Man müsse natürlich auf die Aus-
gewogenheit der Gruppenstruktur ach-
ten, auf das Verhältnis von Jungen und
Mädchen und auf Geschwisterkinder.
„Wir verstehen uns als Kita für ganz
Nippes und nicht nur für die Neubau-
gebiete im Westen und die autofreie
Siedlung“, betont Steinberg. „In zehn

