Page 6 - fuer-nippes_2010-1
P. 6

6 Familien und Kinder

Fast wie „zu Hause sein“

Die Kinder aus der Turmstraße

Heimelig und familiär, fantasiefördernd und lebensnah und natürlich kindgerecht     einem Sonntagvormittag zum Beispiel
– Barbara Eggert hat sich viele Gedanken über ihre Art der außerfamiliären Kinder-  gemeinsam gefrühstückt und wir be-
betreuung gemacht, als sie vor sieben Jahren die „Turmstraßenkinder“ gründete.      reiten etwas Besonderes für Eltern und
                                                                                    Kinder vor, etwa eine kleine Fotoaus-
                                                                                    stellung oder Kasperletheater,“ erzählt
                                                                                    Barbara Eggert.

                                                                                    So ist im Leben der Turmstraßenkinder

                                                                                    immer was los – bis auf die stillen Mo-

                                                                                    mente, wo die Ein- bis Dreijährigen

                                                                                    friedlich im Ruhezimmer träumen und

                                                                                    Barbara Eggert in der Küche bei einer

                                                                                    heißen Tasse Tee ihre Batterien wieder

                                                                                    auflädt.  ak

In der geräumigen Erdgeschoss-Woh-        die musikalische und künstlerische För-   
nung in der Turmstraße 6-8 wird gekrab-   derung der Kleinen ist Barbara Eggert     
belt und gelaufen, gespielt und gelacht,  ein Anliegen.                             
geruht und gefeiert. „Wir geben den                                                 
Kindern eine verlässliche Tagesstruktur   Einfach mal nur toben ist ausdrücklich
mit festgelegten Essens- und Schlafens-   erlaubt. In dem Garten hinter dem Haus    
zeiten, mit ausreichend Spielzeit und     können die Kinder zu jeder Jahreszeit
wiederkehrenden Ritualen. Dabei wer-      das Spiel mit Wasser, Sand und Erde er-   
den aber auch die Eigenheiten jedes Kin-  leben. Oft geht es mit „Sack und Pack“    
des wahrgenommen und respektiert,“        raus – zum Spielplatz, in den Zoo oder    
erläutert die Diplom-Sozialpädagogin      auch mal ins Cafe zum Kakaotrinken.       
die Basis ihres Konzeptes.                „Das Leben in seiner ganzen Vielfalt      
                                          für die Kinder erlebbar machen,“ ist für    
Um die Kontinuität der Betreuung          die Pädagogin enorm wichtig. Da muss         
zu gewährleisten und den ihr Anver-       auch schon mal gekuschelt und getrö-        
trauten umfangreiche Erfahrungen zu       stet werden.                                
ermöglichen, arbeitet sie im Team mit                                                 
pädagogischen Fachkräften. Besonders      Für wie viele Stunden und um welche       
                                          Uhrzeit jedes der Kinder von einem El-
                                          ternteil in die Turmstraße gebracht und   
                                          abgeholt wird, kann individuell inner-
                                          halb bestimmter Zeitfenster vereinbart    
                                          werden. Regelmäßige Informations-                  
                                          gespräche über Tagesereignisse oder
                                          die Entwicklung der Pänz sind selbst-
                                          verständlich. Gemeinsame Aktivitäten
                                          von Eltern, Kindern und den Pädagogen
                                          sind übrigens fester Bestandteil des
                                          Konzeptes: „Es ist auch wichtig, dass
                                          die Eltern sich untereinander kennen
                                          lernen. Ein bis zwei Mal im Jahr wird an

Das Stadtteilmagazin
   1   2   3   4   5   6   7   8   9   10   11