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6 Familien und Kinder
Fast wie „zu Hause sein“
Die Kinder aus der Turmstraße
Heimelig und familiär, fantasiefördernd und lebensnah und natürlich kindgerecht einem Sonntagvormittag zum Beispiel
– Barbara Eggert hat sich viele Gedanken über ihre Art der außerfamiliären Kinder- gemeinsam gefrühstückt und wir be-
betreuung gemacht, als sie vor sieben Jahren die „Turmstraßenkinder“ gründete. reiten etwas Besonderes für Eltern und
Kinder vor, etwa eine kleine Fotoaus-
stellung oder Kasperletheater,“ erzählt
Barbara Eggert.
So ist im Leben der Turmstraßenkinder
immer was los – bis auf die stillen Mo-
mente, wo die Ein- bis Dreijährigen
friedlich im Ruhezimmer träumen und
Barbara Eggert in der Küche bei einer
heißen Tasse Tee ihre Batterien wieder
auflädt. ak
In der geräumigen Erdgeschoss-Woh- die musikalische und künstlerische För-
nung in der Turmstraße 6-8 wird gekrab- derung der Kleinen ist Barbara Eggert
belt und gelaufen, gespielt und gelacht, ein Anliegen.
geruht und gefeiert. „Wir geben den
Kindern eine verlässliche Tagesstruktur Einfach mal nur toben ist ausdrücklich
mit festgelegten Essens- und Schlafens- erlaubt. In dem Garten hinter dem Haus
zeiten, mit ausreichend Spielzeit und können die Kinder zu jeder Jahreszeit
wiederkehrenden Ritualen. Dabei wer- das Spiel mit Wasser, Sand und Erde er-
den aber auch die Eigenheiten jedes Kin- leben. Oft geht es mit „Sack und Pack“
des wahrgenommen und respektiert,“ raus – zum Spielplatz, in den Zoo oder
erläutert die Diplom-Sozialpädagogin auch mal ins Cafe zum Kakaotrinken.
die Basis ihres Konzeptes. „Das Leben in seiner ganzen Vielfalt
für die Kinder erlebbar machen,“ ist für
Um die Kontinuität der Betreuung die Pädagogin enorm wichtig. Da muss
zu gewährleisten und den ihr Anver- auch schon mal gekuschelt und getrö-
trauten umfangreiche Erfahrungen zu stet werden.
ermöglichen, arbeitet sie im Team mit
pädagogischen Fachkräften. Besonders Für wie viele Stunden und um welche
Uhrzeit jedes der Kinder von einem El-
ternteil in die Turmstraße gebracht und
abgeholt wird, kann individuell inner-
halb bestimmter Zeitfenster vereinbart
werden. Regelmäßige Informations-
gespräche über Tagesereignisse oder
die Entwicklung der Pänz sind selbst-
verständlich. Gemeinsame Aktivitäten
von Eltern, Kindern und den Pädagogen
sind übrigens fester Bestandteil des
Konzeptes: „Es ist auch wichtig, dass
die Eltern sich untereinander kennen
lernen. Ein bis zwei Mal im Jahr wird an
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