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8 Jugend
Bringt Politik was?
Bezirksjugendtag als Möglichkeit, Probleme anzusprechen
Bezirksjugendpflegerin Elke Böttger hatte zum ersten Bezirksjugendtag eingeladen.
Junge Leute für Politik zu interessieren, auch außerhalb von Parteien, hatte die Be-
zirksvertretung angeregt.
hatten zusammen Bezirksvertreterin Susanne Eichmüller im Gespräch
mit dem benach-
barten Malraum, Dachlow-Besucher Hamno, Matthias
einem Ableger der
Spielewerkstatt, und Florian sind für diesen Tag gut
das Umfeld ihrer
Schule unter dem gerüstet, denn die drei sind Besitzer
Motto „Achtung,
hier wird es bunt“ des „Demokratieführerscheins“, einem
neu gestaltet.
Angebot der
Vier junge Män-
ner, regelmäßige Volkshochschule
Besucher von
„Dachlow“, dem und der „Landes-
einzigen Jugend-
zentrum in Wei- zentrale für poli-
denpesch, wün-
schen sich größere tische Bildung“.
Räume. „Im Schnitt kommen 60 Jugend-
Jugendliche aus Lucky`s Haus stellen ihr Projekt vor liche pro Tag zu uns“, sagt Erich Boye- In 30 Unterrichts-
Toledo, zuständiger Sozialarbeiter. „Und
Im Bürgeramte, wo sich üblicherweise wir haben nur einen 80 Quadratmeter stunden haben
die Bezirksvertreter treffen, standen großen Raum“, ergänzt Hamno (18).
diesmal Jugendliche aus dem Bezirk im „Das ist wie ein Wohnzimmer für uns, sie gelernt, wie
Mittelpunkt. Sie hatten Plakate aufge- aber da findet auch die Hausaufgaben-
hängt und Modelle mitgebracht. Da- betreuung der Jüngeren statt und das Kommunalpolitik
mit präsentierten sie den eingeladenen Büro von Erich gehört auch noch dazu.“
Kommunalpolitikern ihre Projekte und Spannungen gibt es schon jetzt unter funktioniert und
Wünsche. Der erste Bezirksjugendtag ist den einzelnen Nutzergruppen. Mehr
das Ergebnis eines Antrags der Bezirks- Platz sei notwendig, darin sind sich die welche Möglich-
vertretung. „Eigentlich wollte ich ja die Jugendlichen einig. Und haben auch
Einrichtung eines Jugendparlaments an- schon eine geeignete Immobilie im keiten es gibt, sich
stoßen“, sagt Horst Baumann. Der SPD- Blick, die ehemalige Musikschule an der
Politiker hatte vor drei Jahren angeregt, Derfflinger Straße. Bezirksvertreterin für eigene Ideen
eine Jugendvertretung – ähnlich der Susanne Eichmüller von den Grünen,
Seniorenvertretung - einzurichten, um Detlef Honert (CDU) und Ruth Fischer und Projekte zu
junge Leute aktiv am politischen Leben (SPD) machten sich eifrig Notizen, um
teilnehmen zu lassen. „Dass wir jetzt auf Anträge für die Bezirksvertretung zu engagieren. Modell des Projektes
anderem Weg zum Ziel gekommen sind, formulieren.
finde ich toll. Ich bin beeindruckt, was „Achtung, hier wird es
hier läuft.“ OT Werkstattstraße stellt ihr Angebot vor
„Wir haben ge- bunt“ von der Mathilde
Da waren Jugendliche aus Lucky´s Haus merkt, dass wir ge- von Mevissen Grund-
in Bilderstöckchen, die schon seit mehr hört werden und schule
als zwei Jahren auf den zugesagten
Bolzplatz neben ihrem Jugendzen- Politik machen können“, sagt Florian
trum warten. Sie machten mit Fotos
und Kopien von Briefen auf ihr Projekt (18). Jetzt hoffen sie auf die Unterstüt-
aufmerksam, das bisher eher Frust als
Lust für die Betroffenen bedeutete. zung der Kommunalpolitiker, unabhän-
Christoph Horstkotte, Geschäftsführer
der „Kölner Spielewerkstatt“ brachte gig vom Parteibuch. mac
gleich ein ganzes Modell mit. Kinder der
Mathilde von Mevissen-Grundschule Die Bezirksvertreter haben bereits
reagiert und stellten 3 500 Euro von
dem Geld zur Verfügung, über das sie
selbst entscheiden können. Die Sum-
me ist für die SchülerInnen der Mat-
hilde von Mevissen-Schule bestimmt,
die die Mauer der Schule entlang der
Niehler Straße verschönern werden.
In der ersten Sitzung im neuen Jahr
wurde zudem der Gemeinschaftsan-
trag von SPD, CDU und Grünen ein-
stimmig angenommen, das Projekt
Dachlow in eine dauerhafte Einrich-
tung der Jugendhilfe umzuwandeln
und größere Räumlichkeiten anzu-
mieten. mac
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